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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff
Autoren: Mike Jahn
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Bündel.
    »Er ist tot«, erklärte Rockford feierlich.
    »Good-bye, Mr. Rockford«, sagte Kirkoff. »Wenn Tyrone morgen aufwacht, werde ich ihm Ihre Grüße ausrichten.«

3
    Tawnia Baker trug einen weißen Tennisdreß. Aus dem rückwärtigen Teil ihres cremefarbenen Porsche ragten verschiedene Tennisschläger aus Aluminium heraus. Die letzten Tage waren nicht einfach für sie gewesen, und sie reagierte die Anspannung auf den Schnellstraßen des Staates Kalifornien ab. Es war ein ganz normaler Dienstag, der Nachfolger eines ganz normalen Montags, des Tages, an dem sie ein Privatdetektiv namens James Rockford in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Rockford selbst hatte im Augenblick einen schlechten Tag. Sein 64er Chevrolet, schon unter normalen Umständen widerspenstig, hatte ihm die Freundschaft endgültig aufgekündigt. Der Auftrag, einen neuen Porsche zu verfolgen, stieß ihn ab, und er reagierte, indem er den Vergaser einmal mit Benzin überschwemmte und ein anderes Mal verdursten ließ. Jedenfalls hustete und spuckte Rockfords Wagen und drohte jedesmal den Geist aufzugeben, wenn er an einer Ampel stoppte. Rockford fuhr auf dem Sunset Boulevard ostwärts in Richtung der Pacific Palisades.
    Der cremefarbene Porsche donnerte in verrücktem Tempo durch den Verkehr, der über den Sunset von der See her in Richtung der exklusiven Wohngegenden floß, die Hollywood umgeben. Ein Mann verfolgte den Porsche. Ein anderer Mann verfolgte den Verfolger. Hätte Tawnia Baker gewußt, daß sie eine Parade anführte, wäre sie zweifellos noch schneller gefahren.
    Sie zischte den Sunset Boulevard in atemberaubendem Tempo hinauf, überholte Wagen rechts und links und fuhr schließlich an einer Ampel bei Gelb durch, womit sie Rockford zwang, sein Schicksal zu verfluchen und bei Rot durchzufahren. Zwei Fahrer drückten auf die Hupe und ein dritter kurvte gerade noch um ihn herum. Dennoch war das Glück auf seiner Seite, denn der Mann, der ihm in einem neuen Pontiac gefolgt war, blieb im Verkehr stecken und mußte zusehen, wie sich Rockfords Chevrolet hustend entfernte.
    Der Padua Hills Country Club betrachtete sich als die Spitze aller Country Clubs/eine Ansicht, die nicht ganz unangemessen war. Das Haupthaus war alte georgianische Architektur, bei der weiße Ziegel im Überfluß verwendet worden waren. Gewundene Eisentore sollten die zwei Hektar sanft rollenden Rasens und die Tennisplätze vor genau solchen Menschen schützen, wie James Rockford einer war. Tawnia Baker lenkte ihren kleinen Porsche an der Wache vorbei und durch das Tor. Unbekümmert fuhr Rockford in die Einfahrt.
    Er griff in das Handschuhfach, fand einen Briefumschlag und winkte dem Wächter zu.
    »Sonderzustellung für Mr. Smith aus seinem Büro«, sagte Rockford.
    »Steven Smith oder Thomas?« fragte der Wächter.
    »Thomas natürlich«, antwortete Rockford herablassend. »Er hat heute seinen Gemischtes-Doppel-Tag.«
    Der Wächter öffnete das Tor und ließ Rockford durchfahren. Rockford fuhr in eine entfernte Ecke des Parkplatzes und stieg aus dem Wagen. Zum Glück trug er ein Jackett, ein Oxford-Hemd und sportliche lange Hosen. Trotzdem würde er im Padua Hills nicht lange überleben, wenn ihn keiner kannte.
    Rockford ging zum Clubhaus, betrat die Halle und suchte hastig nach dem unvermeidlichen Schwarzen Brett. Er entdeckte es an der rechten Wand, genau gegenüber einem Trophäenschrank, der vom Fußboden bis zur Decke reichte. Am Brett hing eine Spielerliste aus, eine Sammlung verschiedener Kleinanzeigen, mit deren Hilfe Clubmitglieder Antiquitäten tauschen oder verkaufen wollten, sowie die letzte Ausgabe der Clubzeitung. Rockford studierte die Clubzeitung, überflog das übliche Gewäsch über Siegesfeiern, Preise und Turniere, bis er die kleine Notiz fand, die er suchte: »Madge und Jerry Green sind am 1. Oktober zu einem sechswöchigen Urlaub auf den griechischen Inseln abgefahren. Zu diesem Zweck haben sie dort ein Boot gechartert.«
    Lächelnd verließ Rockford das Schwarze Brett und lief im Clubhaus herum, bis er eine Hostess fand, eine attraktive Frau Ende Dreißig.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie lächelnd. »Ich bin der stellvertretende Manager.«
    »Vielleicht können Sie das«, sagte Rockford entgegenkommend. »Ich suche Jerry Green.«
    »Oh, es tut mir schrecklich leid«, sagte die Frau, »aber ich fürchte, Sie haben Pech. Er ist nicht da.«
    »Wie schade«, seufzte Rockford. »Ich bin Jim Rockford, ein alter Freund aus Chicago; ich bin
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