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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde
Autoren: Hans Warren
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„Pongo, spring herauf!" rief ich hinab, „ich passe auf."  
      Im nächsten Augenblick schoß die mächtige Gestalt unseres treuen Freundes in dem Qualm empor. Schnell ergriff ich einen seiner Arme und riß ihn zur Seite. Und Pongo fühlte kaum den Boden unter seinem Oberkörper, als er seine Beine schon an sich riß und dann empor schnellte.  
      Lachend nickte er mir zu, warf einen Blick den Abhang hinab, ergriff einen mächtigen Felsblock und schleuderte ihn mit seinem wilden Angriffsgeschrei in die Tiefe.  
      Er hatte gut gezielt, denn der schwere Stein riß drei Wilde mit sich hinab. In ihre gellenden Schreie klangen die Schreckensrufe der übrigen, die sich jetzt sofort zur kopflosen Flucht wandten. Die Erscheinung unseres Pongo erschien ihnen wohl übernatürlich.  
      Wir schossen weiter hinter ihnen her, denn sie konnten uns immer noch gefährlich werden. Wie Hasen schnellten die schwarzen Gestalten über die Ebene. Ihre Anzahl hatte sich ziemlich gelichtet, gut fünfzehn Mann hatten wir unschädlich gemacht.  
      Bald waren sie aus dem Bereich unserer Kugeln und Walker rief bedauernd:  
      „Schade! Wir hätten sie näher herankommen lassen sollen. Jetzt werden sie danach trachten, sich zu rächen, denn der Schrecken vor Ihrem Pongo wird sich bald legen. Ah, das ist famos, vorwärts, meine Jungs!"  
      Ungefähr fünfhundert Meter südlich quollen Reiter aus dem Felsrücken. Walker schrie und winkte wie toll mit den Armen, zeigte immer wieder auf die Ebene, auf die fliehenden Wilden.  
      Die Polizisten hatten mit Ihren scharfen Augen bald erkannt, um was es sich handelte. Sie schwärmten auseinander. Während ein Mann mit unseren Pferden auf uns zuhielt, preschten die anderen hinter den Flüchtigen her.  
      Wir kletterten jetzt schnell hinunter. Es war mir lieb, daß ich mein Gesicht dabei zum Felsen wenden mußte. Ich mochte nicht sehen, wie die Polizisten mit den Wilden aufräumten.  
      Schon erklangen die Salven ihrer Pistolenschüsse, sie hatten die Nomaden also eingeholt.  
      Ernst bestiegen wir unsere Pferde.  
      „Sie wollten uns vernichten," sagte Rolf, „aber das liegt in ihrer Natur. Es ist mir schrecklich, daß Menschen hier ihr Leben lassen mußten."  
      „Sie sind ein Schaden und eine Gefahr für alle anderen Menschen," widersprach Walker ruhig, „durch ihre Tötung haben wir sicher vielen Weißen und ihren Frauen das Leben gerettet. Kommen Sie, meine Herren, vergessen Sie dieses Bild! Jetzt gilt es, Barring und Dwina zu fangen!"  
      In rasendem Galopp jagten wir über die Ebene. Bald hatten wir die Polizisten eingeholt, die ihre Pferde pariert hatten. Walker winkte ihnen nur zu, und sofort schlossen sich die Reiter uns an.  
      Die beiden Banditen hatten weiten Vorsprung. Unsere Pferde hatten sich kurze Zeit ausgeruht und waren gefüttert und getränkt worden. Wir konnten sie jetzt also zur äußersten Kraftanstrengung anspornen und deshalb hoffen, die Flüchtlinge einzuholen.  
      „Herr Leutnant, wir müssen unbedingt zur Hütte, in der wir überwältigt worden sind," brüllte Rolf während der tollen Jagd Walker zu. „Dorthin werden sie sich gewandt haben."  
      Ich hatte denselben Gedanken, und Walker, der die Richtigkeit unserer Meinung ebenfalls eingesehen haben mochte, änderte die Richtung. Er wußte hier gut Bescheid. Bald sahen wir, daß wir auf dem richtigen Wege waren. Wir stießen auf die Spuren der beiden Flüchtlinge.  
      Die Entfernung bis zur Hütte betrug jetzt mehr als dreihundert Kilometer. Wir hatten ja die Ebene vor uns, die nach Walkers Aussage allein ungefähr zweihundert Kilometer messen sollte.  
      Wenn wir Glück hatten, konnten wir Barring und den Schwarzen vor dem östlichen Bergzug einholen. Doch so oft auch Rolf sein Glas an die Augen hob, ließ er es doch immer wieder mißmutig sinken und schüttelte den Kopf.  
      Die beiden Banditen mochten geahnt haben, daß sie mit schneller Verfolgung zu rechnen hatten. Bald mußten wir das Tempo unserer Pferde mäßigen. Für diese lange Strecke hieß es ihre Kräfte so verteilen, daß wir nicht zu unnützem Aufenthalt gezwungen wurden.  
      So mußten wir notgedrungen, wenn wir es auch äußerst ungern taten, nach sechsstündigem Ritt eine Pause machen. Wir waren an einen kleinen, klaren Fluß gelangt, ließen die Pferde sich erst abkühlen und gönnten ihnen dann den kühlen Trank. Auch wir nahmen schnell eine Portion Dörrfleisch zu uns und erquickten uns
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