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Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Titel: Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)
Autoren: Anu Stohner
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meinem Herzen greifen. Vielleicht war
das
ihr Zauber gegen Besucher aus der Zukunft. Vielleicht wusste sie, dass wir in den Truhen hockten, und verwandelte uns nicht in Stein, sondern ließ uns schön langsam zu Eisblöcken gefrieren.
    »Ich dachte, ich mach’s einfach mal so, zur Abwechslung«, sagte Ritter Friedebert.
    Ich freute mich immer noch, seine Stimme zu hören, aber ich musste die Zähne zusammenbeißen, damit sie nicht zu klappern anfingen. Gleich würde wieder der Frosthauch kommen. Ich schlang die Arme um den Leib.
    Aber diesmal kam der Frosthauch nicht. Ich hörte nur wieder das Rascheln.
    »Wschschschschschschsch   …!«
    Die kalte Geli entfernte sich.
    »Damit uns nicht langweilig wird«, sagte Ritter Friedebert.
    »Langweilig?«
    Sie musste vor dem Schrank stehen, als sie es sagte, aber ich spürte das Wort trotzdem wie einen Stich mit einer Nadel aus Eis.
    »
Langweilig? Uns? Euch
wird es langweilig werden im Matratzenladen, darauf könnt Ihr Euch verlassen!«
    Zehn Stiche mit zehn Nadeln aus Eis! Lange hielt ich das nicht mehr aus.
    »Ach, ich weiß nicht, Matratzenladen klingt doch recht verlockend   …«
    Ich verstand nicht, wie Ritter Friedebert so ruhig bleiben konnte.
    »Verlockend?«
    Ich wurde von tausend Eisnadeln gleichzeitig durchbohrt. Wenn noch ein Funken Leben in mir war, spürte ich ihn jedenfalls nicht mehr.
    »Nun ja, in meinem Alter sehnt man sich allmählich danach, sein Haupt auf weiche Kissen zu betten.«
    Ich war so gut wie tot, aber dass Ritter Friedebert sich über die klapperige Geli lustig machte, merkte ich noch. Sie merkte es allerdings auch. Und jetzt weiß ich nicht, ob Gespenster die Krise kriegen können wie wir   – aber genauso führte sie sich auf.
    Erst fluchte sie wieder:
    »Hrrrznkrrrzdnknknkrrrrnpfzzz!!!«
    Dann fauchte sie: »Einfach in den Schrank geschmissen, aber es wundert einen schon gar nichts mehr!«
    Offenbar holte sie die Zettel.
    »Da!   … Und da!   … Und da!   … Und da!   … Und da noch mal!   … Und da!   … Saubere Ritter sind das!   … Da!   … Und da!   … Und da!   … Hier so einen Saustall anzurichten!   … Da!   … Und da!   … Und da noch mal!   … Und da!«
    Offenbar schrieb sie jetzt die Zettel und verteilte sie.
    »Da!   … Und da!   … Und was macht der Kollege?   … Da!   … Und da!   … Und da noch mal!   … Und da!   … Räumt zur Abwechslung ein bisschen um!   … Und da!   … Und da!   … Das wird ein Nachspiel haben!   … Da!«
    Das Zettelschreiben und -verteilen dauerte mindestens so lange wie vorher das Aufräumen.
    »Und das noch!   … Das da!   … Das!   … Und das   …«
    Es dauerte sogar noch länger. Ich dachte schon, es nimmt überhaupt kein Ende mehr, da sagte sie endlich:
    »So, Herrschaften, das wird euch eine Lehre sein!«
    Das konnte nur den Wackerburgern gelten.
    »Und wir beide sprechen uns morgen wieder!«
    Das galt Ritter Friedebert.
    Dann war Ruhe. Und dann:
    »Wschschschschschschsch   …!«
    Das Rascheln. Aber ich konnte nicht erkennen, wohin. Dann war wieder Ruhe. Lange. Ich spürte, wie ich allmählich ins Leben zurückkehrte.
    Was sie jetzt wohl machte? War sie weitergeraschelt in die Küche? Oder in die Schlafgemächer? Was, wenn sie noch da war?
    Ich lauschte. Und plötzlich war da wieder was. Ganz leise. Schritte! Und so ein Tappen, nur ganz weich, wie wenn Gespensterfüße kaum den Boden berühren.
    Dann tat es drei Schläge auf den Deckel meiner Truhe:
    »Bum!   – Bum!   – Bum!«

Das fünfzehnte Kapitel, in dem Tim überhaupt nichts mehr versteht (Aber wenigstens hat ihn nicht die klapperige Geli am Wickel!)
     
    »Was ist, brauchst du eine Extraeinladung?«
    Roberts Stimme!
Er
hatte auf den Deckel meiner Truhe geklopft.
    »Mann, spinnst du?«, sagte ich, als er den Deckel lüpfte.
    »Wieso?«
    »Mich so zu erschrecken!«
    »Sorry, ich dachte, du wärst eingeschlafen.«
    Mann, der hatte Nerven! Einschlafen, während die klapperige Geli ihr Unwesen trieb!
    »Gib die Streichhölzer!«
    Ich gab sie ihm, und als er eins anzündete, sah ich, dass er einen Kerzenleuchter in der Hand trug. Neben ihm stand Wuschel. Ich hatte richtig gehört: Die Schritte war Robert und das Tapsen war Wuschel gewesen. Von einem Gespenst keine Spur.
    Oder doch: Jetzt gerade kam Ritter Friedebert leise scheppernd aus dem Schrank.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Robert.
    »Es war wunderbar«, sagte Ritter Friedebert. »Ich muss mich bedanken.«
    Ich verstand
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