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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse
Autoren: Emma Darcy
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wollte Informationen, die mir Aufschluss darüber geben würden, ob es Sinn machte, ein Treffen zwischen uns zu arrangieren. Der Chef der Firma hat mich gestern angerufen. Antonio und seine Frau sind vor zwei Jahren bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen – in einer kleinen Privatmaschine, die er selbst geflogen ist. Schlechtes Wetter, dazu ein Pilotenfehler …“
    „Das tut mir leid, Nonno .“
    „Zu spät, um Frieden zu schließen“, sagte Marco mit leiser Stimme. „Aber er hat eine Tochter hinterlassen, Dante. Eine Tochter, die er Isabella genannt hat, nach seiner Mutter. Ich will, dass du nach Australien fliegst und sie mir hierher bringst.“ Plötzlich leuchteten seine Augen auf. „Du sollst diese Aufgabe übernehmen, weil ich weiß, du wirst alles in deiner Macht Stehende tun, um sie davon zu überzeugen, mit dir zu kommen. Und es gibt nur noch so wenig Zeit …“
    „Natürlich mache ich das für dich, Nonno . Weißt du denn, wo sie lebt?“
    „In Sydney.“ Sein Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln. „Sie arbeitet sogar im Venedig-Forum, das wir dort gebaut haben. Es wird bestimmt kein Problem für dich sein, sie zu finden.“ Er beugte sich nach vorn und griff nach einem Aktenordner, der auf einem niedrigen Tischchen neben seiner Chaiselongue lag. „Alle Informationen, die du brauchst, sind hier drin.“
    Er reichte ihn Dante, der ihn entgegennahm.
    „Isabella Rossini …“ Mit großer Sehnsucht sprach Marco diesen Namen aus. „Hol mir Antonios Tochter nach Hause, Junge. Meine Isabella hätte sich dasselbe gewünscht.“

3. KAPITEL
    Samstag war immer der beste Tag im Venedig-Forum für Jenny. An diesem Tag herrschte dort eine Karnevalsatmosphäre. Wochenendbesucher strömten schon am frühen Morgen auf die Märkte zu beiden Seiten des Kanals, das Mittagessen nahmen sie in einem der vielen Restaurants auf dem großen Platz im Herzen der Venedig nachempfundenen Stadt ein. Wenn die Leute an den Ständen vorbeischlenderten, blieben sie gern stehen, um sie beim Zeichnen ihrer Porträts zu beobachten. Viele verleitete dieser Moment dazu, eine Kohlezeichnung von sich oder ihren Kindern in Auftrag zu geben. An einem Samstag verdiente Jenny oft genug, um eine ganze Woche davon leben zu können.
    Wenn das Wetter so gut war wie heute, gingen die Geschäfte sogar noch besser. Obwohl es erst Anfang April war, fühlte es sich bereits wie Sommer an. Keine Wolke war am strahlend blauen Himmel zu sehen. Der Tag war wunderbar mild und warm, er lud die Besucher nachgerade ein, die herrlichen venezianischen Masken, den echten Schmuck, die handkolorierten Seidenschals und die Kunstwerke aus mundgeblasenem Glas zu betrachten. Eine Fülle wunderschöner Dinge stand zum Verkauf. Auch der Fotograf hatte alle Hände voll zu tun und schoss ständig Bilder von Touristen auf der Seufzerbrücke oder in den Gondeln. Für Jenny stellte er keine Konkurrenz dar. Selbst gemalte Porträts waren etwas ganz anderes.
    Sie vollendete das Bild eines kleinen Jungen, nahm das Honorar von den erfreuten Eltern entgegen und konzentrierte sich dann auf ihr nächstes Modell – einen kichernden Teenager, die von ihren ebenfalls kichernden Teenager-Freundinnen auf den Stuhl geschoben wurde.
    Neben einem der Mädchen stand ein extrem gut aussehender Mann. Wartete er darauf, dass er an die Reihe kam? Jenny hoffte es sehr. Er hatte ein wunderbares Gesicht und dichtes glänzendes Haar, durchzogen von Strähnen in mehreren Braunschattierungen – von Karamell bis zu dunkler Schokolade. Der Schnitt war perfekt und brachte die natürlichen Wellen schön zur Geltung. Nur schade, dass sie die Farbabstufungen mit der Zeichenkohle nicht darstellen konnte. Aber allein sein Gesicht war eine spannende Herausforderung: die geschwungenen Brauen, die intelligent blickenden Augen, die ausgeprägte Form von Nase und Kinn und der faszinierende Kontrast der vollen sinnlichen Lippen mit dem Grübchen am Kinn.
    Während sie das Mädchen porträtierte, warf sie dem Mann verstohlene Blicke zu. Er rührte sich nicht vom Fleck, sondern begnügte sich damit, sie bei der Arbeit zu beobachten. Ein sehr maskuliner Mann, dachte Jenny, größer als die meisten und mit einem Körperbau, der reine Power ausstrahlte.
    Seine Kleidung war teuer, er trug ein weißes Nadelstreifenhemd von guter Qualität, dazu eine maßgeschneiderte Hose. Auch die Wildlederschuhe sahen so aus, als stammten sie von einem italienischen Designer. Eine braune Wildlederjacke hing über
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