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Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Titel: Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze
Autoren: Hans Warren
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unbedingt der Spur des Elefanten folgen. Vielleicht fanden wir den Karnak dann irgendwo mit zerschmettertem Schädel.
    Rolf sprach diesen Gedanken aus, als ich ihn gerade faßte:
    »Ich werde den Lenker suchen,"' bestimmte er, »du, Hans, gehst auf die Straße zurück und spähst nach dem zweiten Elefanten aus. Und Herr Brough muß sich um den armen Lord kümmern."
    Während Rolf tiefer in den Wald eindrang, ging ich zur Straße zurück. Lange schritt ich hinter dem geflohenen zweiten Elefanten her, ohne ihn wie ich immer hoffte, plötzlich auftauchen zu sehen und mißmutig ging ich endlich — müde und schweißgebadet — zurück.
    Der Lord hatte sich schon ziemlich erholt, lächelte, als er mich sah, und sagte leise:
    „Bei diesem Abenteuer scheinen wir wirklich Pech zu haben lieber "Warren. Erst John und Jim, und nun bin ich dran gekommen. Ich bin nur neugierig, wie wir hier fortkommen wollen."
    „Wenn die Elefanten nicht zurückkommen, gehen wir einfach," sagte ich forsch, „und Sie werden abwechselnd getragen."
    „Dann haben Sie ja wirklich Glück, daß ich getragen werden muß," scherzte Hagerstony, „stellen Sie sich vor, wenn Sie In dieser Hitze unseren Pongo tragen müßten."
    „ " Das wäre allerdings nicht sehr angenehm," lachte ich. .Ich freue mich aber, daß es Ihnen anscheinend besser geht. Schmerzt der Knöchel sehr?"
    " Es geht, lieber Warren. Aber ich muß offen gestehen daß ich einen kleinen Nervenschock doch davongetragen habe. Die fünf Minuten im Rüssel des Rogues werde ich wohl nie im Leben vergessen."
    „Das glaube ich gern. War es doch schon für uns entsetzlich, Sie in dieser Lage zu sehen, ohne Ihnen helfen zu können Ich bin nur froh, daß Sie keine Knochenbrüche oder innere Verletzungen davongetragen haben"
    „Na, viel gefehlt hat daran nicht. Herrgott, solche Abenteuer habe ich wirklich noch nie erlebt. Aber wollen wir nicht die Stoßzähne des Rogues ausbrechen? Es wäre doch schade, diese selten großen Trophäen zurückzulassen."
    „Wenn unsere Elefanten nicht zurückkommen, wird der Transport seine Schwierigkeiten haben," meinte ich „Diese Zähne, die jetzt gut anderthalb Meter aus dem Kopf herausragen, werden eine Gesamtlänge von über zwei Metern haben. Und nach ihrem Umfang zu schätzen werden sie ein Gewicht von mindestens vierzig Kilogramm pro Zahn haben. Dieses Gewicht außer unseren Rucksäcken noch zu tragen wird in der Hitze nicht sehr leicht sein."
    „Dann könnten wir die Zähne hier irgendwo verstecken und später abholen," schlug Hagerstony vor. .Bedenken Sie doch, lieber Warren daß ein solches Zahnpaar überaus selten ist Es wird eine schöne Zierde Ihres Zimmers sein."
    „Meines Zimmers?" fragte ich verwundert, „soweit Ich mich erinnern kann haben Sie, lieber Lord, den Rogue zuerst getroffen. Also gehören Ihnen die Zähne.'
    „Ausgeschlossen" wehrte er ab, „Ohne Sie würde ich Jetzt doch nicht mehr leben."

    ,Na, darüber können wir uns später unterhalten, wenn wir die Trophäen erst in Sicherheit haben. Kommen Sie, Herr Brough, wir wollen die Zähne auslösen Damit verbringen wir wenigstens die Zeit gut bis Rolf zurückkommt. "
    „Mittag essen können wir auch," meinte Hagerstony, „wie wäre es mit einem Fuße des Rogues?"
    „Vom asiatischen Elefanten schmeckt der Rüssel 'besser," meinte Brough. „Ich werde ihn zubereiten. Ein bekannter indischer Elefantenjäger hat mir einmal das Rezept gesagt."
    „Gut," sagte ich, „dann werde ich die Zähne allein ausbrechen."
    Wir trennten den Rüssel ab, und Brough warf mit seinem Messer eine lange, schmale Grube aus und verbrannte Mengen trockener Äste in ihr. Als ich mit dem schwierigen Auslösen des ersten Zahnes gerade fertig war, legte er den Rüssel in die heiße Asche, die jetzt die ganze Grube ausfüllte. Durch weiteres, vorsichtiges Verbrennen von Ästen sorgte er dafür, daß die Hitze ständig gleich blieb.

    2. Kapitel.
    Der alte Tempel.

    Als ich den zweiten Zahn ausgelöst hatte, grub Brough den Rüssel gerade aus der heißen Asche. Er duftete ganz köstlich. Brough schnitt kleine Stücke ab, die er geschickt von der verbrannten, dicken Haut befreite, und reichte sie uns auf den Gabeln unserer Bestecke.
    „Oh, da mache ich gern mit," sagte im gleichen Augenblick eine Stimme, und Rolf trat unter den nächsten Bäumen hervor. Er setzte sich zu uns, gab Brough seine Gabel und biß genießerisch in das dargebotene Stück Fleisch.
    " Na, was haben Sie denn ausgerichtet?" fragte der
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