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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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aus, das auf einen Felsvorsprung gebaut worden war, konnte man über die Bucht blicken und in der Ferne Hamilton sehen, die Hauptstadt der Insel. Das Anwesen der Familie Savage war mehrere tausend Quadratmeter groß und die Eingrenzung dicht mit Büschen bepflanzt worden, um das Haus vor den Blicken Neugieriger zu schützen. Eine kleine Privatstraße mündete in die Harbour Road, die in die Stadt führte. Die Fahrt dorthin dauerte mit dem Auto im Schnitt nur eine Viertelstunde.
    Es ist wirklich ein wunderschöner Morgen, dachte Richard. Aber war nicht beinah jeder Morgen auf den Bermudas schön? Auf der Insel herrschten nahezu ideale Klimabedingungen. Obwohl er schon mehrmals überlegt hatte, vielleicht doch in eine der großen Finanzmetropolen der Welt zu ziehen, hatte er es nicht übers Herz gebracht, die Bermudas zu verlassen.
    Richards Vater war mit der ganzen Familie vor fünfunddreißig Jahren hierher gezogen. Robert Savage hatte damals völlig unerwartet von einem entfernten Verwandten eine halbe Million Pfund geerbt. Daraufhin hatte er beschlossen, seine Stelle als Lehrer aufzugeben, England zu verlassen und auf die Bermudas zu ziehen. Erst später hatte er begriffen, dass das ein großer Fehler gewesen war. Ohne Arbeit und ohne Freunde musste Richards Vater sehr bald feststellen, dass das Leben als reicher Mann schnell glanzlos wurde. Wäre er nicht ein unglaublich stolzer Mann gewesen, hätte er sicher seinen Besitz auf den Bermudas verkauft und wäre wieder nach England zurückgegangen, was jedoch einer Niederlage gleichgekommen wäre.
    Stattdessen hatte er zu trinken und zu spielen angefangen. Als Richard sechzehn Jahre alt gewesen war, war die Ehe seiner Eltern völlig zerrüttet gewesen. Während er gerade sein erstes Semester an der Universität absolvierte, geschah das große Unglück: Richards Vater fuhr auf dem Rückweg von einer Party in betrunkenem Zustand gegen einen Baum. Er und die Frau in seiner Begleitung waren auf der Stelle tot. Dieser Schock war für Richards Mutter zu viel gewesen. Am Tag nach der Beerdigung ihres Mannes hatte sie einen Schlaganfall, von dem sie sich nie wieder erholte. Damals hatte Richard sein Studium aufgegeben und war nach Hause zurückgekehrt, um bei seiner sechzehnjährigen Schwester zu sein.
    Aber der Tod meiner Eltern ist nun fünfundzwanzig Jahre her, überlegte Richard bitter. Obwohl sein Vater sich auf den Bermudas nie heimisch gefühlt hatte, liebte Richard die Inseln über alles. Er wäre nie auf die Idee gekommen, die Koffer zu packen und nach England zurückzukehren. Glücklicherweise war damals noch genug Geld vorhanden gewesen, um eine Hausangestellte einzustellen, damit Victoria und er in Ruhe ihre Ausbildungen abschließen konnten.
    Natürlich hatte er auch viel Glück gehabt. Zumindest, was seine Karriere anging. Es war, als habe das mangelnde Geschick seines Vaters, mit Geld umzugehen, ihm den Willen zum Erfolg verliehen. Sein Geschäftssinn und sein Gespür für neue Entwicklungen hatten ihm schnell Anerkennung gebracht. Da ihn das Bankwesen schon immer fasziniert hatte, hatte Richard nach dem Studium begonnen, bei einer großen Handelsbank zu arbeiten.
    Leider war sein Privatleben nicht so erfolgreich verlaufen. Die überstürzte Heirat mit Daphne Charters gleich nach dem Universitätsabschluss war ein großer Fehler gewesen. Für eine lebenslange Verbindung waren sie beide noch zu jung gewesen. Im Gegensatz zu Victoria machte er Daphne jedoch keine Vorwürfe für das, was passiert war. Während der ersten Jahre ihrer Beziehung hatte er sehr viele Geschäftsreisen unternommen, um die Filialen von Jensen Lockwood, einer bedeutenden Investmentfirma, zu besuchen und die internationalen Geldmärkte gründlich kennenzulernen. Daphne hatte ihn darum beneidet, ein derartig aufregendes Leben führen zu können. Sie selbst war mit einem Baby, das sie eigentlich nicht hatte haben wollen, ans Haus gefesselt und musste mit einer Schwägerin zusammenleben, die sie nicht mochte.
    Wäre Jonathan nicht gewesen, hätten sie sich sicher schon früher getrennt. Stattdessen hatte Richard seine Ehe zum Wohl des Kindes aufrechtzuerhalten versucht, obwohl ihm der gesunde Menschenverstand sagte, dass sein Sohn in jedem Fall darunter leiden würde. Eines Tages hatte Daphne ihn dann wegen eines amerikanischen Footballspielers verlassen, den sie auf einer ihrer Reisen in die Vereinigten Staaten kennengelernt hatte. Damals hatte er sogar Erleichterung verspürt, besonders, als
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