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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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Schlamassel. Und das einzige Gute war: Wir hatten eine Woche Zeit. Eine Galgenfrist nannte man das damals wohl. Oder sagte man das auch heute noch? – So grübelte ich vor mich hin, als ich plötzlich ein gefährliches Grummeln hörte. Auch die anderen hörten es und schauten mich an. Es war nämlich mein Magen, der grummelte. Wilde Wölfe hin oder her, ich hatte einen Bärenhunger.
    Und genau da rief es aus einem Fenster der Burg: »Kuno, Rigobert, Dagobert – essen!«
    »Wir kommen!«, riefen die drei wie aus einem Mund. Robert und ich sollten mitkommen, sagten sie, das sei kein Problem.
    Okay, dachte ich. Pizza würde es wahrscheinlich nicht geben, aber bei meinem Hunger war mir das egal.

Das achte Kapitel
mit einer Rittertafelrunde, an der sich einer ein bisschen danebenbenimmt (Aber komischerweise nicht Robert!)
    Auf dem Weg zur Burgtür ging Kuno voran, dann kamen Rigobert und Dagobert, dann Robert und dann ich. Mich selber konnte ich ja nicht sehen, aber die anderen vier sahen wirklich nicht zum Fürchten aus: eine lange, dünne Bohnenstange, zwei Knubbel auf kurzen Beinen und ein kleiner Blonder mit einem viel zu großen Schwert. Wenn ich einer der Wilden Wölfe gewesen wäre, hätte ich mich auch aufs Kämpfen gefreut. Ichwar aber leider nur der Fünfte von denen, die den Kampf verlieren würden.

    In der Burg kamen wir erst in eine dustere Halle, von der links und rechts Türen abgingen, wir mussten aber eine Treppe in der Mitte hoch in den ersten Stock. Oben wartete eine Frau in einem langen Kleid und mit einem Zopf, der nicht runterhing, sondern um den Kopf gebunden war.
    »Hopp-hopp!«, rief sie. »Sonst gibt’s Ärger!«
    Bei den Rittern musste man wohl pünktlich zum Essen kommen.
    Kuno sauste voran, und wir anderen sausten hinterher. Der Raum, in den wir kamen, war bestimmt der größte in der Burg. Also musste es der Rittersaal sein. Es gab darin vier große Fenster aneiner langen Wand und einen riesigen Kamin an einer kurzen. Gegessen wurde an einem riesengroßen Tisch, an dem schon jede Menge Leute saßen und scheinbar auf uns warteten.

    (Wenn es wirklich jemanden interessiert, wie die aussahen: haargenau so, wie ihr’s aus Ritterfilmen kennt, die Frauen mit schönen Kleidern und die Männer mit langen Haaren, nur alles nicht so fein und frisch gewaschen und gekämmt wie im Film, falls ihr versteht, was ich meine.)
    Ganz vorne an der Stirnseite des Tischs saß ein Ritter, der der Burgherr sein musste, jedenfalls hatte sein Stuhl die höchste Lehne. Er sah streng aus (der Ritter jetzt), und wenn es damals schon Armbanduhren gegeben hätte, hätte er bestimmt auf seine draufgeschaut. Er sagte:
    »Mal wieder spät dran, die jungen Herren!«
    »Verzeiht, Vater!«, sagte Kuno mit einer Verbeugung. Er war hinter einem leeren Stuhl am anderen Ende des Tisches stehen geblieben und hielt sich beim Verbeugen an der Lehne fest. Bei den Rittern musste man offenbar nicht nur pünktlich zum Essen kommen, sondern sich auch im Stehen fürs Zuspätkommen entschuldigen.
    Auch Rigobert und Dagobert standen hinter ihren Stühlen und verbeugten sich. Und sogarRobert! Da verbeugte ich mich eben auch. Aber am tiefsten Punkt der Verbeugung schielte ich zu Kunos Vater hin, was jetzt wohl passierte. Ich meine: Hätte ja sein können, dass er einen Stock oder was nahm und den zu spät kommenden jungen Herren eine Abreibung verpassen wollte. An irgend so was meinte ich mich aus den Ritterbüchern zu erinnern. Und wenn das jetzt losgegangen wäre, wäre ich abgehauen. (Schon gut: keine Ahnung wohin.)
    Aber Kunos Vater wollte niemandem eine Abreibung verpassen. Er neigte nur den Kopf und lächelte dabei. So streng war er wohl doch nicht. Und ich hatte wieder was gelernt: Bei den Rittern musste man sich fürs Zuspätkommen entschuldigen, aber dann war es offenbar auch gut. Erleichtert setzte ich mich auf meinen Stuhl.
    Ich konnte nur nicht lange sitzen bleiben, denn Robert zog mich gleich wieder hoch.
    »Verzeiht, Vater!«, hörte ich Kuno sagen, während ich mich aus Roberts Griff befreite und noch etwas hörte: den Ratsch, mit dem mein Pulli unter der Achsel aufriss. (Meine Mutter behauptet, Robert braucht Sachen nur anzuschauen, und schon gehen sie kaputt, aber das ist vielleicht ein bisschen übertrieben.)
    »Spinnst du?«, zischte ich Robert an, aber er antwortete nicht.
    Kuno war nämlich noch nicht fertig. »Unseren Freund Robert kennt Ihr ja, Vater«, sagte er. »Der andere ist Pim, sein Neffe aus der Stadt.«
    »
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