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Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Titel: Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)
Autoren: Anu Stohner
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anscheinend noch sauer genug, dass sie die Küche und die Schlafgemächer ausnahmsweise sein ließ. Aber bei dem Donnerschlag war sie dann ja längst weg gewesen. Wieso hatte sie sich da nicht längst wieder eingekriegt? Und hatte sie nicht Ritter Friedebert gedroht, dass sie sich morgen wieder sprechen würden? Doch, das hatte ich genau gehört.
    »Nervenzusammenbruch?« Der Burgherr schien nicht zu verstehen. Er schaute fragend in die Runde, aber alle zuckten nur die Achseln. Wahrscheinlich waren Nervenzusammenbrüche in der Ritterzeit noch gar nicht erfunden.
    »Sie ist ausgerastet, ausgeflippt, durchgeknallt«, erklärte Robert.
    Aber die Ritter verstanden immer noch nicht.
    »Krank geworden«, versuchte es Robert noch mal. »Im Kopf. So wie Tim«, sagte er und zeigte auf mich. »Nur gehen bei ihr die Beulen nach innen.«
    Habt ihr schon mal eine rote Leuchtboje gesehen? So sah jetzt wahrscheinlich mein Kopf aus. Wie eine große rote Leuchtboje mit vier kleinen Unterbojen.
    Aber jetzt verstanden die Ritter. Beulen, so was kannten sie. Die ganze Ritterrunde nickte. Ja, ja, sollte das wahrscheinlich heißen, Beulen sind schon außen kein Zuckerschlecken. Und dann erst welche innen   …
    »
Darum
auf einmal diese Narreteien auf den Zetteln«, sagte der Burgherr und nickte mit dem Kopf. »Ich verstehe   …«
    »So was ist unheilbar«, sagte Robert. »Verlasst euch drauf, die seht ihr nicht wieder!«
    »
Gesehen
hab sie nur ich!«, rief ein kugelrunder alter Rittersmann, der nur Großoheim Friedehelm sein konnte.
    »Jetzt gib auch noch damit an!«, schimpfte eine Frauenstimme.
    Das Gelächter, das jetzt anfing, galt erst mal den beiden, aber man hörte auch die große Erleichterung, dass der Albtraum mit der klapperigen Geli zu Ende war. Es war ein schönes Gelächter, und am schönsten lachte Irmtraud, ganz samtig und weich. Wenn die Ritterzeit nicht so weit weg wäre, hätte ich sie vielleicht gefragt, ob sie mal ein Eis mit mir essen geht. (Okay, im Mittelalter gab’s wahrscheinlich keine Eisdielen, aber mir wäre schon was eingefallen.) Sie ist wirklich süß, und so wie sie mich anschaute, hätte ich bestimmt Chancen gehabt.
    Ach, es hätte alles richtig toll sein können   – wenn nur Robert nicht so einen Stuss erzählt hätte! Denn das hatte er. Ich hab euch ja erzählt, wie’s wirklich war. Warum erzählte er dann was ganz anderes? Ich rührte mit dem Löffel in meinem Pamp, damit es aussah, als wäre er mir nur ein bisschen zu heiß, und überlegte und überlegte, aber ich kam einfach nicht drauf, was Robert mit dem Stuss bezweckte.
    Dann schaute ich auf und sah, dass der Burgherr die Stirn runzelte. Hatte er auch was gemerkt?
    »Entschuldige, Robert«, sagte er jetzt. »Ich hätte nur noch eine einzige Frage   …«
    »Bitte schön!«, sagte Robert.
    »Wie kommt ihr drei eigentlich in die Waffenkammer?«
    Er hatte
nichts
gemerkt! Nichts von dem, was ich befürchtet hatte.
Die
Frage war ja vollkommen harmlos. Und Robert musste sie nicht mal beantworten, denn genau da kamen Kuno, Rigobert und Dagobert aus der Waffenkammer und dachten, die Frage gelte ihnen.
    »Ganz normal«, sagte Kuno.
    »Nicht
ihr
…«
    Bestimmt darf man Burgherren nicht unterbrechen, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Ich hatte nämlich einen Geistesblitz. Ich weiß nicht, wieso, aber plötzlich fiel mir ein, dass Robert vielleicht gute Gründe hatte, den Wackerburgern ein bisschen was vorzuflunkern. Ich wusste zwar nicht, was das für Gründe sein sollten, aber das konnte auch an mir liegen. Robert ist ein Schussel, aber er kann auch um ein paar Ecken mehr denken als ich. Und darum unterbrach ich den Burgherrn jetzt, egal ob man das durfte oder nicht.
    »Ach du liebe Zeit, wir müssen los!«, rief ich. »Robert, Wuschel, kommt ihr bitte!«
    Ehrlich gesagt hätte ich mich nicht gewundert, wenn Robert ein bisschen gezickt hätte. Aber erzickte überhaupt nicht. Er legte brav den Löffel weg und stand auf. Er hatte seinen Pamp tatsächlich aufgegessen.
    »Hast du das Schwert?«, fragte er.
    Ups! Das lag ja noch in der Truhe. Na schön, dann nahmen wir eben den Weg durch die Waffenkammer. Und Kuno, Rigobert und Dagobert mussten bis zum Burgtor mitkommen, damit wir uns nicht verliefen. Den Abflug würden wir dann bei der Hecke machen. Wir machten es immer so, dass die drei nicht dabei waren, wenn wir abreisten. Auch die kleinen Wackerburger mussten nicht alles wissen   …
    So ging unser Gespensterabenteuer zu
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