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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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Frau unangenehmen Begegnungen ausweichen konnte, wenn es keinen Blickkontakt gab. Sie schaute an ihm vorbei zu einem Gepäckträger, der seinen Karren über den Bahnsteig schob, und sagte, Corys Arm fassend: „Geh und hole ihn, ja? Er wird uns helfen und uns zum Taxi bringen.“
    „Muss ich das?“
    Cory war offensichtlich mehr an dem interessiert, was zwischen ihrer Mutter und dem Fremden vorging. Und danach zu urteilen, wie sie den Mann unter gesenkten Lidern ansah, vermutete Isabel, dass sie spätestens in einem Jahr ein weiteres Problem mit ihrer Tochter haben würde.
    „Ja, das musst du …“, setzte sie an, als der Mann wieder sprach.
    „Sie sind Isabel Jacobson, nicht wahr? Ich hörte, wie Sie Ihre Tochter Cory nannten, deshalb war ich mir ziemlich sicher.“
    Isabel schluckte, und diesmal konnte sie dem Blick seiner Augen, die ebenso schwarz waren wie sein Haar, nicht ausweichen. „Wer sind Sie?“
    „Brian Lindsay“, sagte er. Seine dünnen Lippen gaben den Blick auf etwas unregelmäßige weiße Zähne frei. „Clares Schwager. Ich hatte geschäftlich in Glasgow zu tun, deshalb bot ich an, Sie abzuholen und nach Invercaldy zu bringen.“
    Isabel starrte ihn ungläubig an. Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „Wollen Sie meinen Führerschein sehen?“, forschte er und steckte eine Hand in seine Jacke. Isabel kam rasch zur Vernunft. Nur jemand, der Clare kannte, konnte wissen, wer sie und Cory waren. Aber Clare hatte gesagt, ihr Mann sei der Bruder des Earl of Invercaldy, und dies war eindeutig nicht der Earl. Zum einen war er dafür zu jung, allenfalls zwei Jahre älter als sie … und keiner der Aristokraten, die sie kannte, hätte sein Haar so lang getragen wie er. Jedenfalls nicht in diesem Jahrhundert. Brian Lindsay sah zwar wie einer dieser dunkelhäutigen Highlander aus, falls er wirklich Schotte war, aber er konnte allenfalls ein jüngerer Bruder sein, oder?
    „Das ist nicht nötig“, erklärte sie steif. Und dann sagte sie: „Sie sprechen keinen Akzent“, was ihr einen angewiderten Blick von Cory einbrachte.
    Es war eine törichte Bemerkung, auf die er aber überraschenderweise einging. „Nee? Au, hätte ich gewusst, dass Sie Dialekt bevorzugen, hätte ich nich’ versucht, meinen Akzent zu unterdrücken“, spöttelte er in breitem Schottisch. Dann winkte er den Gepäckträger heran und deutete auf die Koffer. „Mein Wagen steht draußen. Gehen wir?“
    Zum ersten Mal, seit sie London verlassen hatten, sah Cory fröhlich aus. Nachdem sie ihre Mutter herausfordernd angeschaut hatte, hängte sie sich ihre Segeltuchtasche über die Schulter und folgte Brian Lindsay und dem Gepäckträger. Diese Entwicklung gefiel ihr offensichtlich, und Isabel wusste, dass sie zumindest dafür dankbar sein sollte. Doch als sie ihnen folgte, spürte sie, wie gemischt ihre Gefühle waren.

2. KAPITEL
    „Wie konntest du nur so etwas Verrücktes tun?“ Die Countess of Invercaldy funkelte ihren ältesten Sohn missbilligend an. Dann fuhr sie fort: „Welchen Eindruck soll sie von der Familie bekommen, wenn du dich wie einer deiner Arbeiter verhältst? Himmel auch, Brian, ich weiß nicht, was dein Vater sagen würde, wenn er noch lebte.“
    „Ich bezweifle, dass er es als eine Beleidigung ansähe“, erwiderte ihr Sohn trocken, wobei er die geschliffene Karaffe hob und sich einen großen Whisky einschenkte. „Ich habe die Frau nur gefahren, Mama. Ich habe sie nicht verführt!“
    „Nein. Aber du kanntest sie nicht!“, gab seine Mutter zurück. „Sich ihr auf dem Bahnhof wie ein Abenteurer zu nähern! Und was wirst du sagen, wenn sie jedem erzählt, dass der Earl of Invercaldy … sie aufgegriffen hat?“
    „Das habe ich?“ Ihr Sohn leerte das Glas zur Hälfte.
    „Brian, du weißt sehr wohl, was ich meine. Sie kann sagen, was sie will. Sie könnte dich sogar bezichtigen, dass du … versessen … darauf warst, sie kennenzulernen, und eigens deshalb nach Glasgow gefahren bist.“
    „Mama, du weißt, dass das Unsinn ist.“ Ihr Sohn musterte sie etwas kritisch, nachdem er sein Glas geleert hatte. „Ich hatte eine Verabredung mit Phillips. Du selbst hast den Termin gemacht.“
    „Das wissen du und ich, aber sonst niemand.“ Sie sah, dass er wieder zur Karaffe griff, und ihre Lippen wurden schmal. „Ich sollte wohl dankbar sein, dass du zu dem Zeitpunkt nüchtern warst? Du warst doch nüchtern, oder? Du bist doch wohl nicht nach Alkohol stinkend ins Büro von Phillips gegangen, hoffe
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