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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Cook
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ein Bier?«
    Die Mädchen schauten sich an, und die Brünette, die hinten saß, verdrehte die Augen. Dann begannen sie mit ihren Paddeln zu hantieren. Sie bewegten sich unbeholfen, sodass die Blätter der Paddel aufs Wasser klatschten und die Griffe über die Dollborde der Kanus kratzten. Sie nahmen Kurs aufs andere Ufer.
    »Wir haben Bier!«, brüllte Eddie.
    »Was zum Teufel hab ich dir gesagt«, knurrte Ray Bob. »Überlass das Reden mir.«
    »Ah ja, alles klar. Deine Schmeicheleien hab ich doch gehört. Sie können es kaum erwarten. Siehst du nicht, wie sie abhauen?«
    »Ich sag dir doch, die fahren nirgendwo hin. Komm!«
    Sie hasteten weiter über den schmalen Uferweg, sprangen über Baumwurzeln und duckten sich unter dem Stamm einer umgestürzten Pyramidenpappel hindurch. Ray Bob rief ihnen zu: »Sieht ziemlich heiß aus da drüben! Wollt ihr ein kaltes Bier? Wir wollen doch bloß ein bisschen reden. Nun kommt schon, haltet mal an!«
    An der Stelle, wo die Barton Springs Road das Flüsschen überquerte, rutschten sie die Böschung hinunter und klammerten sich an den Zweigen der Büsche fest. Ein Stockentenpaar, das nahe am Ufer trieb und gemütlich dem Abendessen entgegenschaukelte, breitete die Flügel aus und flatterte panisch davon. Die Mädchen blieben dicht am anderen Ufer, ihre Bewegungen ein asynchrones Tandem, bei dem die Paddel gegen das Boot schlugen und ungelenk auf die Wasseroberfläche einhieben, sodass das Wasser hinter ihnen aufspritzte. Als die vorne sitzende Blonde zu kichern begann, befahl ihr die Andere, schneller zu paddeln. Ihre Stimme klang ängstlich.
    »Kein Grund, Angst zu haben!«, brüllte Ray Bob. »Wir sind nur zwei Typen, die sich unterhalten wollen!«
    Der Trampelpfad, der das Ufer säumte, endete vor einem Bollwerk aus Erde, wo eine Fußgängerbrücke das Flüsschen überquerte. Sie kletterten die steile Böschung mit kurzen schnellen Schritten hinauf und bohrten die Spitzen ihrer Stiefel in die harte Erde. Bei jedem zweiten Schritt bergauf rutschten sie einen zurück. Hechelnd kamen sie schließlich oben auf der schmalen Brücke an. Das Kanu war inzwischen ein Stück weiter abwärtsgeschwommen, wo das Wasser unter den überhängenden Bäumen breiter wurde, um schließlich in den Fluss zu münden.
    »Scheiße, ich hab’s dir gesagt«, meinte Eddie. »Jetzt sind sie weg.«
    »Sind sie nicht.«
    »Nun lass sie in Ruhe. Sie wollen sowieso nicht mit uns reden.«
    »Sicher wollen sie das«, erklärte Ray Bob. »Die können es gar nicht erwarten. Komm, los!«
    Als er über die Brücke rannte, polterten die harten Absätze seiner Stiefel über die Holzplanken. Eddie folgte ihm. Dort, wo die Planken auf der anderen Seite endeten, sprangen sie über das Geländer auf einen Weg, der sich breit und flach unter den Bäumen entlangschlängelte, sodass sie das Kanu bald eingeholt hatten. Als die Mädchen ihre Schritte hörten, kreischte die schlanke Brünette auf, und sie versuchten, schneller zu paddeln. Die Blonde, die vorn saß, hatte aufgehört zu kichern. Sie atmete in kurzen, ungleichmäßigen Stößen. Plötzlich rutschte sie ein Stück zur Seite, um das Paddel noch tiefer einzutauchen. Dabei geriet das Kanu in eine Schieflage und drohte zu kippen. Schnell rutschte sie wieder zur Mitte, sodass sich das Boot weit zur anderen Seite neigte und sein Dollbord die Wasseroberfläche berührte. Beide Mädchen kämpften um ihre Balance. Ein-, zwei-, dreimal schwankte das Boot so heftig, dass Wasser hineinschwappte. Dann kippte es endgültig. Die Mädchen gingen über Bord und schlugen im Wasser mit den Armen um sich.
    Ray Bob rutschte das flache grasbewachsene Ufer hinunter geradewegs auf die Brünette zu. »Du holst dir die andere!« rief er.
    Eddie zögerte einen Moment, dann watete er ins Wasser. Das Mädchen ertränkte ihn beinahe. Als sie die Arme um seinen Hals warf, verloren seine Füße auf dem schlammigen Boden den Halt. Sie tauchten beide unter, wobei das Mädchen Eddie mit aller Kraft umklammerte, sodass er den Kopf nicht mehr nach oben bekam. Er schluckte Wasser und geriet in Panik. Endlich fanden seine Füße festen Grund, und er stieß sich Richtung Ufer ab, das Mädchen im Schlepptau. Ihr schwerer Körper hing schlaff an ihm, eine reglose Last. Nur ihre Arme blieben um ihn geschlungen. Er zog die Beine an, um sich ein weiteres Mal abzustoßen. Diesmal landeten sie am Uferrand. Sie hing an ihm, bis er ihr einen Schlag auf den Kopf versetzte, um von ihr loszukommen. Endlich ließ
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