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Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)

Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)

Titel: Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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zurückließ. In spätestens einer Stunde wurde es dunkel.
    »Ich beeil mich.« Annie sammelte die Papiere auf ihrem Pult ein.
    »Wir haben Zeit.« Zach warf Bryan einen fragenden Blick zu. »Hältst du das aus?«
    »Ja.« Bryan lächelte fröhlich. »Aber ich habe Hunger.«
    Zach zog einen Müsliriegel aus seiner Jeans. »Der war eigentlich für die Rückfahrt bestimmt.«
    Mit katzenflinken Reflexen fing Bryan den Riegel auf und lümmelte sich auf einen Stuhl. Unterdessen warf Miss Kildaire Zach vorsichtige Blicke zu. »Ehrlich gesagt, Mr Quinn … «
    »Zach. Mr Quinn dürfen Sie mich nur nennen, wenn Sie sauer sind.«
    »Mr … «
    »Zach.«
    Mit geballter Faust sagte sie: »Also gut. Zach.«
    Er schmunzelte. Dass sie sich mit ihm stritt, versetzte ihn in gute Laune. Denn in der Regel waren Frauen in seiner Gegenwart zu eingeschüchtert, um mit ihm zu spielen. Und er wollte liebend gern mit Annie spielen. »Ja, Frau Lehrerin?«
    Zähneknirschend sagte sie: »Ich kann das Gebäude sehr gut allein verlassen. Schließlich tue ich das jeden Tag.«
    Er zuckte die Achseln. Dieses verbale Kräftemessen war ganz nach seinem Geschmack. »Aber heute bin ich hier.«
    »Und Ihr Wort gilt?« Sie schob die Aufsätze zu einem unordentlichen Haufen zusammen.
    »Es sei denn, Sie überzeugen mich vom Gegenteil.« Er beobachtete, wie Annie energisch das Kinn vorreckte und ihre Zähne abermals knirschten. Welche Leidenschaften verbargen sich wohl in diesem scheuen Wesen, das noch gerade zuvor so sittsam errötet war?
    »Warum sollte ich?« Sie schnappte sich die schwarze Schultasche und stopfte die Aufsätze hinein. »Sie bedeuten mir nichts.«
    Der Katze gefiel das nicht. Dem Mann ebenso wenig. »Das war aber nicht sehr nett.«
    Sie funkelte ihn böse an, dann widmete sie sich wieder dem Packen ihrer Tasche. Es war ihr anzusehen, dass sie krampfhaft überlegte, ob er es ernst meinte oder sie nur hochnahm. Dass ihr die Entscheidung offenbar so schwerfiel, zeigte ihm, wie selten sie geneckt wurde. Wirklich jammerschade. Denn sobald man Annie neckte, vergaß sie ihre Schüchternheit.
    Energisch klappte sie die Tasche zu und schwang sie über die Schulter. Besser gesagt, sie wollte sie über die Schulter schwingen. Zach nahm ihr die Tasche aus der Hand.
    »Mr Quinn!« Sie sah ihn an, als würde sie jeden Moment nach ihm schnappen.
    Voller Erwartung schnurrte seine Raubkatze und Bryan kicherte. »Niemand nennt Onkel Zach so.«
    »Ja, das tut wirklich niemand«, bekräftigte Zach. »Komm, du kleine Knallerbse. Marsch, Marsch!« Mit einem Kopfnicken deutete er auf den Mantel, der achtlos über der Stuhllehne hing. »Vergessen Sie den nicht. Draußen ist es kalt.« Er ging zur Tür, wohl wissend, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.
    Nach kurzem Zögern tat sie genau das. Als sie den Mantel über den strengen grauen Hosenanzug und die maßgeschneiderte weiße Bluse zog, raschelte es verheißungsvoll. Und seine Fantasie lieferte ihm Bilder runder weiblicher Formen, die sich unter den Kleidern verbargen. Wie schade, dass nun nichts davon mehr zu sehen war!
    »Nach Ihnen.« Bryan war schon ein paar Schritte vorausgeeilt, und Zach hielt Annie die Tür auf.
    Sie hinkte nur ganz leicht, was aber wahrscheinlich auf einen schrecklichen Unfall zurückzuführen war. Oder sie musste mit einer starken Behinderung geboren worden sein und die Ärzte hatten es nicht vollständig beheben können. Wobei es heutzutage kaum etwas gab, was die Ärzte nicht beheben konnten. »Was ist mit Ihrem Bein?«, fragte er sie im Flur.
    Sie zauderte kurz, dann straffte sie die Schultern und sagte: »Als ich sieben war, ist ein Hochgeschwindigkeitszug entgleist. Dabei wurde mein Bein so zerquetscht, dass nur Fleisch und Knochenstückchen übrig blieben.«
    Er spürte, wie sie sich innerlich gegen eine mögliche Verletzung wappnete. »Ich finde, das haben sie gut hingekriegt? Titanium?«
    Mit dieser Reaktion hatte sie offenbar nicht gerechnet. »Nein. Eine neuartige Verbindung von Plastik und Stahl. Hightechmaterialien. Es wächst mit, nur wenige zusätzliche Operationen waren nötig.«
    »Und jetzt?«
    »Eigentlich ist die Behandlung abgeschlossen, es sei denn, ich verletze mich.«
    Zach wusste, dass mehr dahintersteckte. »Tut es noch weh?«
    Sie zögerte. »Manchmal.« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf einen der Gänge. »Ich möchte nur sichergehen, dass Morgan auch abgeholt wurde.«
    »Warte da vorne auf uns.« Auf Bryan war Verlass, der würde
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