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Rockstar - Teil 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)

Rockstar - Teil 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)

Titel: Rockstar - Teil 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
Autoren: Helen Carter
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sich förmlich auf die Lippen, denn sie fühlte sich, als sei sie mit hundert Sachen gegen eine Mauer gefahren. Nein, sie hatte wirklich nicht wissen wollen, wie oft er es vor einem Auftritt in seiner Garderobe mit irgendwelchen Groupies getrieben hatte.
    Sie atmete kurz durch und begann, den Verband abzuwickeln. Ohne jede Rücksichtnahme riss sie die Kompresse ab, woraufhin Bones aufstöhnte.
    »Au. Verdammt. Das hat wehgetan. War das die Rache für meinen Spruch eben?«
    »Nennen Sie es, wie sie wollen«, brummte Ivy. Sie war wütend. Auf ihn und auf sich selbst. Die Naht sah gut aus. Der Eiter war verschwunden und die gerötete Haut zeigte, dass der Heilungsprozess gute Fortschritte machte.
    »Ich wollte damit sagen, dass die es kennen, dass ich halbnackt in der Garderobe stehe ...«, sagte er beschwichtigend.
    Sie aber presste die Lippen zusammen und sagte nichts dazu. »Wenn Sie versprechen, aufzupassen und keine wilden Bewegungen zu machen, dann lassen Sie ihn weg. Nach dem Konzert muss er aber sogleich erneuert werden.«
    »Aye Aye, Captain!«, sagte Bones und salutierte.
    »Idiot«, zischte Ivy. Sie wandte sich zur Tür.
    »Wollen Sie mir nicht viel Glück wünschen?«, fragte er.
    Überrascht drehte sie sich zu ihm um, denn seine Stimme hatte einen merkwürdigen Tonfall gehabt, der sie irritierte.
    »Viel Glück!«, sagte sie und ein winziges Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Der Bodyguard hatte vor der Tür gewartet und führte sie jetzt in einen VIP- Bereich, von dem aus man einen exzellenten Blick auf die Bühne hatte. Die Band Immortal Irgendwas hatte sie verpasst. Kaltes Licht erfüllte die Halle und auf der Bühne gingen die Umbauten vor sich. Riesige Plakate wurden aufgestellt, Strahler und Monitore aufgebaut. Eifrige Roadies eilten hin und her, packten Gitarren auf Ständer und probierten die Tontechnik. Dann war die Bühne mit einem Schlag leer. Niemand kam mehr gelaufen.

Kapitel 13
    Ivy erschrak, als das Licht ausging und sie sich in tiefster Dunkelheit wiederfand. Wahrhaftig, ihr letztes Konzert war schon sehr lange her. Zischen und Husten im Publikum, letzte Räusperer. Dann hörte sie eine Stimme, tief, beinahe magisch.
    »The boundaries which divide life from death are at the best shadowy and vague. Who shall say where the one ends and where the other begins?«
    Und kaum, dass das letzte Worte verklungen war, setzte ohrenbetäubendes Gitarrenspiel ein. Ein Lichtkegel erstrahlte und tauchte Bones in grünen Schein. Er stand da, über sein Mikrofon gebeugt, nur in Jeans und Motorradjacke, hielt seine Gitarre und sang. Seine Stimme klang flacher, als wenn er sprach, beinahe gepresst. Zwischendurch ließ sein tiefer Bariton die Halle förmlich erbeben. Er schien alle Stufen der Artikulation zu beherrschen, von sanftem, melodischem Gesang bis zu wildem Schreien.
    Aber was Ivy am meisten beeindruckte, waren die Texte. Sie verstand, warum all diese jungen Leute an seinen Lippen hingen. Nicht nur wegen seines Aussehens, sondern wegen der tiefen Verzweiflung, der er Ausdruck zu verleihen vermochte. Der Verlorenheit. Dem Zorn.
    Er sang von der Liebe und meinte den Tod. Alle verstanden ihn und fühlten sich von ihm verstanden. Die Art wie er den Kopf leicht schräg legte, während er sang, gerade so, als höre er jemandem zu, wie sein Haar ihn umwallte ... Dann trat er einen Schritt vom Mikrofon zurück und klappte mit seinem Oberkörper wie ein Taschenmesser nach vorn. Im gehetzten Rhythmus des Schlagzeugs und der Gitarren warf er seinen Kopf auf und ab. Es war ein beeindruckendes Schauspiel!
    Ivy sah nicht auf die Uhr und so wusste sie auch nicht, wie lange das Konzert gedauert hatte, sie wusste nur, dass sie den brennenden Wunsch verspürte, es solle niemals enden. Die Musik hatte sie wie in eine Art Trance versetzt, nach der es keine Wirklichkeit mehr geben durfte. Bestürzt beobachtete sie die Menschenmenge, die den Ausgängen entgegenstrebte. Wie konnten sie alle nur so unberührt sein, wo sie noch vor wenigen Minuten in der gleichen Trance gewesen waren? Es war, als sei mit dem Licht aller Zauber von ihnen genommen worden und nun gingen sie nach Hause. Um Ivy herum herrschte die gleiche Leere. Zerknülltes Papier am Boden. Eine Bananenschale ...
    Doch dann, gerade als sie ebenfalls gehen wollte, erinnerte sie sich daran, dass sie Armstrongs Verband erneuern sollte und so machte sie sich auf den Weg zu seiner Garderobe. Doch wo zuvor nur ein paar Helfer auf und ab geeilt waren, drängte sich jetzt
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