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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller
Autoren: Arena
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hatte keine Lust, mich vor meinen Freunden zu blamieren.« Damals, in Rom, hatte Matilda ihm versprochen, dass sie, sollte er eines Tages in der Nähe auftreten, kommen und für ihn klatschen würde.
    Sie lehnte sich zurück und blinzelte träge. Sie merkte den Alkohol, den sie getrunken hatte, aber es war kein unangenehmes Gefühl. Es war noch warm, die Abendsonne schien durch das Geäst des Ginkgobaumes, eine Amsel sang. Matilda öffnete die Augen, als das Gartentor quietschte. Sie erkannte Christopher und das blonde Mädchen: Die beiden stiegen in einen roten Twingo, der vor der Einfahrt zur Villa stand. Keiner von beiden blickte in den Garten zurück. Christopher hielt dem Mädchen galant die Beifahrertür auf. Matilda stand abrupt auf. Ihre gute Laune war plötzlich verflogen. »Ich geh rein.« Patrick sah sie verdutzt an, sagte aber nichts, sondern trottete hinter ihr her. Im Wohnzimmer roch es nach Gras, die Anlage war bis zum Anschlag aufgedreht. Zum Glück, dachte Matilda, ist das Rentnerpaar, das in dem protzigen Sechzigerjahre-Bungalow links neben uns wohnt, gerade verreist. Die hätten sonst bestimmt schon die Polizei gerufen. Helens Haus lag ein wenig abseits, am äußersten Rand eines älteren, gediegenen Wohnviertels. An die rechte Seite des Gebäudes grenzte ein Stück von Unkraut überwuchertes Brachland, dahinter stand das Lagerhaus einer Spedition, danach kam nur noch der Bahndamm. Hinter Helens Grundstück lagen Sport- und Tennisplätze, die von einem dichten Grüngürtel umgeben waren. Von dort waren wohl kaum Beschwerden zu befürchten. Allenfalls die Anlieger auf der gegenüberliegenden Seite der Straße könnten sich belästigt fühlen, aber in den Reihenhäuschen wohnten überwiegend jüngere Paare, die selbst hin und wieder eine laute Gartenparty feierten.
    In der Küche waren Miguel und Juliane dabei, bunte Mixgetränke herzustellen. So wie es aussah, hatten sie dazu Helens Hausbar geplündert – auf dem Tisch standen Flaschen mit Wodka, Tequila, Campari, Korn und ein paar Obstschnäpse, im Spülbecken lagen leere Orangen- und Zitronenschalen.
    »Hier, meine neueste Kreation!« Juliane hielt Matilda einen bunten Drink unter die Nase. Matilda nahm das Glas ein bisschen zögerlich entgegen. Doch dann trank sie entschlossen einen großen Schluck.
    Dieser Christopher hätte sich wenigstens verabschieden können! Andererseits – wenn er uns gesehen hat? Patrick und ich allein auf der Bank am Teich… verdammt, wie hat das denn wohl gewirkt? Als wären wir ein Liebespaar! Hätte er da mit einem Mädchen gesessen, hätte ich mich auch nicht verabschiedet!, grübelte Matilda. Mist, wahrscheinlich denkt er jetzt, dass ich mit Patrick zusammen bin! Aber wieso mache ich mir überhaupt Gedanken darüber, was er denkt? Eigentlich ist das doch total egal, schließlich ist er ja sowieso mit der Blonden abgezogen, die wahrscheinlich seine Freundin ist. Er wird jedenfalls ganz bestimmt keinen Gedanken mehr an die kleine Cousine seines Kumpels verschwenden.
    »Hast du noch so einen?«, fragte sie Juliane.
    »Klar doch.«
    Miguel runzelte die Stirn, aber er sagte nichts, als Juliane bereitwillig noch einen Drink für Matilda mixte. Er bestand aus mindestens drei hochprozentigen Spirituosen und einem Spritzer Orangensaft. Die beiden Mädchen prosteten sich zu.
    Danach überfiel Matilda ein Anfall von Übermut und sie ließ sich gegen ihre sonstige Gewohnheit von Jonas auf die Tanzfläche schleppen. Obwohl sich Jonas weitaus linkischer bewegte als Matilda, machte es Spaß, mit ihm zu tanzen. Irgendwann – sie hatte den Wechsel gar nicht richtig mitbekommen – tanzte sie mit Patrick. Erst ohne sich zu berühren, dann, bei einem langsamen Song, fand sie sich an seine Schulter geschmiegt wieder. Eigentlich fühlte er sich ganz gut an. Er roch auch gut. Zum Teufel mit diesem Christopher, der nahm sie doch gar nicht ernst! Als Patrick sie küsste, wurde ihr ein bisschen schwindelig. Matilda war nicht sicher, ob es von dem Kuss kam oder weil sie dazu die Augen zugemacht hatte oder wegen des Alkohols. Sie taumelte und wäre gestürzt, hätte Patrick sie nicht gehalten. »Magst du dich vielleicht hinsetzen?« Matilda nickte dankbar, ließ zu, dass er sie an der Hand fasste und durch die Tanzenden hindurch zu dem Sofa im Fernsehzimmer zog. Sie küssten sich erneut, seine Lippen fühlten sich warm und fest an. Seine Zunge glitt über ihre Zähne und erkundete ihren Mund und Matilda erwiderte den Kuss. Plötzlich
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