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Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Titel: Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander
Autoren: Hans Warren
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einer Kontrolle. Plötzlich erklärte er ruhig:  
      „Die Pässe sind gefälscht, meine Herren! Sie werden verstehen, daß ich Sie aus dem Grunde für verhaftet erklären muß. Sie sind — die Gebrüder Sander?!"  
      „Wer wir sind, steht in den Pässen!" meinte Rolf ganz ruhig.  
      Er hatte die Mahlzeit noch nicht beendet und langte sich gerade das Glasschälchen mit dem Kompott heran. Ehe er den kleinen Dessertlöffel zum Munde hob, sagte er zu dem Kommissar:  
      „Hoffentlich haben Sie selbst keine Scherereien, wenn Sie unsere echten Pässe für gefälscht erklären!"  
      Rolfs betonte Ruhe machte den Kommissar allmählich nervös. Er überlegte ein paar Augenblicke und fragte dann:  
      „Seit wann sind sie wieder in der Stadt?"  
      „Seit zwei Stunden, wenn Sie es ganz genau wissen wollen. Im Hafen liegt noch unsere Jacht vor Anker, die uns hierher gebracht hat."  
      „So, eine Jacht haben Sie sich auch zugelegt?! Dann müssen Sie ja in letzter Zeit recht gute Geschäfte gemacht haben! Wann waren Sie das letzte Mal in Frisko?"  
      „Vor etwa zwei Jahren," antwortete Rolf wahrheitsgemäß und erhob sich: „Jetzt kann ich mich Ihnen besser widmen, jetzt bin ich satt. Mit halbleerem Magen unterhandle ich nicht gern. Können Sie das verstehen? Oder lassen Sie sich gern während des Mittagessens stören? Wollen Sie auch unseren Begleiter mitnehmen?"  
      Rolf deutete mit dem Daumen der linken Hand auf Pongo, der der Szene aus einer Zimmerecke belustigt zugesehen hatte.  
      „Wer ist der Neger?" fragte der Beamte. „Ihr Diener?"  
      „Nein, unser Freund, Herr Kommissar. Um aber auf ein anderes Thema zu kommen, Sie könnten uns einen Gefallen tun und Bürgermeister Patterson anrufen. Wir sind gut bekannt mit ihm. Ich glaube sogar, sagen zu dürfen, daß er uns schätzt."  
      Der Kriminalkommissar sah nicht gerade intelligent aus, als er mit einer Handbewegung das, was Rolf zuletzt gesagt hatte, gewissermaßen wegwischte.  
      „Machen Sie keine Witze ! Das sind faule Ausreden, meine Herren! Ausflüchte! Blake, rufen Sie den Hotelier herein!"  
      Der der Tür am nächsten stehende Beamte trat auf den Flur hinaus und erschien schon nach Sekunden wieder mit dem Besitzer des Hotels.  
      „Herr Tomson," begann der Kommissar erneut, „Sie haben die Anzeige gegen Ihre Gäste erstattet. Sie erwähnten, daß Sie die berüchtigten Hochstapler Sander genau kennten. Die Herren hier wollen mit den Sanders nicht identisch sein. Bleiben Sie bei Ihrer Behauptung?"  
      „Jawohl, Herr Kommissar," erwiderte der Hotelier ohne Zögern. „Die Gebrüder Sander haben mich vor einigen Wochen sehr geschädigt. Sie haben außerdem hier im Hotel verschiedene Diebstähle begangen. Dadurch hat der Ruf meines Hauses gelitten."  
      „Sie erkennen die Leute ganz bestimmt wieder? Kann nicht doch eine Verwechslung vorliegen?"  
      „Ganz ausgeschlossen, Herr Kommissar. Ich nehme jederzeit einen Eid darauf, daß das die beiden Hochstapler sind, die Sanders!"  
      Der Kriminalkommissar wandte sich uns wieder zu:  
      „Daran machen Sie sich bitte fertig mitzukommen, meine Herren. Leisten Sie keinen Widerstand, sonst müßte ich meine Leute von der Waffe Gebrauch machen lassen."  
      „Wir folgen Ihnen gern freiwillig," lachte Rolf. „In einigen Minuten wird sich die Sache aufgeklärt haben. Aber tun Sie uns den Gefallen, sich mit Bürgermeister Patterson in Verbindung zu setzen. Er wird uns sofort als Hans Warren und Rolf Torring erkennen."  
      „Was ich tue, müssen Sie schon mir überlassen," lächelte der Kommissar ironisch.  
      Wir wurden in die Mitte genommen und abgeführt. Auch Pongo mußte mit zur Polizei, worüber er sich sehr zu amüsieren schien. Unser Gepäck hatte der Kommissar, ehe wir das Zimmer verließen, als beschlagnahmt erklärt.  
      Wir sollten nicht so schnell wieder freikommen, wie wir gedacht und gehofft hatten. Auf dem Polizeirevier wurden wir zunächst in eine größere Zelle gebracht und allein gelassen. Stunde auf Stunde verrann, ohne daß sich wieder jemand bei uns blicken ließ. Schließlich wurde Rolf die Behandlung zu viel, er donnerte mit der Faust mehrmals heftig gegen die Tür. Auch das half aber nichts.  
      Erst gegen Abend wurde die Zellentür aufgeschlossen. Vier Polizisten standen draußen auf dem langen Korridor. Einer der Beamten forderte uns auf, mit ihnen zu kommen. Wir wanderten durch lange Korridore, stiegen Treppen
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