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Rolf Torring 128 - Old Mutton

Rolf Torring 128 - Old Mutton

Titel: Rolf Torring 128 - Old Mutton
Autoren: Hans Warren
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hinter dem Alten her. Trine wollte uns wohl zeigen, daß sie mehr "auf dem Kasten" hätte als unsere Mustangs, denn sie legte ein Tempo vor, das unsere Tiere nicht mithalten konnten. Old Fool kam uns entgegen und zügelte Trines Geschwindigkeit etwas.  
      „In zwei Stunden haben wir den Wald erreicht," meinte Old Fool. „Gut wäre es, wenn wir uns hier schon trennten. Zu viert fallen wir zu sehr auf, wenn wir uns dem Walde nähern. Ich nehme Kurs West. Sie, Herr Torring, schlagen einen Bogen nach Ost, und Herr Warren mit Pongo mag geradeaus reiten. Im Walde treffen wir uns. Do you understand? Habt ihr verstanden?"  
      Er trabte los, ohne eine Antwort von uns abzuwarten, Trine fiel in Galopp, hinter ihr wirbelte eine Staubwolke auf.  
      Wir schauten dem alten Prärieläufer nach.  
      „Ein prachtvolles Tier, Hans" meinte Rolf bewundernd. „Ich möchte es zu gern einmal reiten."  
      „Dann bitte doch Old Fool darum, Rolf! Sicherlich wird er es erlauben."  
      „Er schon," lachte Rolf, „aber nicht das Pferd. Trotzdem möchte ich gern den Versuch machen, schon um festzustellen, ob es stimmt, was man erzählt, daß ein 'richtiges Präriepferd' keinen anderen Reiter im Sattel duldet als seinen Herrn."  
      „Eine andere Frage, Rolf: Was hältst du von Old Fool?"  
      „Ein Unikum! Schon seine Redeweise zeigt das. Vielleicht ist er öfter allein, als gut ist."  
      „Für wie alt hältst du ihn, Rolf?"  
      „Das ist schwer zu sagen, Hans. Ich nehme an, daß er die fünfzig schon hinter sich hat. Auf seinen friend Old Mutton bin ich neugierig."  
      „Ich auch. Er macht nicht viel Worte, wenn es um Entscheidungen geht. Sonst hat er ja einen recht 'plastischen' Stil."  
      „Ja, folgen wir Old Fools Rat! Trennen wir uns hier! Des Alten Plan ist sicher gut."  
      Rolf schnalzte mit der Zunge. Sein Mustang setzte aus dem Stand zum Galopp an. Ich schaute Mensch und Tier eine kleine Weile nach, dann sagte ich zu Pongo:  
      „Vorwärts! Zum Walde hin!"  
      Mein Mustang setzte sich in Bewegung und lief in zügigem Trab los. Ich blickte mich gar nicht um, ob Pongo mir folgte.  
      Nach etwa zwei Stunden hatte ich den Wald erreicht. Als ich zwischen den Stämmen am Waldrande dahin ritt, rief mich vom Rücken her eine wohlbekannte Stimme an:  
      „Good day, old boy! Old Fool ist schon eine Weile im Schatten. Seine Trine läßt mehr Boden unter den Hufen zurück als die Mustangs der Greenhorns."  
      Ich war ehrlich erstaunt, daß der Alte, dessen Tier einen weiten Bogen, also entsprechend mehr Strecke zurückzulegen hatte, schon hier war. Ich hatte ja den kürzesten Weg gehabt. Allerdings hatte ich mein Tier geschont und war immer nur getrabt, nie galoppiert.  
      Fünf Minuten nach mir trudelte Pongo, dessen Mustang die schwerste Last zu tragen hatte, ein. Auch er war verwundert, Old Fool schon anzutreffen.  
      „Pferd von Masser Fool müssen sein geflogen, sonst nicht hier sein können," meinte er.  
      „Geflogen!" lachte der Prärieläufer und klopfte Trine den Hals. „Hast du das gehört, Madame?"  
      Aufs Rolf Ankunft mußten wir eine halbe Stunde warten, obwohl er scharf geritten war und die Strecke, die er zurückzulegen hatte, nicht größer war als die, die Old Fool bezwungen hatte. Als er sah, daß unser neuer Kamerad schon da war, nickte er mir zu, als wolle er sagen, daß er das gar nicht anders erwartet hätte.  
      Old Fool kannte die Gegend genau, deshalb ritt er uns jetzt voraus. Der Wald wurde dichter. Der Prärieläufer schien auf die Umgebung kaum zu achten, aber das war eine Täuschung. Bei genauerem Zusehen bemerkte ich, daß er wie auch Trine immer wieder lauschend den Kopf hoben und nach rechts oder links wendeten. Die Geräusche des Waldes kannten beide wohl sehr genau.  
      Nach einer Stunde lichtete sich der Wald sehr schnell, wir kamen ans Ufer des Arkansas. Old Fool hielt Trine an und rutschte aus dem Sattel, den er sofort abgurtete. Wir folgten des Alten Beispiel. Um die Mustangs, die uns ja noch nicht lange genug kannten, daran zu hindern, sich sehr weit zu entfernen, legten wir sie an eine Fußschlaufe. Die Sättel trugen wir zu Old Fool, der bereits einen geschützten Lagerplatz, der uns allen genügend Raum bot, ausgesucht hatte.  
      „Wir bleiben über Nacht hier," bestimmte der Alte. „Ihr dürft die Sterne zählen, boys, ich suche nach dem Fuchsbau. Ganz in der Nähe ist die Luft rein, wir können uns an einem
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