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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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umsonst hören konnte.
    Und wenn sie genug verdient hätte? Tansy war nicht sicher, ob sie überhaupt noch den Mut oder den festen Willen hatte, ihren Magister zu machen.
    Zum Teufel mit Leo Dacre! Ihn zu lieben beraubte sie ihrer Unabhängigkeit und ihres Ehrgeizes und ließ ihre Selbsteinschätzung als Lüge erscheinen.
    Tansy begann, sich energisch um ein Stipendium oder eine Studienbeihilfe zu bemühen, aber nichts kam dabei heraus. Verzweifelt spielte Tansy den ganzen Tag auf der Straße und stellte sich sogar vor den Bahnhof, obwohl das Publikum dort gefährlich sein konnte.
    Eines Abends hatte Tansy nur noch einige Schritte bis zu ihrer Wohnung zu gehen, als ein Auto neben ihr am Straßenrand hielt. Tansy wusste sofort, wer am Steuer saß, ihre plötzliche Erregung verriet es ihr.
    „Tansy“, sagte Leo.
    „Was willst du?“, fragte sie feindselig.
    „Das möchte ich nicht hier besprechen.“
    Trotz allem keimten Hoffnung und Vertrauen in ihr auf. Tansy nickte und ging voran in die Wohnung.
    Leo blieb direkt hinter der Tür stehen. „Bist du schwanger?“
    Ich hätte es wissen sollen!, dachte Tansy. „Nein.“ Es tat weh, seine erleichterte Miene zu sehen.
    „Nun, ich gebe zu, dass ich froh darüber bin.“
    Tansy blickte ihn eisig an. Er wollte sie nicht, und er hätte ihr Kind nicht gewollt.
    „Geh mit mir essen.“
    „Nein, danke.“ Sie würde nicht die bequeme Geliebte sein, die sein Bett wärmte, wann immer er nach Wellington kam. Sie liebte ihn, hatte aber ihren Stolz.
    „Warum nicht?“, fragte Leo. „Dir muss doch klar sein, dass wir miteinander reden müssen.“
    „Das können wir hier auch“, erwiderte Tansy ruhig. „Setz dich, ich koche Tee.“
    Leo nahm in dem Sessel Platz und beobachtete sie, während sie in der kleinen Küche hin und her ging.
    „Und? Worüber willst du mit mir sprechen?“ Tansy war sicher, dass Leo abgenommen hatte, und der Wunsch, für ihn zu sorgen, war überwältigend. Sie goss den Tee in zwei Becher und brachte Leo einen.
    „Warum warst du so unnachgiebig wegen des Geldes, das ich dir geben wollte?“ Er blickte sie durchdringend an.
    „Ich habe nichts getan, um es zu verdienen“, erwiderte Tansy scharf.
    „Hast du deshalb auch die Kleidung zurückgelassen und dann zur Wohltätigkeitsorganisation gebracht? Für so engstirnig hatte ich dich nicht gehalten, Tansy.“
    „Ich trage keine Sachen, die ich nicht bezahlt habe.“
    Leo presste die Lippen zusammen. „Du wolltest mir zeigen, wie erpicht du darauf bist, mich zu vergessen, stimmt’s?“
    Sie zuckte die Schultern. „Wie geht es Rick?“
    „Gut. Er hat recht gehabt und du auch. Wir haben ihn unterdrückt. Ich hätte ihn aus diesem Camp herausgeholt und zu einem Psychologen geschickt. Okay, ich habe mich geirrt. Er musste sich beweisen, dass er allein damit fertig wird. Die ganze Erfahrung hat ihn reifer gemacht. Für Grace ist es schwer. Sie muss lernen, ihn loszulassen, wenn sie ihn nicht verlieren will.“ Leo trank einen Schluck Pfefferminztee und verzog angewidert das Gesicht.
    „Will er noch immer Pfarrer werden?“
    Leo lächelte, doch sein Blick war wachsam. „Ja. Es ist wohl wirklich eine Berufung.“
    „Das freut mich“, sagte Tansy.
    „Wie kommst du mit deiner Musik voran?“
    „Gut.“ Seit dem Tag, an dem sie festgestellt hatte, dass sie nicht von Leo schwanger war, hatte sie nichts mehr geschrieben.
    Er stand auf, kam zu ihr und küsste sie flüchtig auf die Wange. „Pass auf dich auf, Tansy. Und viel Glück.“
    Als er zur Tür ging, war die Qual so groß, dass Tansy einen Moment lang fürchtete, sie würde ihn zurückrufen. Regungslos blieb sie auf der Bettkante sitzen und unterdrückte den Wunsch, bis Leo fort war, dann stand sie auf, trug die beiden noch vollen Becher in die Küche und kippte den Tee aus.
    Endlich hatte sie erkannt, dass es für sie nie einen anderen Mann geben würde.
    Am nächsten Tag setzte sich Tansy entschlossen hin und schrieb Noten, bis sie erschöpft war. Der Wind heulte unheimlich um das Haus, draußen war es dunkel geworden. Tansy schaute aus dem Fenster zum Himmel, und sie weinte, weil ihr Leben so trostlos geworden war und weil es für Leo und sie kein glückliches Ende gab.
    Sie hatte immer das Gefühl gehabt, dass ihr Wesen sie zu einer Außenseiterin machte, die sich nirgendwo einfügen konnte. Ihre leibliche Mutter hatte sie so wenig gemocht, dass sie sie einfach ihrem Schicksal überlassen hatte. Die O’Briens hatten sie liebhaben wollen
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