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Romantic Christmas - Verführung (German Edition)

Romantic Christmas - Verführung (German Edition)

Titel: Romantic Christmas - Verführung (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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seine Vorsätze würden zu Staub zerfallen.
    Lieber bewachte er sie von draußen.
    Tamsyn erwachte warm … und allein. Das tat weh. »Am liebsten würde ich dich hassen, Nathan.« Sie stand auf, schlang den Teppich um sich und starrte in die künstlichen Flammen. Laut ihrer inneren Uhr musste es früh am Morgen sein, so gegen sechs. Obwohl sie alles getan hatte, um Nate zu verführen, hatte er sie nicht einmal geküsst.
    Fand er sie etwa so abstoßend?
    Ihre Kehle schnürte sich zusammen. Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, Nates Abwehr könnte gar nichts mit einem übertriebenen Beschützerinstinkt zu tun haben. Vielleicht wollte er sich einfach nicht an sie binden! Ihre Unterlippe begann zu zittern. Sie schlang den Wollteppich noch fester um sich, in dem vergeblichen Versuch, sich zusammenzureißen.
    Von seinem Gefährten abgelehnt zu werden war ein unbegreiflicher Albtraum. Das Band zwischen Gefährten war nicht mit Ehe gleichzusetzen, war keine Schwärmerei oder Verbindung, die man jemals löste. Sie und Nate waren Seelenverwandte. Und überdies liebte sie ihn. Manche behaupteten, zwischen dem Bund und der Liebe gäbe es keinen Unterschied, doch sie empfand das anders. Einerseits trieb sie ein innerer Zwang zu Nate, andererseits bewunderte sie ihn, und das waren zwei verschiedene Dinge. Sie liebte alles an ihm, liebte seine Stärke, sein Lachen, seine Männlichkeit.
    Aber was, wenn diese Verbindung für Nate nur einen Zwang darstellte? Dem er zwar nicht entkommen konnte, den er sich aber freiwillig nicht ausgesucht hätte? Ihr war klar, dass sie nicht gerade einen Hauptgewinn darstellte. Zudem war Nate auch noch älter und erfahrener. Vielleicht hatte er sich eine Gefährtin erhofft, die ihm ebenbürtig und ein wenig weltoffener war.
    Tamsyn hingegen war an das DarkRiver-Rudel gebunden, und das machte ihr auch nichts aus. Wie die meisten Heilerinnen war sie sehr häuslich. Heiler blieben gern in der Nähe ihres Rudels und ihres Territoriums. Häufig wurden sie schon vor allen anderen sesshaft, nahmen Bedürftige auf und hatten Freude an der eigenen Familie. In New York wäre sie vor Heimweh fast umgekommen.
    Doch Nate war eher ein Herumtreiber. Als Teenager hatte er das Rudel für ein paar Jahre verlassen und war schließlich als Mann zurückgekehrt: stark, loyal und erfahren. Was er wohl in ihr sah? Heimat? Ruhe und Verlässlichkeit? Nicht besonders aufregend. Kein Wunder, dass er sie nicht begehrte!
    Mittlerweile war sie vollkommen aufgelöst; ihre Freunde hätten sie in diesem Zustand kaum wiedererkannt. Da läutete ihre Kommunikationskonsole, das Notfallsignal leuchtete auf. Im Nu war sie hellwach und die Heilerin übernahm. »Schieß los.«
    Juanitas Gesicht erschien auf dem Bildschirm. »Dorian hat sich in der Nähe des Festplatzes beim Kampftraining den Arm gebrochen. Es sieht böse aus.«
    »Bewegt ihn nicht.« Tamsyn schaltete den Bildschirm aus und zog sich mit Lichtgeschwindigkeit an. Dann schnappte sie sich ihre Notfallausrüstung und stürzte aus dem Haus.
    Die kalte Luft schnitt ihr beim Dauerlauf ins Gesicht. Wäre Dorian nicht so nahe gewesen, hätte sie einen Wagen genommen, aber bei diesen ausgefahrenen Waldwegen war sie zu Fuß schneller. Die Wege waren mit Absicht so schlecht; wer hier nicht Acht gab, blieb stecken. Ein zusätzlicher Verteidigungsgürtel. Die DarkRiver-Leoparden würde es kein zweites Mal unvorbereitet erwischen.
    Juanita kauerte neben Dorian, der an einen Baum gelehnt saß. Sie sah besorgt aus, doch der Junge verzog keine Miene. Mit seinen elf oder zwölf Jahren konnte er seine Gefühle schon besser verbergen als mancher Erwachsene. »Wie habt ihr beiden es denn geschafft, ihm den Arm zu brechen?«, fragte Tamsyn und hockte sich neben Dorian.
    »Karate. Ikkyu – Braungurt«, antwortete Juanita.
    Tamsyn machte Juanita keinen Vorwurf, dass sie solch fortgeschrittene Kampfkünste gegenüber Dorian eingesetzt hatte; er war schließlich kein Kind mehr. Dorian war nur ein latenter Leopard, er konnte nicht die Gestalt seiner anderen Hälfte annehmen. Vielleicht hätte ihm das zum Nachteil gereicht, wenn er nicht alles daran gesetzt hätte, so mordsgefährlich zu sein, dass ihn alle wie eine Raubkatze behandelten.
    »Ein einfacher Bruch, glatt durch«, stellte Tamsyn fest. »Du hast noch mal Glück gehabt.«
    Strahlend blaue Augen blickten in ihre. »Wann kann ich ihn wieder benutzen?«
    »Wenn ich es dir sage.« Noch bevor er dagegen protestieren konnte, hatte sie ihm schon mit
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