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Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Titel: Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin
Autoren: Hans Warren
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Stimme. "Wollen wir hinein?"  
      Nur eine Teilsekunde betrachtete Rolf die sich immer mehr vergrößernde Öffnung, dann sagte er energisch:  
      „Auf mein Klopfen scheint geöffnet zu werden. Natürlich müssen wir hinein! Das ist immer noch besser, als den Engländern jetzt und hier in die Hände zu fallen. Außerdem hoffe ich, daß wir unserem Ziele dadurch näher kommen und auf Kapitän Farrow treffen."  
      „Es ist aber bestimmt eine Falle!' wandte ich ein.  
      „Natürlich," gab Rolf zu, „wir müssen uns eben vorsehen, daß wir nicht überrumpelt werden. Jetzt wissen wir ja, daß man es auf unsere Gefangennahme abgesehen hat. Kommt schnell, damit die Engländer nicht bemerken, wohin wir verschwunden sind."  
      Rolf hatte die Taschenlampe eingeschaltet und richtete den Schein in die Öffnung hinein, die schon reichlich groß war, so daß ein Mensch bequem hindurchgehen konnte. Die ganze Rückwand der Nische war wie eine Tür nach innen aufgegangen. Wahrscheinlich standen hinter der Wand Inder, die sofort über uns herfallen würden, wenn wir das Innere des Felsens betreten hätten. Aber Rolf hatte recht: schon Grubers wegen gab es jetzt gar keine andere Wahl.  
      «Ich springe zuerst hinein und drehe mich sofort um," rief Rolf leise. "Wenn hinter der beweglichen Wand Inder stehen, halte ich sie mit der Pistole in Schach. Pongo, du folgst als zweiter."  
      Der Riese hatte sich schon an uns vorbei gedrängt. Rolf war dicht vor der Öffnung, hob den Arm mit der Pistole und sprang mit einem Satz in die Öffnung hinein.  
      Schnell fuhr der Schein seiner Lampe herum. Während Pongo hinterher sprang, rief Rolf schon:  
      „Kommt schnell! Hier ist niemand!"  
      Wir beeilten uns, seiner Aufforderung nachzukommen. Die Engländer konnten jeden Augenblick erscheinen. Kaum war Gruber nach mir durch die Öffnung gesprungen, begann die Wand sich zu schließen. Sie war, wie ich schnell beobachtet hatte, etwa zehn Zentimeter stark. So langsam sich die Tür geöffnet hatte, so schnell — fast mit einem Ruck — schloß sie sich jetzt.  
     
     
     
      3. Kapitel Der Felsentempel  
     
      Ich erschrak. Das präzise Zuschnappen der großen Tür, nachdem wir vier die Öffnung durchschritten hatten, bewies, daß man uns genau beobachten konnte. Wir standen still und ließen die Lichtkegel der Lampen umherwandern. Ein Gang, so groß wie die Nische in der Felswand, lag vor uns. Auch hier waren Boden und Seitenwände glatt behauen. Die Decke war halb gewölbt, wie draußen in der Nische.  
      Ich wandte mich um und betrachtete die als Tür dienende Felsplatte. Sie war genau passend gearbeitet, so daß ich nur mit Mühe die feinen Spalten entdeckte, die ihre Umrisse kennzeichneten. Angeln und Schloß waren nicht zu erkennen, sie mußten im Innern der Felsplatte verborgen sein.  
      Woher waren wir beobachtet worden? Welcher Apparate hatten sich die Inder dabei bedient? Oder wiesen die äußeren Wandflächen kleine Löcher auf, durch die man hindurch blicken konnte? Aber auch dann hätte die Tür nicht mit solcher Präzision geschlossen werden können.  
      „Kommt weiter!" sagte Rolf. „Aber vorsichtig, daß wir nicht in eine Fallgrube stürzen."  
      „Still," flüsterte ich fast gleichzeitig, „draußen sind die Engländer."  
      Eine scharfe Stimme fluchte über die herumliegenden Steine. Anscheinend war der Zivilist, in dem wir wohl mit Recht einen Offizier vermuteten, gestolpert  
      Sofort wurde unsere Vermutung bestätigt, als eine andere Stimme respektvoll erwiderte:  
      „Kapitän, ich glaube, der Inder hat sich geirrt, denn es ist niemand hier zu entdecken."  
      „Sie müssen hier sein!" rief der Offizier scharf. »Vorwärts! Alles genau durchsuchen! Vielleicht haben sie sich hinter den Felsblöcken versteckt. Verteilt euch! Ich werde inzwischen die sonderbare Felswand genauer untersuchen."  
      Deutlich vernahmen wir die Schritte der Polizisten, die sich nach rechts und nach links verteilten. Ich hörte weiter zu meinem nicht geringen Schreck, daß der Offizier die Nische betrat. Dann klopfte er mit einem harten Gegenstand an die Felswand, hinter der wir standen und den Atem anhielten.  
      Ich lehnte mich unwillkürlich dagegen. Wenn die Wand jetzt geöffnet würde, würden uns die Polizisten sofort herausholen und mitnehmen. Aber die Platte rührte sich nicht. Ich verstand das nicht. Rolf blickte mich fragend an. Ich konnte nur die Schultern zucken.  
     
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