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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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immer wieder bewundernd Leo anblickte.
    „Brett kann Jason in der Baufirma seines Vaters einen guten Job verschaffen.“
    „Will Dad gehen?“
    „Nicht so gern, aber arbeitslos zu sein gefällt ihm nicht.“
    „Er ist arbeitslos?“
    Pam wurde rot. „Habe ich dir nicht geschrieben, dass er entlassen worden ist?“
    Sie wussten beide, dass sie es nicht getan hatte. Friedfertig sagte Tansy: „Ich muss es vergessen haben.“
    „Jedenfalls ist es für einen Mann in seinem Alter schwierig, hier einen Job zu finden.“ Pam goss kochendes Wasser in die Kanne und stellte Tassen und Untertassen auf den Tisch, dann nahm sie Milch aus dem Kühlschrank. „Und es ist ja nicht so, dass uns hier irgendetwas hält.“ Sofort sah Pam verlegen aus.
    Dass ihre Pflegemutter sie nicht mehr als Familienmitglied betrachtete, nahm Tansy ihr nicht übel.
    „Was machen Sie, Mr. Dacre?“, fragte Pam schnell. „Sind Sie auch aus Wellington?“
    „Nein, ich lebe in Auckland. Ich bin Strafverteidiger.“
    „Oh, ein Anwalt.“ Pam warf Tansy einen neugierigen Blick zu und schenkte nachdenklich Tee ein.
    Sie setzten sich aufs Chintzsofa.
    „Hast du hier Urlaub gemacht?“, fragte Pam.
    Tansy nickte. „Weiter nördlich. Ich …“
    „Oh, da sind die anderen.“ Offensichtlich erleichtert, stand Pam auf, als hinter dem Haus ein Auto hielt.
    Eine halbe Stunde später gingen Tansy und Leo. Sie überlegte, ob sie ebenso froh darüber war wie ihre Familie oder ob sie traurig war, weil sie sich so fremd geworden waren.
    Leo dagegen hatte großen Eindruck gemacht. Zuerst hatten Tansys Vater, Jason und Brett ihn misstrauisch gemustert, doch Leos Charme funktionierte bei Männern und Frauen gleich gut. Nach wenigen Minuten hatten sie über Neuseelands Rugbymannschaft diskutiert, und allen schien es leidzutun, als Leo ging.
    Darüber grübelte Tansy auf dem Weg zum Flughafen nach. War sie dazu verdammt, ihr ganzes Leben lang eine Außenseiterin zu sein?
    „Wie viel hat Rick dir gestohlen?“ Leo hielt vor dem Inlands-terminal und stellte den Motor ab.
    Mit der Frage hatte Tansy gerechnet, und so hatte sie eine Antwort parat. „Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Er wird es mir irgendwann zurückzahlen.“
    „Benötigst du das Geld nicht jetzt?“
    „Ich komme schon zurecht.“ Als Leo mit ihr aus dem Auto stieg, sagte Tansy schroff: „Du brauchst nicht mit mir hineinzugehen.“
    „Hör auf, so aggressiv zu sein“, erwiderte er scharf.
    Er schien überhaupt nicht zu bemerken, dass er, attraktiv, breitschultrig und elegant, in der Abflughalle die Blicke auf sich zog, während er Tansy beim Einchecken half.
    „Also dann, auf Wiedersehen“, sagte er.
    „Auf Wiedersehen.“
    „Versuch, mich nicht zu hassen.“ Leo lächelte gequält.
    Tansy blickte ihn überrascht an. „Nein … ich meine, tue ich nicht.“
    Sein Lächeln wurde noch gequälter. „Ich weiß immer, wann du lügst. Mach’s gut, Tansy.“
    „Du auch.“ Sie drehte sich um und ging rasch zu ihrem Flugsteig.
    Im Flugzeug blickte sie aus dem Fenster auf die wechselnde Landschaft Neuseelands hinunter. Nach einer Weile verfiel Tansy jedoch in völlige Teilnahmslosigkeit, die bis zur Landung andauerte.
    Wie es für Wellington typisch war, herrschte kühles, feuchtes Wetter, als Tansy am Nachmittag ankam. Oder vielleicht trage ich auch mein eigenes Wetter mit mir herum, dachte sie. Die Wohnung war kalt und roch nach Moder, und auf den Möbeln lag eine dicke Staubschicht.
    Tansy rümpfte die Nase, als sie den kleinen Kühlschrank öffnete. Sie warf die verdorbenen Lebensmittel weg, wusch ihre Kleidung und wechselte die Laken, bevor sie ins Bett ging. Obwohl sie schlecht schlief, stand sie am nächsten Morgen sehr früh auf, nahm ihre Gitarre und verließ das Haus. Tansy spielte bis spät am Nachmittag auf der Straße, um die Verluste aufzuholen.
    Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten, und danach würde die Innenstadt wie ausgestorben sein. Zunächst einmal verdiente Tansy jedoch gut. Nach der Arbeit brachte sie das Geld zur Bank und stellte fest, dass eine große Summe, genug für die Studiengebühren im nächsten Jahr und vieles mehr, auf ihrem Konto eingegangen war.
    Tansy fragte, woher es gekommen sei, und erfuhr, das Geld sei bar eingezahlt worden. „Wie finde ich die Kontonummer einer anderen Person heraus?“
    „Wir dürfen Ihnen solche Informationen leider nicht geben“, antwortete die Kassiererin.
    „Und wie ist dieses Geld dann auf mein Konto
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