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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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Gleichgewicht wiederzufinden. Als Victoria sich wenig später zu ihr umdrehte und sich erkundigte, wie ihr die Insel gefiele, konnte sie wahrheitsgemäß antworten: „Ich finde sie zauberhaft.“

    Während sie über die Schnellstraße fuhren, die den Flughafen mit der nördlichen Küstenstraße verband, genoss Helen die Aussicht auf Castle Harbour und das klare blaugrüne Meer. Danach wand sich die Straße zwischen blühenden Sträuchern hindurch an der Küste entlang. Die Häuser und Kirchen erinnerten Helen an England. Außerdem entdeckte sie winzige Piers und Buchten, wo Segelboote in allen Größen vor Anker lagen.
    „Sie leben bestimmt in London“, meinte Victoria nun, und Jon verzog das Gesicht bei dem unverhohlenen Versuch seiner Tante, seine Freundin einzuordnen. „Sind Sie auch im Musikgeschäft tätig, Miss … äh … Helen?“
    „Sie heißt Helen Caldwell, und sie arbeitet nicht im Musikgeschäft“, antwortete Jon rasch. „Zumindest nicht direkt“, fügte er dann zu Helens Erstaunen hinzu. „Wenn du es genau wissen willst, sie ist Go-go-Girl in einer Bar.“
    Als Helen sah, dass Tante Vicki allmählich wütend wurde, griff sie schnell ein: „Nein, nein, ich arbeite in einem Maschinenbauunternehmen als Assistentin des Chefs, Miss … Savage.“ Sie zwang sich, den Namen ohne Zögern auszusprechen. Dabei warf sie Jon einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ja, ich lebe in London, in Hammersmith. Das ist nicht weit von Earl’s Court entfernt, wenn Sie schon davon gehört haben.“
    „Natürlich habe ich davon gehört“, erwiderte Victoria steif. „Ich kenne mich nämlich in London sehr gut aus und habe ausgezeichnete Kontakte zu den dortigen Galerien.“
    „Wirklich?“, hakte Helen erstaunt nach, bevor Jon sich wieder einmischte.
    „Meine Tante ist ein Engel, musst du wissen. Nicht wahr, Tantchen? Sie spielt die große Beschützerin hungernder Künstler.“
    „Das sind Maler, Jonathan“, wies seine Tante ihn zurecht. „Und ich bin kein Engel, sondern tue lediglich, was in meiner Macht steht, damit talentierte Maler Anerkennung finden.“
    „Und dabei bist du sehr erfolgreich“, bestätigte Jon mit hinterhältig blitzenden Augen, und Victoria wendete sich wütend ab.
    „Sie haben großes Glück, hier leben zu dürfen“, versuchte Helen, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Aber offensichtlich hatte sie wieder etwas Falsches gesagt, denn Victoria warf ihr einen unfreundlichen Blick zu.
    „Was meinen Sie damit? Warum sollte ich nicht hier leben? Das ist schließlich mein Zuhause.“
    „Natürlich, aber …“, begann Helen unsicher und blickte Hilfe suchend zu Jon.
    Beschwichtigend und gleichzeitig beruhigend legte er ihr den Arm um die Schulter. „Helen hat es nicht bös gemeint, Vicki. Sie findet ganz einfach, dass du dich glücklich schätzen kannst, in so einer idyllischen Umgebung zu leben. Und das stimmt doch auch.“
    „Oh, natürlich, ja. Wenn Sie es so meinen …“ Allmählich wich die Feindseligkeit aus Victorias Stimme. „Es ist nur, dass ich … nun, sagen wir, ich bin ein bisschen müde. In der letzten Zeit habe ich hart gearbeitet. Die Galerie und vieles andere mehr … ganz zu schweigen von deinem Vater, um den ich mich ja auch kümmern muss …“
    „Oh ja. Wie geht es Dad denn? Gut? In seinem letzten Brief erwähnte er etwas von deiner neuen Galerie. Bestimmt hat er da die Hand mit im Spiel. Habe ich recht? Was Vicki will, bekommt sie auch, nicht wahr?“
    „Ich glaube nicht, dass du Grund hast, so etwas zu sagen“, erklärte Victoria barsch. „Soweit ich weiß, hast du von deinem Vater immer alles bekommen, was du wolltest. Nur mit deiner Entscheidung, Rockmusiker zu werden, hat er sicherlich nichts zu tun.“ Sie rümpfte die Nase. „Aber darüber möchte ich nicht mehr mit dir diskutieren. Falls es dich interessiert, deinem Vater geht es gut. Er arbeitet viel, wie immer. Aber das kannst du ja nicht verstehen!“
    „Was meinst du? Dass er viel arbeitet? Es ist doch für uns alle ein großes Glück, dass er dabei so erfolgreich ist – für mich, für dich und für deine Galerie.“
    Helen seufzte und rückte ans Wagenfenster. Diese Seite von Jon hatte sie bislang noch nicht kennengelernt, und sie gefiel ihr gar nicht. Necken und spotten war eines, aber beleidigend zu sein etwas ganz anderes. Entschlossen, die angespannte Atmosphäre etwas aufzulockern, holte sie tief Luft. „Es ist wirklich kaum zu glauben, wie traumhaft das Wasser aussieht.“ Sie
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