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Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Titel: Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze
Autoren: Hans Warren
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große Grotte vor uns, an deren Ende sich die riesige Figur eines scheußlichen Götzen erhob. Vor der Figur stand ein großer, weißer Marmorblock, der mit großen, dunklen Flecken besät war. Als wir näher kamen, stellten wir zu unserem Schrecken fest, daß es Blut war. Hier hätten wir also in der Frühe unser Leben unter dem Messer des Priesters aushauchen sollen
    Der Tempelraum war völlig leer, in seinen Wänden waren viele Öffnungen, die aber durch Vorhänge geschlossen waren. Ich vermutete — und wohl richtig — daß dahinter die Wohnräume der Wächter lagen.
    Jetzt standen wir dicht vor dem Götzenbild, und Rolf schritt auf die rechts davon liegende Öffnung zu. Aufmerksam lauschte er erst, ehe er den Vorhang vorsichtig zur Seite zog. Doch schnell ließ er den Stoff wieder fallen und trat zurück. Er legte den Finger auf die Lippen und schritt zur Öffnung links neben dem Götzen.
    Und als er nach dem Lauschen hier den Stoff hob. winkte er uns zu und verschwand schnell in der Kammer.
    Wir folgten ihm, ich warf aber nur einen Blick auf die am Boden liegende Prinzessin, neben der Rolf bereits kniete, dann drehte ich mich um und beobachtete durch einen Spalt des Vorhanges den TempelraumEndlich flüsterte Rolf:
    „Los, Hans, hinaus."
    Schnell trat ich hinaus und durcheilte den Raum. Durch schnelles Rückblicken überzeugte ich mich, daß die Gefährten mit der Prinzessin folgten Endlich erreichte ich den Gang, eilte hinein und glaubte uns schon unbemerkt entkommen als ein scharfer, gellender Rolf im Tempelraum erklang.
    „Vorwärts, vorwärts," rief Rolf, „das ist der Priester. Wir müssen schnell hinaus. Brough muß mit Hagerstony tauchen, du, Hans, mit der Prinzessin. Ich werde uns den Rückzug decken."
    Wir rasten dahin. Als ich die Grotte mit dem Fischsee erreichte, eilte ich. gefolgt von Brough, in die Kämmendes Lords. Schnell hoben wir den kleinen Mann empor und rannten wieder hinaus.
    „Kommen Sie," rief ich der Prinzessin zu, „halten Sie sich an meinem Gurt fest."
    Ich hatte bemerkt, daß Rolf am Ende des schmalen Ganges stehen geblieben war. Und als ich in die schmale Öffnung trat, die zur Eingangsgrotte führte, hörte ich seine Pistole viermal hintereinander krachen Wir hatten unsere Lampen aufflammen lassen und rannten in ihrem Schein dem Ende der Grotte zu. Endlich erreichten wir die Stelle, an der wir aus dem Wasser gestiegen waren
    'Der Ausgang ist hier links unten" rief ich Brough zu, „schnell, tauchen Sie mit dem Lord hinab."
    Brough ließ sich ins Wasser hinab, und ich ließ Hagerstony hinunter. Der Detektiv packte ihn, beide holten tief Luft, dann schössen sie mit brennender Lampe in die Tiefe. Ich merkte mir genau die Stelle, an welcher der Schein plötzlich verschwand, half schnell der Prinzessin ins Wasser, kletterte hinterher und faßte sie um die Hüften
    „Tief Luft holen," rief ich ihr zu. wartete, bis sie genügend eingeatmet hatte, und stieß mich in die Tiefe.
    Es war sehr schwer für mich, hinabzukommen, denn die Prinzessin half nicht, sondern klammerte sich nur fest an mich. Endlich zeigte mir der Lampenschein die dunkle Öffnung in der Felswand, und ich schwamm hinein.
    Der Rückweg dauerte so behindert natürlich länger, und ich bekam es schon mit der Angst zu tun. ob Sindia es überstehen würde, denn sie fing plötzlich a.n, mich krampfhaft zu pressen.
    Aber endlich, nach bangen Minuten, wurden wir emporgetrieben. Ich schaltete sofort meine Lampe aus und nach wenigen Sekunden atmeten wir tief die wunderbare Luft über dem See ein.
    Schnell schwamm ich dem Land zu. Ungefähr fünfzehn Meter vor mir bemerkte ich Brough, der den Lord unterstützte. Sindia konnte zum Glück gut schwimmen, ich brauchte sie nur wenig zu ziehen, und so kamen wir den beiden Gefährten schnell näher.
    Doch als wir ans Ufer steigen wollten, trat aus dem kleinen Pfad, der zu unserem Lagerplatz führte — der mächtige, zahme Tiger hervor, dicht gefolgt von seinem Herrn.
    „Verflucht," rief ich unwillkürlich aus, „sollten wir doch nicht entkommen?"
    Da rief mir zu meinem Erstaunen der Geheimnisvolle in gutem Deutsch zu:
    „Ah, Sie sind ein Landsmann, mein Herr? Kommen Sie ruhig an Land, mein Tirra tut Ihnen nichts."
    Aufatmend kletterten wir an Land, betrachteten aber doch mißtrauisch die mächtige- Bestie, die uns aber gar nicht beachtete.
    „Wo kommen Sie her, meine Herren?" fragte der Fremde.
    „Aus Ihrem famosen Bluttempel da unten," rief ich ziemlich erbost, mußte ich ihn
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