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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Autoren: Jaye Wells
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war, Maisie zu entführen.
    Schachmatt. Das Wort schoss wie eine verirrte Kugel immer wieder durch meinen Kopf.
    »Ich weiß es einfach«, sagte ich schließlich.
    Er nickte. Offenbar reichte ihm mein Wort als Beweis. »Aber warum hat sie Maisie mitgenommen? Wenn es ihr gelungen ist, sie direkt vor unseren Augen zu entführen, weshalb hat sie dann nicht stattdessen dich genommen?«
    Ich wandte mich ihm zu und sah ihn an. Seine Stimme klang ruhig, aber seine Augen brannten und strahlten dieselbe Mischung aus Angst und Wut aus, die auch in mir brodelte. »Das wäre zu einfach gewesen. Das hier ist meine Strafe. Sie will mir zeigen, dass sie das Spiel kontrolliert.«
    In Adams Kiefer zuckte ein Muskel. Er ballte die Fäuste, bis seine Fingerknöchel weiß wurden. »Da irrt sie sich. Wir werden eine Möglichkeit finden, Maisie zurückzuholen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Jetzt gibt es nur noch einen Weg, Maisie zu befreien.«
    »Sabina«, warnte mich Adam. »Sprich es gar nicht erst aus.«
    Ich hob den Kopf. »Wir haben keine andere Wahl.«
    »Blödsinn! Du glaubst doch nicht wirklich, dass Lavinia bereit wäre, dich gegen Maisie auszutauschen? Sie werden euch niemals beide mit dem Leben davonkommen lassen. Es ist schon schlimm genug, dass Maisies Leben in Gefahr ist. Ich lasse nicht zu, dass du das deine auch noch aufs Spiel setzt.«

    Ich hob beide Hände. »Welche Möglichkeit haben wir sonst?«
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Uns wird schon etwas einfallen. Aber zuerst müssen wir Orpheus benachrichtigen.«
    Er streckte mir eine Hand entgegen und half mir hoch. Als ich vor ihm stand, schlang er die Arme um mich. Es war keine romantische Geste, sondern eine tröstende. Einen Moment lang genoss ich die Stärke, die er mir gab und sog sie zusammen mit seinem Sandelholzduft auf.
    »Störe ich?«
    Ich löste mich von Adam, drehte mich um und sah Slade im Türrahmen stehen. Auch Adam wandte sich dem Vampir zu, ohne jedoch den Arm von meiner Schulter zu nehmen.
    »Lavinia hat Maisie«, sagte ich.
    Slades Gesicht wurde kreidebleich, und er fluchte laut. »Gütige Götter, das ist eine Katastrophe.«
    »Wir wollten es gerade Orpheus sagen. Dann müssen wir uns überlegen, was wir als Nächstes tun.«
    »Das ist ehrlich gesagt auch der Grund, warum ich mit dir sprechen wollte.« Er warf Adam einen Blick zu.
    Dieser verstand sofort, was Slade wollte. Mir fehlte das Gewicht seines Arms, als er sich von mir löste. »Ich suche Orpheus.« Er warf Slade einen Blick zu. »Alles in Ordnung bei dir?«, fragte er mich leise.
    Ich nickte beklommen. »Ja. Danke, Adam. Ich komme gleich nach.«
    Slade beobachtete, wie Adam das Zimmer durchquerte. Zuvor, als wir gemeinsam in den Kampf gezogen waren, hatte ich nicht genügend Zeit gehabt, die beiden Männer miteinander zu vergleichen. Doch jetzt, als ich
sie so nebeneinander sah, fiel mir auf, wie verschieden sie waren.
    Slade sah aus wie jemand, der eher in ein Konferenzzimmer als auf ein Schlachtfeld gehörte – selbst jetzt, voller Schmutz und Blut nach dem Kampf. Die Jahre hatten seine rauen Kanten geglättet und ihn schlank und elegant werden lassen. Adam hingegen sah mit seinen Muskeln und dem kurzen Ziegenbart wesentlich härter aus – eher wie ein Kerl von der Straße. Tatsächlich waren beide auf ihre ganz eigene Art und Weise gefährlich. Slade mit seinen Reißzähnen und seiner Vergangenheit als Auftragskiller und Adam mit seiner Magie und seiner Erfahrung als Kampfmagier.
    Als ich sie beide so vor mir sah, wurde mir bewusst, dass sie auch mir auf unterschiedliche Weise gefährlich werden konnten. Slade, weil er mich genau kannte. Adam wusste, welches Potenzial in mir steckte. Doch all das war im Grunde unwichtig geworden. Meine Schwester war entführt worden, und meine Großmutter wartete auf den großen Showdown.
    Adam warf mir noch einen letzten Blick zu, ehe er verschwand. Slade schloss hinter ihm die Tür und drehte sich dann zu mir um. »Habe ich da etwa einen Rivalen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte nicht im Geringsten Lust, mich jetzt über diese Dinge zu unterhalten. »Worüber wolltest du mit mir reden?«
    Er seufzte und kam näher. »Sieht ganz so aus, als würden die Magier diesen Ort verlassen.«
    Ich nickte. »Ja, ich hatte nicht angenommen, dass sie hierbleiben würden, nachdem der Boden so entweiht wurde.«

    »Gehst du mit ihnen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich muss mich um andere Dinge kümmern.«
    »Du hast doch nicht ernsthaft
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