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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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ich?“
    Brian erwiderte darauf nichts. Die Countess bemerkte, dass sie sich auf gefährliches Terrain begeben hatte, und wurde milder. „Wie war sie eigentlich? Clare sagt, sie hat eine junge Tochter. Ich bezweifle, dass sie Invercaldy nach London sehr unterhaltsam finden wird. Sind sie sehr großstädtisch? Du weißt schon … diese Art Menschen, die glauben, dass nördlich von Watford die Welt zu Ende ist.“
    Brian wandte sich ihr zu. „Ich weiß nicht, was sie von uns halten, Mama“, antwortete er kurz. „Aber es sind keine Wilden, falls du das meinst. Die Frau wirkt sehr gut erzogen, und wie Clare sagt, war ihr Vater Historiker. Mit der Tochter ist es anders. Sie ist dreizehn und benimmt sich wie eine Dreißigjährige, wenn du weißt, was ich meine.“
    „Eine Lolita!“, stieß seine Mutter abwertend aus. „Ich hätte wissen müssen, dass bei einer Engländerin irgendetwas nicht stimmen kann. Warum hast du dich von Clare dazu überreden lassen? Jetzt ziehen sie ins Haus von Miss McLeay ein, und wir werden sie nie wieder hinausbekommen!“
    Brian seufzte. „Darf ich dich daran erinnern, dass Dr. Webster Wert darauf legte, Mrs Jacobson einzustellen? Schließlich arbeitet sie ja für ihn. Die Websters kennen sie seit fast zwanzig Jahren. Aber sie und Clare hatten keinen Kontakt mehr, nachdem die Websters wegzogen.“
    „ Mrs  Jacobson!“ Die verwitwete Countess schnalzte mit der Zunge. „Was ist mit ihrem Mann? Kannst du mir das sagen? Wie alt ist sie? Mitte dreißig? Vierzig?“
    Brian schaute in sein Glas. „Jünger“, sagte er gleichmütig. Ihm war gleich, für wie alt seine Mutter die Frau hielt. Während der über zweistündigen Fahrt von Glasgow hatte sie kaum ein Wort mit ihm gesprochen. Er hatte ihr Gepäck verstaut, während sie auf dem Rücksitz Platz genommen hatte. Cory hatte die Anweisungen ihrer Mutter ignoriert und sich einfach auf den Beifahrersitz gesetzt.
    „Für eine Witwe sehr jung, findest du nicht?“
    Die Stimme seiner Mutter drang in seine Gedanken, und Brian hob sein Glas. „Clare sagte, ihr Mann sei bei einem Verkehrsunfall umgekommen“, erklärte er schließlich und wünschte, sie würde Ruhe geben. „Ist das so wichtig? Du wirst doch wahrscheinlich nichts mit ihr zu tun haben.“
    „Nein“, erwiderte seine Mutter missmutig. „Nein, ich denke, du hast recht. Vielleicht gefällt es ihnen ja hier nicht. Wir können nur hoffen.“
    „Mmh.“
    Brian trat mit seinem Drink an den Kamin, schaute in die Flammen und merkte, dass er seine Gedanken nicht recht ordnen konnte. Obwohl er es nicht wollte, interessierte ihn Isabel Jacobson. Ihre kühle Zurückhaltung hatte ihn neugierig gemacht, und zum ersten Mal seit Sarahs Tod dachte er über eine andere Frau nach. Nicht, dass er sich von ihr angezogen fühlte, sagte er sich. Er bedauerte sie ganz einfach. Es dürfte nicht leicht gewesen sein, plötzlich als Witwe mit einer solchen Tochter dazustehen. Seiner Meinung nach musste man sich mit Cory intensiv beschäftigen.
    Der Blick aus den Fenstern der Hütte war großartig. Im schwindenden Licht hatte Isabel in ihrem Schlafzimmer gestanden und auf das wundervolle Panorama von Erde und Himmel gestarrt, das sich vor ihr ausbreitete. Sie hatte Felder gesehen, die über die Hügel hinab führten und an Wasser grenzten, und grasende Highlandrinder. Und Bäume, zum Teil in prächtigem Herbstlaub. Und Berge, deren Gipfel umwölkt waren, unter einem Himmel, der in zarten Farben gemalt war.
    Die Sonne war fast schon hinter den Bergen versunken, als Brian Lindsay vor dem Haus anhielt. Die Wolken hatten sich verfärbt, und wenig später hatten sich die Schatten zur Nacht verdichtet. Der Mond schien nicht, doch Isabel hatte das Gefühl, dass sie hier sehr glücklich sein könnte.
    Das war überraschend nach ihrer Unsicherheit während der Reise. Aber sie war den Umgang mit Männern auf privater Ebene einfach nicht gewöhnt. Mit Jüngeren ohnehin nicht. Und vor allem nicht mit Männern, die wie Brian Lindsay aussahen. Durch das Leben mit Edward, der sie praktisch als sein Eigentum betrachtet hatte, hatte sie nie Gelegenheit gehabt, sich mit anderen Männern anzufreunden.
    Und es war nett von Clares Schwager gewesen, sie abzuholen.
    Dennoch war sie während der Fahrt nicht sehr höflich gewesen. Sie hatte das Reden ihrer Tochter überlassen und sich auf der Fahrt zurückhaltend gegeben.
    Erstaunlicherweise war die Hütte unverschlossen gewesen. Ihr Begleiter war gegangen, nachdem er das
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