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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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Haushalt ihres Bruders geführt hatte, sprach für sie. Da Jons Vater bei der Scheidung noch sehr jung gewesen sein musste und plötzlich mit einem Kind dagestanden hatte, hätte er eigentlich wieder heiraten sollen – aber er war allein geblieben.
    Natürlich wusste Helen nicht, weshalb seine Ehe gescheitert war. Jon hatte ihr lediglich erzählt, dass er nach der Scheidung bei seinem Vater gelebt hatte. Daraus hatte Helen geschlossen, dass seine Mutter an der Trennung schuld gewesen sein musste. Vielleicht war die Scheidung für Jons Vater eine derartig schmerzliche Erfahrung gewesen, dass er beschlossen hatte, nie wieder zu heiraten. Vielleicht hatte Victoria Savage es ihm aber auch schwer gemacht, eine neue Frau ins Haus zu bringen.
    Der Chauffeur steuerte den Wagen in eine große Einfahrt, die von zwei Steinpfosten flankiert wurde. Helen schob entschlossen ihre Gedanken beiseite. Sie hatte keinen Grund, derartige Überlegungen über Jons Familie anzustellen. Nur weil Jons Tante ihr auf der Fahrt vom Flughafen einige Fragen gestellt hatte, war ihre Fantasie mit ihr durchgegangen, und sie hatte sich Dinge ausgemalt, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hatten. Sie war nicht hier, um Spekulationen über Jons Tante oder seinen Vater anzustellen. Sie musste herausfinden, ob die Gefühle, die sie für Jon empfand, stark genug waren, um eine festere Beziehung zu ihm einzugehen. Sie musste sich darüber klar werden, ob sie sich nur deswegen für ihn interessierte, weil er mit Diana gut auskam.
    Nein, dachte Helen, ich habe Jon wirklich gern. Und in ihrem Alter glaubte sie schließlich nicht mehr an die große Liebe. Echte Freundschaft und liebevolle Geborgenheit waren bereits mehr, als sie erwarten konnte.
    Die Ausfahrt machte eine Kurve, und die dichten, blühenden Sträucher, die das Haus bislang abgeschirmt hatten, gaben nun die Sicht frei auf einen gepflegten Rasen und eine gekachelte Terrasse. Ein üppiger Busch mit exotischen Weihnachtssternen verdeckte teilweise die gemauerte Umrandung der Veranda. Die weiß gestrichenen Dächer überragten jedoch die feuerroten Blüten, erstreckten sich in alle Richtungen und verrieten die wahren Ausmaße des Gebäudes.
    Helen war gleichzeitig beeindruckt und verwirrt. Eigentlich hätte sie durch Victoria Savages Auftreten erahnen können, dass Jon ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt hatte. Zwar hatte er häufig von seinem Elternhaus gesprochen, aber sie hatte keinesfalls die Villa eines Millionärs erwartet. Nicht einmal die vielen prachtvollen Häuser, die sie auf der Fahrt hierher gesehen hatte, hatten sie auf den Gedanken gebracht. Jon war immer so … normal und bescheiden gewesen. Er hatte sich in ihr Leben eingefügt, ohne dass sie den Eindruck gewonnen hätte, er müsse sich extra anpassen. Aber mittlerweile vermutete sie, dass er nur eine Rolle gespielt hatte, und sie bezweifelte, in seine Welt zu gehören.
    „Herzlich willkommen in Palmer’s Sund“, sagte er nun. Aber nach einem kurzen Blick zu Helen schien er ihre Vorbehalte zu spüren. „Gefällt es dir etwa nicht?“
    „Hast du denn erwartet, dass es mir gefallen würde?“, konterte sie angespannt, und Jon stieß einen lauten Seufzer aus.
    „Das heißt also Nein“, stellte er fest. „Bitte, mach mir daraus keinen Vorwurf. Hier bin ich nun mal aufgewachsen. Wie du weißt, mag ich deine Wohnung viel lieber als dieses Haus hier. Zumindest ist sie ein Heim und kein Ausstellungsstück.“
    „Behandle mich bitte nicht so gönnerhaft, Jon.“ Helen wandte sich von ihm ab und sah auf die pinkfarbene Kuppel, die eine Gruppe von Dattelpalmen überragte. Kein Wunder, dass Victoria Savage darauf achtet, ihre Stellung hier zu halten und sich gegen jeden Eindringling wehrt, überlegte Helen.
    „Gefällt Ihnen das Haus nicht, Miss Caldwell?“, erkundigte Victoria sich ungläubig und erleichtert zugleich.
    „Ganz im Gegenteil, Miss Savage. Es ist wunderschön. Ist das der Atlantik? Er sieht so blau aus. Ich kann gar nicht verstehen, dass Jon überhaupt woanders leben kann.“
    Victoria presste die Lippen zusammen. Inzwischen hatte der Chauffeur den Wagen unter einer Säulenvorhalle geparkt. Jon öffnete die Wagentür und stieg aus. „Das ist der Sund“, verbesserte Victoria und machte eine ausladende Handbewegung. „Sie wissen vermutlich, was ein Sund ist?“
    „Ich denke doch.“ Aber Helen weigerte sich, ihr eine Erklärung zu geben. Dann ließ sie sich von Jon beim Aussteigen helfen und schaute sich staunend
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