Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs

Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs

Titel: Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
unserem Hotel werden sie uns ja nicht herausholen!"
    „Die Schliche der Chinesen sind unberechenbar," sagte Ellis ernst, „schon mancher tüchtige, vorsichtige Mann ist ihnen zum Opfer gefallen. Sogar die besten englischen Detektive, die mit den Sitten der Chinesen ganz genau vertraut waren und ihre Listen alle zu kennen glaubten, sind spurlos verschwunden. Nie ist von ihnen etwas gefunden worden."
    „Dieser Umstand gebietet allerdings äußerste Vorsicht," meinte Rolf, „und ich hoffe, daß wir während der vier Tage unbehelligt bleiben werden."
    „Ich wünsche es Ihnen, meine Herren," sagte Ellis sehr ernst, „am liebsten würde ich Sie bitten, während dieser Zeit meine Gäste zu sein. Dann dürften Sie mein Haus einfach nicht verlassen, und da es ständig bewacht wird, wären Sie ganz sicher."
    „Also so ernst beurteilen Sie unsere Lage?" fragte Rolf etwas betroffen, „dann möchte ich allerdings am liebsten Ihren liebenswürdigen Vorschlag annehmen. Nicht etwa aus Furcht vor der Gefahr, sondern nur mit Rücksicht auf unser Ziel, von dem wir uns nicht durch unseren Leichtsinn abbringen lassen dürfen."
    „Das freut mich sehr," sagte Ellis strahlend, „ich werde sofort Ihr Gepäck aus dem Hotel holen lassen."
    „Verzeihung, Herr Ellis," widersprach Rolf liebenswürdig, „wir müssen leider unsere Sachen erst zusammenpacken. Dann werden wir uns einen Wagen nehmen und zurückkommen."
    „Gut, meine Herren, dann werde ich Sie in einer Stunde erwarten." Der Konsul erhob sich und reichte uns die Hand. „Auf Wiedersehen, meine Herren, kommen Sie gut wieder zurück."
    Weder Ellis noch wir ahnten, als wir jetzt gemeinsam die breite Treppe seines Hauses hinunterstiegen, daß wir uns nie wiedersehen sollten. Wir riefen eine Taxe an und ließen uns ins Hotel fahren.
    Dort packten wir unsere Rucksäcke, schoben die Gewehre in ihre Futterale, denn mit den blanken Waffen durften wir in den Straßen Shanghais nicht gehen, und verließen das Hotel.
    Zu unserem Mißvergnügen mußten wir ziemlich lange warten, ehe eine leere Taxe herankam. Ihr Fahrer war ein Chinese mit außerordentlich häßlichem Gesicht und im ersten Augenblick wollte ich Rolf, der ihm winkte schon zurückhalten, aber da hielt der Wagen schon, und mein Freund stieg ein.
    Jetzt mußte ich ihm schon folgen, merkte dabei aber, daß auch Pongo sehr widerwillig in den geschlossenen Wagen kletterte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er vorn neben dem Fahrer Platz genommen hättet Als ich aber diesen Vorschlag machen wollte, setzte sich das Gefährt schon in Bewegung.
    Rolf, der Fahrer gefällt mir absolut nicht," sagte ich sofort, „ich hätte lieber einen anderen Wagen genommen. Auch Pongo scheint es so zu gehen."
    "Schlechter Mann," sagte der Riese nur. "Ach ihr seht ja Gespenster," lachte Rolf, "was soll um hier mitten in der Stadt passieren? Wir können doch sofort die Scheiben zerschlagen, wenn wir irgend etwas Verdächtiges bemerken." .
    Dann lasse doch die Fenster gleich herunter," riet ich. "Nein" widersprach Rolf, „dann ist es noch gefährlicher. Wie leicht kann dann eine tödliche Gasbombe ins Wageninnere fliegen. Aber wir wollen vorsichtig sein und auf jeden Fall unsere Pistolen schußbereit halten.
    Er zog aus dem unter seiner Jacke verborgenen Gürtel seine Pistole hervor, und wir folgten sofort seinem Beispiel. Jetzt war der Fahrer vom dreifachen Tod bedroht sollte er eine verdächtige Bewegung machen.
    Dadurch ziemlich sicher geworden, fanden wir bald unsere gute Laune wieder, behielten aber immer den Fahrer im Auge. Zu unserer Beruhigung fuhr er den richtigen Weg zum Hause des amerikanischen Konsuls zurück, plötzlich aber bog er scharf nach links in eine schmale Gasse.
    Sofort klopfte Rolf stark gegen das Fenster das uns vom Chauffeursitz trennte, aber der Fahrer schien erst nicht zu hören, bis Rolf so stark gegen das Glas klopfte, daß ich fürchtete, es müsse zerspringen.
    Da erst drehte der Chinese mit erstauntem Gesichtsausdruck den Kopf und legte dann sein Ohr an die Öffnung des Sprachrohres, das aus dem Wageninnern zu ihm führte.
    Sofort nahm Rolf das Mundstück und rief hinein: „Zum Teufel, weshalb fährst du falsch! Sofort..." Er brach plötzlich ab und sank lautlos hintenüber. Ich wollte aufspringen, um ihm zu helfen, aber ein so starker Schwindel ergriff mich plötzlich, daß ich nicht einmal einen Laut von mir geben konnte. Wie im Traum sah ich noch, daß aus dem Mundstück des Sprachrohres grüner Rauch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher