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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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sie leise. „Aber wir sollten besser aufpassen, dass deine Tochter uns nicht beim Händchenhalten überrascht, sonst könnte sie unangenehme Fragen stellen. Und, Julian – ich lege natürlich Wert darauf, dass du dein Buch beendest, doch du solltest trotzdem etwas Zeit mit deinen Kindern verbringen.“
    „Sind das die Worte einer Sklaventreiberin?“, neckte er sie. „Ich verspreche dir, dass ich die letzten Kapitel des Buches in den Griff bekomme – genauso wie das Problem mit meinem Sohn, falls es in meiner Macht steht.“
    Gemeinsam gingen sie in den Garten und überquerten das Feld, hinter dem Karins Pony auf einer Koppel graste. Als sie sich über den Zaun lehnten, berührten sich ihre Schultern flüchtig. Dennoch spürte Frankie Julians Nähe mit jeder Faser ihres Körpers.
    Hinter dem Anwesen von Cerne Farm begann die Heide, eine scheinbar endlose, wilde Landschaft, die von Ginster, verkrüppelten Bäumen und Unterholz durchsetzt war. Sogar im hellen Sonnenlicht wirkte sie geheimnisvoll und unheimlich.
    Julian ließ den Blick zufrieden in die Ferne schweifen und wandte sich dann an Frankie. „Würdest du nächstes Wochenende wiederkommen?“
    „Du meinst, um mit dir an dem Buch zu arbeiten?“
    „Nein. Weil ich dich wiedersehen möchte.“
    „Tatsächlich?“ Frankie bemühte sich um einen gleichmütigen Tonfall.
    „Natürlich möchte ich das. Verdammt, Frankie …“ Er umklammerte ihre Schultern und küsste sie kurz, aber stürmisch. „Komm am Freitagabend.“
    „Wenn du willst.“ Sie bewegte sich nicht und schaute zu ihm auf, während ihr Körper von einem intensiven Wärmegefühl durchflutet wurde. Julian wollte sie wiedersehen! „Aber warum ausgerechnet am Freitag?“
    „Weil ich dich dann einen Tag früher sehe. Geduld ist nämlich nicht meine Stärke.“
    Auf der Rückfahrt nach London am Sonntagabend ließ Frankie sich Julians Worte immer wieder durch den Kopf gehen. Sie bedeuteten ihr mehr, als es bei poetischen Liebeserklärungen anderer Männer der Fall gewesen wäre, denn sie bewiesen ihr, dass Julian wieder mit ihr zusammen sein wollte und nicht nur seine Lust befriedigt hatte. Natürlich wollte er mit ihr schlafen, und sie wünschte es sich genauso. Aber es musste mehr dahinterstecken. Sicher brauchte er ihre Nähe und legte ebenso viel Wert auf den geistigen Austausch. Allmählich glaubte Frankie daran, dass er dieses Bedürfnis verspürte, und das war immerhin ein Anfang.
    Julian hatte ihr erlaubt, das Tagebuch mit in den Verlag zu nehmen, und so betrat sie am Montagmorgen schwungvoll Ivors Büro. Später bestellte er sie zu sich, und obwohl er kein besonders überschwängliches Naturell hatte, zeigte er sich beeindruckt.
    „Wie lange wissen Sie schon, dass Tarrant an dem Tagebuch geschrieben hat?“, fragte er.
    „Seit meinem Besuch in Frankreich.“ Ivor ließ sich nicht täuschen. „Doch zu dem Zeitpunkt wollte er es auf keinen Fall veröffentlichen, und er ist kein Mann, der sich zu etwas zwingen lässt.“
    „Hm.“ Er betrachtete sie nachdenklich. „Dann haben Sie also einfach abgewartet. Sehr clever von Ihnen. Wollen Sie nun immer noch behaupten, dass ich die falsche Lektorin mit dem Auftrag betraut habe?“
    Frankie schmunzelte. „Sie erwarten bloß, von mir zu hören, dass Sie immer recht haben. Ich möchte schließlich nicht, dass Sie größenwahnsinnig werden.“
    „Das bin ich schon“, erwiderte er etwas selbstgefällig. „Allerdings würde mir nicht im Traum einfallen, Ihnen den Auftrag zu diesem Zeitpunkt zu entziehen. Also stellen Sie sich Julian Tarrant zur Verfügung.“
    Als sie sein Büro verließ, überlegte sie, wie treffend seine Worte gewesen waren, und fragte sich, was Ivor über ihre Beziehung zu Julian denken mochte. Doch selbst wenn er die Wahrheit erraten hatte, würde er sich nicht weiter damit belasten. Solange dabei ein gutes Buch entstand, war es ihm völlig egal, was hinter den Kulissen geschah.
    Ironischerweise hatte ihre Entdeckung bei Cooper Masterman wie eine Bombe eingeschlagen. Frankie war sich allerdings bewusst, dass sie wenig getan hatte, um diesen Ruhm zu verdienen. Julian war allein zu dem Entschluss gekommen, ohne dass sie ihm dabei geholfen oder ihn dazu überredet hätte. Ihre Entscheidung, sich zurückzuhalten und ihn nicht zur Veröffentlichung zu drängen, war überdies kein wohlkalkulierter Schachzug gewesen, sondern eine menschliche Reaktion, motiviert durch ihre Liebe zu ihm.
    Einige Tage lang war Frankie
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