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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Autoren: Jaye Wells
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vor, dich allein Lavinia zu stellen – oder?«
    Ich verschränkte die Arme. »Das weiß ich noch nicht«, log ich.
    Slade zog eine Augenbraue hoch. Er kannte mich zu gut, um mir das abzunehmen. »Mach ja keinen Fehler, okay? Nimm jemanden mit. Ich bin mir sicher, der Magier …« Er wies mit dem Kopf in Richtung der Tür. »… hilft dir liebend gern.«
    Mir fiel natürlich auf, dass mir Slade seine Hilfe nicht anbot. Vielleicht hätte mich das verletzen sollen. Oder zumindest überraschen. Aber das tat es nicht. »Du bleibst also in New York.« Es war keine Frage. Wieso sollte ich vorgeben, nicht zu wissen, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hatte?
    Slades Miene veränderte sich nicht. Seine Augen zeigten nicht einmal den Anflug eines schlechten Gewissens. »Du weißt genauso gut wie ich, dass das hier nicht mein Kampf ist.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Wenn das wahr ist, warum hast du dann heute Nacht mitgekämpft?«
    »Weil es auf meinem Territorium geschehen ist.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich habe allerdings nicht vor, den Schwanz einzuziehen und mich aus dem Staub zu machen, wie der Rat. Dazu habe ich zu viele Jahre harter Arbeit hier hineingesteckt, um jetzt einfach aufzugeben.«
    Ich verstand, was er meinte, aber insgeheim war ich enttäuscht. Das war nicht Slade Corbin, wie ich ihn kannte. Jetzt war er wieder der Schatten. Und der Schatten
kümmerte sich um niemand anderen als um sich selbst.
    Ich verschränkte die Arme. »In Ordnung. Dann mach’s gut.«
    »Sabina. Sei doch nicht so.«
    »Ich?« Ich lachte freudlos. »Ob du es nun willst oder nicht – dieser Krieg wird alle Schattengeschlechter betreffen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auch zu dir kommt. Ich dachte, du wärst ein Kämpfer, Slade.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ein kluger Kämpfer entscheidet, wann er kämpft und wann er es besser sein lässt. Und ich glaube nicht, dass dieser Kampf einer ist, den ich gewinnen kann. Es ist besser, das jetzt schon einzusehen und stattdessen am Leben zu bleiben.«
    »Wunderbar. Dann kümmere dich ruhig um dich selbst. Während du das tust, ziehen wir anderen für dich in den Krieg.«
    »Jetzt verschone mich mit deiner selbstgerechten Empörungsnummer, Sabina! Ich bin für die Schattengeschlechter in New York verantwortlich. Die Magier mögen abziehen, aber es bleiben immer noch Tausende von Vamps und Werwölfen, die jemanden brauchen, der sie führt. Ich habe mich bereits mit Orpheus unterhalten und ihm versprochen, dass ich helfen werde, wo ich kann.«
    Das nahm mir etwas Wind aus den Segeln. »Oh.«
    Er lächelte. »Dasselbe gilt übrigens für dich. Falls du Hilfe brauchst, musst du nur anrufen.«
    Ich lächelte verlegen. Es war mir peinlich, dass ich ihn so vorschnell verurteilt hatte. »Danke.«
    Er kam näher und nahm meine Hand. »Ich kann dich vermutlich nicht dazu überreden, wieder hierher zurückzukommen,
wenn du deine Schwester gefunden hast. Oder?«
    Die eigentliche Frage, die er mir stellen wollte, leuchtete wie in Neonschrift zwischen den Zeilen auf. Er wollte nicht wissen, ob ich wiederkommen und für ihn arbeiten würde. Er wollte wissen, ob ich vorhatte, das fortzusetzen, was wir in der Nacht zuvor begonnen hatten. Ich schüttelte den Kopf. »Wenn ich es überlebe, Maisie zu retten, wird mich der Rat der Hekate brauchen.«
    Slade zog einen Mundwinkel nach oben und lächelte schief. »Vermutlich sollte ich mich glücklich schätzen, dass du nicht die übliche ›Es liegt nicht an dir, es liegt an mir‹-Nummer abziehst. Nett, dass du mein Ego verschonst!«
    Ich lachte. »Ich bezweifle stark, dass dein Ego jemals in Gefahr war, soweit es mich betrifft. Wir wissen beide, dass das niemals funktionieren würde, Slade.«
    »Du hast wahrscheinlich Recht.« Er seufzte theatralisch. »Aber falls du jemals Sehnsucht nach meinem Körper haben solltest, stehe ich dir gerne zur Verfügung.«
    Ich grinste und zog ihn an mich, um ihn zu umarmen. Er wurde wieder ernst und drückte mich an sich. Während wir uns hielten, flüsterte er in mein Haar: »Lass dich nicht umbringen, ja?«
    Ich lächelte an seiner Brust. »Du auch nicht«, erwiderte ich leise.
    Damit löste ich mich von ihm. Er lächelte mir ein letztes Mal zu, ehe er die Sternenkammer verließ. Ein Teil von mir wollte ihn zurückrufen, doch ich blieb stumm. Slade und ich mussten beide unserer Wege gehen. Vielleicht würden sie sich eines Tages wieder kreuzen, aber für den Moment war ich vor allem froh, dass wir
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