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Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Titel: Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans
Autoren: Hans Warren
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Ihrem Bungalow zurückkommen."  
      „Ich bin neugierig, was Sie erwarten," meinte Black.  
      Auch ich fand keine Erklärung dafür, was Rolf sich gedacht hatte. Fast beneidete ich Pongo, der wohl kaum belästigt wurde. Wie sehr ich die Schläue unserer Gegner unterschätzt hatte, sollte ich bald erfahren.  
     
     
     
      3. Kapitel Pongos Abenteuer  
     
      Professor Kellar bewohnte einen hübschen Bungalow in einem großen Garten, in dem ein paar dicke Urwaldriesen standen. Wir konnten mit dem Wagen bis ans Haus heranfahren, hatten allerdings einige Minuten, die uns recht unangenehm waren, vor dem Gartentor warten müssen, bis auf das Läuten ein indischer Diener des Professors vom Hause herkam und uns das Tor öffnete.  
      Unangenehm schienen übrigens die Minuten nur für Black und mich gewesen zu sein. Wir hatten die Pistolen auf den Knien fest umspannt, bereit, sie jeden Augenblick zu erheben, wenn sich etwas Verdächtiges zeigen sollte.  
      Rolf dagegen schien an keine Gefahr zu denken. Er hatte sogar die Pistole ins Futteral zurückgeschoben und grübelte vor sich hin, ohne einem der Passanten seine Aufmerksamkeit zu widmen.  
      Ich wunderte mich darüber, zumal wir erst vor einigen Minuten einem Anschlag glücklich entgangen waren. Nur durch Zufall war der junge, uns unbekannte Inder hinzugekommen und hatte uns durch den Sprung auf die Gruppe zu und sein überraschendes Eingreifen, für das ich bis jetzt noch keine Erklärung gefunden hatte, gerettet.  
      Es war merkwürdig, daß der junge Inder so plötzlich verschwunden war. Er hätte den Täter packen und festhalten können, bis wir den Wagen verlassen hatten und herangekommen waren. Die Art, mit der der Inder vorgegangen war, blieb mir unverständlich.  
      Meine Gedanken waren abgelenkt, als das Tor geöffnet wurde. Der Wagen fuhr in einen herrlich angelegten Garten hinein. An den nicht übermäßig großen Bungalow war ein langgestrecktes Nebengebäude mit großen Fenstern angebaut: das Laboratorium des Professors. Als wir den Wagen verließen, wurde eine Nebentür im Anbau geöffnet. Professor Kellar trat heraus.  
      Es hätte keiner Vorstellung durch Inspektor Black bedurft. Der Professor war auch in seinem Äußeren, mehr noch im Ausdruck seines Gesichts und seines ganzen Wesens ein typischer Gelehrter, nicht einer jener alten, längst überholten, vertrockneten Art, sondern einer modernen Richtung, der man den Wissenschaftler von weitem durch die vergeistigten Züge ansieht. Ihr gehören Menschen an, die sich im weißen Laborkittel ebenso gut bewegen können wie im Frack und im Smoking.  
      Kellars schmales Gesicht sprach von großer Intelligenz. Seine großen blauen Augen und die hohe Stirn verrieten den kühlen Rechner.  
      Er begrüßte Inspektor Black, danach uns und sagte sofort, daß er schon viel über uns und unsere Abenteuer gelesen hätte. Er bat uns in sein Laboratorium, als ihm Rolf erklärt hatte, daß wir wegen der Analyse eines Giftes kämen, vorausgesetzt, daß es sich wirklich um ein Gift handeln sollte.  
      Gespannt lauschte Kellar der Erzählung Rolfs, der ihm in knappen Umrissen die bisherigen Erlebnisse mit der Erpresserbande schilderte. Rolf sprach die Vermutung aus, daß es sich bei dem Pulver um ein langsam wirkendes Gift, das die Augen oder die Atmungsorgane angreifen würde, handeln könnte.  
      Mit aller erforderlichen Vorsicht machte sich Kellar sofort an die Untersuchung des Briefes. Seine Arbeit war nicht einfach. Unter Umständen mußten wir uns auf eine längere Wartezeit gefaßt machen, die uns nicht lang werden würde, denn der Aufenthalt in einem chemischen Laboratorium ist an sich schon spannend, hier kam hinzu, daß wir Kellar bei seiner Arbeit beobachten durften.  
      Wir hatten nebeneinander auf drei Stühlen Platz genommen. Kellar hantierte an einem langen Tisch, der mit Flaschen, Gläsern und Retorten bedeckt war. Der Tisch stand vor einem breiten Fenster.  
      Um den Professor in seiner Arbeit nicht zu stören, saßen wir ganz still und verzichteten auf jede Unterhaltung. Ich betrachtete das modern eingerichtete Laboratorium. Black und Rolf schauten durch das Fenster hinaus, durch das ich jetzt auch einen Blick warf.  
      Ungefähr zwanzig Meter vom Laboratorium entfernt stand ein mächtiger Waringenbaum. Seine starken Äste reichten fast bis zum Boden hinab. Er bot in der strahlenden Sonne ein imposantes Bild. Bald wandte ich meine Augen wieder ab und schaute
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