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Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Titel: Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze
Autoren: Hans Warren
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bösartigen unverträglichen Wesens. Es gibt Gott sei Dank nur wenige echte Rogues, aber sie sind wirklich entsetzlich und in ihrer Gefährlichkeit wohl mit keinem anderen Großwild der Erde zu vergleichen.
    Sie greifen jeden Menschen ohne weiteres an, haben sogar schon manchmal Verkehrswege völlig gesperrt und ähneln in dieser Beziehung den menschenfressenden Tigern, den man-eaters, die ebenfalls keinen Menschen durchlassen, bis sie von beherzten Jägern erlegt werden Aber ein Rogue ist noch viel gefährlicher als ein man-eater, denn mit seiner gewaltigen Kraft verbindet er eine unheimliche Schlauheit.
    Manche haben ihren Namen wie zum Beispiel „Peer bux' und der „Mandla"-Rogue, die ihre blutige Geschichte haben. Viele Menschen töteten sie, mehrere Jäger fielen ihnen zum Opfer, bis es endlich kühnen Männern gelang, sie zu erlegen
    Wir selbst ritten zwar auch auf einem mächtigen Tusker mit gewaltigen Stoßzähnen und auch der zweite Elefant gab ihm an Größe und Stärke nur wenig nach.
    Aber selbst diese Riesen fliehen vor der Wut eines Rogues Schon manche Reisenden sind dadurch umgekommen daß ihr fliehender Jagdelefant sie durch Zweige, unter denen er hinwegrannte, abstreifte — direkt vor die Füße des verfolgenden Rogues.
    Unser Karnak, der Lenker des Elefanten trieb das mächtige Tier zu schnellerem Lauf an. Er kannte auch genau die Gefahr, in der wir vielleicht schwebten. Und nach hinten blickend, sah ich den zweiten Elefanten schnell aufrücken
    Er mochte sich jetzt gerade in Höhe der Lichtung befinden, auf welcher der Tusker stand, als plötzlich ein greller, wütender Trompetenstoß erklang. Diesen Laut kannten wir wohl. Wenn er erklingt, schweigen alle anderen Tierstimmen in jähem Schreck, denn er bedeutet den Tod. Es war der Angriffsschrei eines Rogues.
    Der zweite Elefant machte bei diesem Laut mit ungewöhnlicher Behendigkeit kehrt und raste den Weg zurück. Ich sah, daß die Insassen des Korbes hochgeworfen und durcheinander geschüttelt wurden. Wohl waren Hodd-ge und Menta mit guten Büchsen bewaffnet, während Pongo an seinem gefährlichen Massai-Speer festhielt, aber sie konnten sich unmöglich verteidigen da an ein Zielen nicht zu denken war.
    Auch unser Elefant vergrößerte seine Schnelligkeit, aber nicht zu sehr, er schien zu ahnen oder zu wissen, da8 der Rogue seinen nachkommenden Gefährten aufs Korn genommen hatte.
    Wir waren jetzt von der Lichtung vielleicht dreißig Meter entfernt, während der zweite Elefant höchstens zehn Meter zurückgerannt war. Da schoß ein riesiger, grauer Schatten auf den Weg.
    Es war der Rogue. Selten habe ich einen Elefanten von dieser Größe gesehen, er hatte bestimmt weit über drei Meter Schulterhöhe, und seine Stoßzähne, wie die aller nordindischen Arten schräg nach außen gebogen, ragten wohl wenigstens anderthalb Meter weit aus dem Kopf hervor. Das konnte ich noch in Sekundenschnelle feststellen, dann jagte der wütende Riese hinter dem fliehenden Tusker her, auf dem unsere Gefährten saßen
    Er mußte ihn in wenig Sekunden eingeholt haben. Und durch seinen wütenden Anprall würde er den kleineren Elefanten bestimmt umwerfen. Und dann waren unsere Gefährten verloren, denn ehe sie sich aufraffen und schießen könnten würde der furchtbare Riese sie schon zerstampft haben.
    Ich riß meine Büchse hoch, um den Rogue vielleicht von der Verfolgung abbringen zu können, da knallte schon ein Schuß aus der Winchester des kleinen Lords. Noch zwei Schüsse gab er blitzschnell ab, und sofort zeigte sich die Wirkung.
    Der Rogue machte kehrt und stürmte mit brüllendem Schrei hinter uns her. Unser Tusker fing an zu rasen. Jetzt wußte er, daß hinter ihm der Tod kam. Und wir wurden durcheinander geworfen daß an ein Zielen und Schießen überhaupt nicht mehr zu denken war. Wir hatten völlig damit zu tun, uns krampfhaft am Rande des Korbes festzuhalten.
    Der Rogue kam näher. Seinen Rüssel hatte er fest zusammengerollt, und seine mächtigen Stoßzähne blitzten drohend in der grellen Sonne. Höchstens zwanzig Meter war er noch von uns entfernt, da machte unser Tusker eine so scharfe Schwenkung, daß wir beinahe aus dem Korb herausgeschleudert wurden.
    Und im gleichen Augenblick brüllte Brough entsetzt:
    „Achtung, wir sind verloren."
    Schnell blickten wir nach vorn. Und ich muß gestehen daß mich ein eisiger Schreck packte, denn unser gewaltiges Reittier stürmte direkt auf einen Wald zu Es waren Teakbäume, deren unterste Äste uns
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