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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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nicht leugnen, dass er Franciscos Sohn ist. Eines Tages werde ich Ihnen ein Foto von Francisco in diesem Alter zeigen – Sie würden schwören, dass sie Zwillinge sind, wenn Sie es nicht besser wüssten.“
    Erwartete er eine Antwort von ihr? Sie war zu nervös, um auch nur zu ihm hinzusehen. Sie hielt die Augen auf das zufrieden an der Flasche nuckelnde Baby gerichtet, während Javier fortfuhr: „Ich möchte sicherstellen, dass Franciscos Sohn im Bewusstsein seines spanischen Erbes aufwächst. Eines Tages wird er die Firma übernehmen, das Oberhaupt der Familie werden. Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was das bedeutet?“
    Der schneidende Klang seiner Stimme zwang Cathy dazu, aufzublicken. „Und Sie, Señor? Haben Sie keine Erben?“
    Erstaunt sah sie, wie er die Lippen zusammenpresste. Ein bitterer Zug legte sich um seinen Mund. Offensichtlich hatte sie eine wunde Stelle getroffen. Sie gab sich ihrem Triumphgefühl hin. Seit er hier war, fühlte sie sich nervös, verletzbar und gereizt, also warum sollte sie es ihm nicht mit gleicher Münze zurückzahlen!
    Doch der Triumph dauerte nicht lange, denn während sie das jetzt satte, schläfrige Kind in die Wiege zurücklegte, beobachtete er jede ihrer Bewegungen mit Adleraugen, und sie hörte ihn sagen:
    „Meine Frau ist gestorben. Wir hatten keine Kinder. Ich habe nicht das Bedürfnis, noch einmal zu heiraten. Sehr zum Bedauern meiner Mutter, muss man dazusagen. Und deshalb“, er machte eine fatalistische Geste, „habe ich gehofft, dass Francisco heiratet und einen Erben bekommt. Doch auch er ist gestorben.“
    Aber er hatte einen Erben hinterlassen. Cathy kämpfte die unerträgliche Unruhe in sich nieder, während sie das Baby zudeckte. Javier Campuzano würde ihr Johnny wegnehmen, sobald er die geringste Chance sah. Das war die Drohung, das düstere Vorhaben, das aus jedem seiner Worte sprach.
    Sie drehte sich um, und er stand direkt hinter ihr, sah über ihre Schulter zu dem Kind. Sie hatte das Gefühl, schreien zu müssen, doch sie beherrschte sich. „Es tut mir leid, dass Francisco tot ist, aber er kann nicht sonderlich an seinem Sohn interessiert gewesen sein, denn sonst hätte er sich bei meiner …“, fast hätte sie sich verraten, „… sonst hätte er die Briefe beantwortet.“
    Sie war es nicht gewohnt, lügen zu müssen. Sie war offen und ehrlich, aber jetzt kämpfte sie um Johnny, um das Recht, ihn behalten zu können, um die Möglichkeit, ihm all die Liebe geben zu können, derer seine leibliche Mutter nicht fähig war.
    „Eine Woche nach Ihrer – nun, nennen wir es Begegnung – hatte Francisco einen Autounfall. Er lag mehrere Monate im Koma. Als er das Bewusstsein wiedererlangte, war er gelähmt. Sein Tod muss für ihn wie eine Erlösung gewesen sein. Als Ihre Briefe kamen, wurden sie von der Haushälterin beiseitegelegt. Sie wurden vergessen, bis ich vor zwei Wochen wieder auf sie gestoßen bin, als ich gezwungenermaßen die Angelegenheiten meines Bruders in Ordnung bringen wollte. María trifft keine Schuld, sie war genau wie wir alle betroffen, dass Francisco seine Post nicht mehr öffnen, geschweige denn lesen konnte. Aber ich weiß, dass er seinen Sohn anerkannt hätte.“ Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, vertrat die ganze Würde und den Stolz seiner Familie.
    Cathy stockte unwillkürlich der Atem, als sie zugeben musste, dass seine männliche Ausstrahlung Bewunderung in ihr auslöste.
    „Wenn Sie ihn auch nur etwas gekannt hätten, wüssten Sie das. Ich weiß natürlich nicht, wie tief Ihre Gefühle füreinander in dieser kurzen Beziehung waren, aber von Ihrer Reaktion auf die Nachricht seines Todes würde ich behaupten, von Ihrer Seite sind Gefühle kaum erwähnenswert.“
    „Oh … ich …“ Cathy fing an zu stottern. Sie war in die Ecke gedrängt worden. Verzweifelt durchforstete sie ihre Erinnerung nach Cordys Erzählungen: „Wir hatten zwei wunderbare Tage und Nächte. Essen, Champagner, Zärtlichkeiten. Nicht gerade viel geschlafen. Angeblich kommt er aus einer sehr reichen Familie, nur ein älterer Bruder, der die Geschäfte leitet – soweit ich ihn verstanden habe, scheint er etwas seltsam zu sein, aber wir werden ihn überstimmen. Du weißt doch, wie die Spanier sind – mit Familie, Ehre und Stolz. Also so, wie ich das sehe, habe ich das große Los gezogen. Er war ziemlich enttäuscht, als ich aus Sevilla abgereist bin, und natürlich habe ich versprochen, ihm zu sagen, wann ich wieder Zeit habe und in
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