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Robin und Gott

Robin und Gott

Titel: Robin und Gott
Autoren: Sjoerd Kuyper
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„Da sehe ich eine kleine Herberge. Da hängt kein Schild und ein Mann steht davor. Los, Eselchen.“
    Der Esel krabbelt zum Weihnachtsbaum. Da steht der Mann. Papa ist der Mann von der Herberge.
    „Hi“, sagt Josef zu dem Mann.
    „Hi“, sagt der Mann.
    „Schönes Wetter, was?“, sagt Maria.
    „Dicker Bauch, was?“, sagt der Mann.
    „Ja“, sagt Josef. „Wir suchen einen Schlafplatz für die Nacht. Meine Frau ist schwanger und muss sich ausruhen.“
    „Voll“, sagt der Mann.
    „Ihr habt doch sicher noch ein Bettchen für meine Frau?“, fragt Josef. „Ich kann auf dem Boden schlafen.“
    „Proppevoll“, sagt der Mann.
    „Sei nicht so kindisch, ja“, sagt Maria.
    „Brechend voll“, sagt der Mann.
    „Habt ihr denn keinen Stall?“, fragt Josef. „Mit etwas Stroh? Mit einer Krippe? Dann können wir dort schlafen...“
    „Nein“, sagt der Mann.
    „Doch!“, ruft Robin. „Du hast wohl einen Stall!“
    „O ja“, sagt der Mann von der Herberge, „ich habe wohl einen Stall. Aber da könnt ihr nicht schlafen, denn da wohnt mein Ochse.“
    „Vor einem Ochsen fürchten wir uns nicht“, sagt Josef. „Komm, wir gehen zum Stall.“
    Josef gibt dem Esel einen festen Klaps auf den Po. „Au!“, ruft der Esel. „Übertreib nicht, ja?“
    „Entschuldigung“, sagt Josef.
    Der Esel guckt etwas böse. Aber er trägt Maria und die Koffer zum Sofa.
    „Gemütlicher Stall, was?“, sagt Maria.
    „Mama“, flüstert Robin, „wir haben keinen Ochsen!
    Mama geht neben dem Sofa auf die Knie.
    „Muuh“, muht der Ochse. „Willkommen in meinem Stall.“
    „Siehst du, Maria“, sagt Josef, „der Ochse ist ganz lieb.“
    „Ich hab auf einmal so Schmerzen in meinem Bauch, oh“, sagt Maria. „Mein Kind will raus...“
    „Leg dich mal schön ins Stroh“, sagt Josef.
    Er legt Maria auf das Sofa. Der Ochse neigt seinen Kopf über Maria und schleckt ihr über die Nase.
    „Muuh“, muht der Ochse, „es wird alles gut, Maria.“
    Papa nimmt Suse von ihrer Decke. Suse ist Jesus. Jesus muss nun geboren werden. Im Stroh. Papa legt Jesus bequem neben Mama. Der Ochse leckt dem Baby zärtlich über die Wange.
    „Muuh, siehst du?“, muht der Ochse. „Da ist dein Kind schon. Was für ein Schätzchen. Wie heißt es denn?“
    „Das weiß ich nicht“, sagt Maria. „Ich denke... Onkel Klaas.“
    „Nein, nicht!“, ruft Robin.
    Das will er nicht.
    Er findet das Theaterstück so schön. Jetzt soll Opa keinen Quatsch machen.
    „Nein“, sagt Josef. „Wir nennen unser Kind... Jesus.
    „Ein Muuh für Jesus!“, muht der Ochse.
    „Ein I-aah für Jesus!“, wiehert der Esel.
    Jesus beginnt plötzlich schrecklich zu brüllen.
    „Ach Göttchen“, sagt der Ochse, mit einer Stimme, die sehr nach Mamas Stimme klingt, „es ist auch schon lange Bettzeit für die Kleine.“
    „Warte“, sagt Josef.
    Er nimmt Suses Decke.
    „Das ist die Futterkrippe vom Ochsen“, sagt er, „darin kann unser kleiner Jesus gut schlafen.“
    Er legt Jesus in die Futterkrippe auf das Sofa. Er gibt ihm eine Rassel und fängt leise an zu singen:
    „Uns ist ein Kind geboren...“
    Das hilft. Jesus hört auf zu kreischen.
    Aber Robin erschrickt. Jetzt ist er an der Reihe. Er ist der Hirte, der den Stern sah. Nun muss er den Stern sehen. Er blickt um sich. Wo ist der Stern? Er findet Theater spielen auf einmal sehr schwierig...
    Dann sieht er den Weihnachtsbaum. Mit den Kerzen und ihren Flammen, mit den Glöckchen und den Kugeln, den Ketten und der Gitarre. Und überall leuchtet das Licht.
    Der Weihnachtsbaum ist ein großer Stern! Ein gewaltig großer, glänzender Stern!
    Der Hirte steht auf und läuft zum Sofa.
    „Ich hab einen Stern gesehen“, sagt er. „Den allerschönsten Stern. Da hab ich gewusst, dass das Kindlein Jesus geboren war.“
    Der Hirte gibt Jesus einen Kuss auf die Wange.
    Josef fängt wieder an zu singen:
    „Nun sei willkommen. Jesus, lieber Herr...“
    Josef weiß, dass der Hirte dieses Lied am schönsten findet.
    Der Hirte singt mit Josef mit. Und der Ochse und der Esel und der Mann von der Herberge singen auch. Sie singen alle. Alle, nur Maria nicht. Sie schläft. Sie ist müde.
    Das Jesuskind singt auch. Aber es singt ein anderes Lied. Ein Lied, das niemand verstehen kann. Niemand außer Suse.

Geheimnis

    Robin ist nicht mehr der Hirte. Er ist wieder Robin. Und Maria ist wieder Knor. Und Josef ist jetzt wieder Opa. Zu dritt steigen sie die Treppe hoch. Es ist spät. Das Fest ist zu Ende. Opa bringt Robin und Knor
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