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Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Titel: Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans
Autoren: Hans Warren
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Griff seines Haimessers. Mit Maha zusammen war er kaum zu überwältigen. Gegen ihn konnte die Bande höchstens heimtückisch aus der Ferne kämpfen. Pongo würde es unbedingt merken, wenn sich in den Büschen, mochten sie auch weit vom Hause entfernt sein, ein Feind regen würde.  
      Beruhigt bestiegen wir das Auto, das in rasender Fahrt aus dem Grundstück hinausschoß und in die breite Straße einbog. Gegenüber dem breiten Tore, das von einem Polizisten geöffnet wurde, hob ein Inder in einer Gruppe Passanten den Arm. Ich sah es zufällig und machte schnell die Gefährten darauf aufmerksam.  
      Ob es ein Mitglied der Bande und ob das Armheben ein Zeichen für andere Banditen war, konnten wir nicht feststellen, da wir zu schnell die Straße hinunterfuhren.  
      Vielleicht war es ein harmloser Spaziergänger, vielleicht aber waren jetzt schon zahlreiche andere Bandenmitglieder benachrichtigt, die in Relaisform als Postenkette aufgestellt waren.  
      Um allen Eventualitäten sofort gegenübertreten zu können, zogen wir die Pistolen aus den Gurten und hielten sie auf den Knien. Um Pongo brauchten wir uns keine Sorge zu machen. Er wußte, wie gefährlich die Bande war, und würde sich im Falle eines Angriffs schon zu verteidigen wissen.  
      Wir waren entschieden mehr gefährdet. Wenn wir auch auf der Fahrt zu Professor Kellar kaum etwas zu befürchten hatten, so war die Rückfahrt um so schwieriger.  
      Wir mußten uns auf verschiedene Angriffe und Attentate gefaßt machen. Rolf sprach den Gedanken dem Inspektor gegenüber aus. Black antwortete:  
      „Manche Schwierigkeiten können wir umgehen, in dem wir für die Rückfahrt einen anderen Weg wählen. Wir machen auch um mein Grundstück einen großen Bogen und kommen von der anderen Seite an das Tor zum Garten heran. Dann können die Leute, die vielleicht ein Attentat planen, vergeblich lauern. Hallo, was war das?" unterbrach er sich.  
      Wir waren bereits in belebte Gegenden der Stadt gekommen. Fox hatte das Tempo herabsetzen müssen. Gerade fuhren wir besonders langsam, da wir eine verkehrsreiche Straße kreuzen mußten.  
      In einer dichten Gruppe von Indern, die auf dem Bürgersteig standen, hob plötzlich ein Inder den Arm zum Wurf. Wir griffen nach den Pistolen, eine rein mechanische Bewegung, denn ohne weiteres hätten wir hier nicht schießen können. Zumindest hätte es sehr viel Aufsehen gemacht. Und das wollten wir ja gerade vermeiden. Inzwischen war der Arm des Inders bereits vorgezuckt.  
      Im gleichen Augenblick sprang ein junger, schlanker Inder, der der stehenden Gruppe entgegenkam, mit einem Panthersatz gegen die Nächststehenden. Durch den heftigen Anprall und die Überraschung wurden sie teils gegeneinandergestoßen, teils ein paar Schritte zerstreut.  
      Auch der Inder, der den Wurf gegen uns auszuführen im Begriffe war, wurde heftig zur Seite geschleudert. Zwar flog ein kleiner, blitzender Gegenstand aus seiner Hand auf uns zu, aber durch die Störung verfehlte das Wurfgeschoß sein Ziel.  
      Der Gegenstand fiel hinter unserem Wagen zu Boden. Durch das Rückenfenster des Wagens sah ich, daß eine feine, dünne Rauchwolke sich dort entwickelte, wo der Gegenstand die Erde berührt hatte. Sicher handelte es sich um ein Betäubungsgas, wenn es nicht noch ein schlimmeres Mittel war. Mit Giften und giftigen Gasen konnten die Inder schon immer gut umgehen. Trotz der Primitivität, mit der sie solche und ähnliche Bomben anfertigten, hatten sie — wir bekamen es bei früheren Abenteuern mehrmals zu spüren — eine Fertigkeit in der Herstellung kleiner Bomben, die mit Gas gefüllt waren, daß man nur staunen konnte. Viel hatten die Inder in dieser Beziehung übrigens von den Chinesen zugelernt, die Meister dieses Faches sind.  
      Unsere Pistolen fanden kein Ziel mehr. Die Gruppe der herumstehenden Inder hatte sich zu schnell aufgelöst und zerstreut. Auch der junge Inder, der uns durch sein Hinzuspringen gerettet hatte, war verschwunden.  
      „Weiterfahren," rief Rolf, als Fox bremste und sich umwandte. Der aufmerksame Fahrer hatte den Wurf auch beobachtet. Als wir die belebte Straße hinter uns hatten und der Wagen wieder schneller fuhr, meinte Rolf:  
      „Ich glaube, daß mir Professor Kellar meine Ahnung bestätigen wird. Wir können getrost den gleichen Weg zurückfahren. Die Inder werden uns zwar ständig beobachten, vor Attentaten aber werden sie in der Stadt zurückschrecken. So werden wir sicher zu
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