Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
Vom Netzwerk:
Er hatte geblufft, und sie war darauf hereingefallen.
    “Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, wenn ich verspreche, kein Wort zu verraten.”
    “Du? Die unerschrockene Kämpferin für das Gesetz?” fragte er lachend. “Kein Wort glaube ich dir.”
    Daria entschied sich für eine andere Taktik. “Warum, James?” fragte sie ruhig. “Du hast so viel erreicht, du hast solchen Erfolg. Warum riskierst du alles, um diese Männer zu töten?”
    “Diese Kerle waren Abschaum. Sie begingen verabscheuungswürdige Verbrechen und verdienten die Todesstrafe.” Sein lässiger Ton verriet keine Spur von Reue.
    “Aber die Geschworenen hatten sie für nicht schuldig befunden.”
    Er stieß einen wilden Fluch aus. “Hättest du zusammen mit deinen Kollegen deine Arbeit gut gemacht, wären diese Kerle niemals in die Gesellschaft entlassen worden. Aber du hast versagt, Daria, und mit dir alle diese unfähigen Ankläger. Und darum mussten wir für euch die Arbeit erledigen.”
    “Ihr seid das Tribunal.” Sie erinnerte sich an die Details über diese Gruppe von Polizisten und Richtern, Details, die ihr eingefallen waren, während sie auf Roarkes Rückkehr gewartet hatte.
    “Du bist ein kluges Mädchen, Daria. Zu schade, dass es dich das Leben kostet.”
    “Da wir schon davon sprechen … warum hast du Martin ermordet? Er wusste noch gar nichts über diesen Fall.”
    “Wir hatten keine Ahnung, was du ihm erzählt hast. Und leider war einer meiner Männer übereifrig.”
    “Damit kommst du nicht durch, das ist dir doch klar”, behauptete sie ruhig, obwohl ihre Nerven zum Zerreißen angespannt waren. “Roarke weiß alles …”
    “Dein Geliebter stirbt noch vor Einbruch der Nacht. Und sein Bruder auch.”
    Für einen Moment schloss sie die Augen, so sehr schmerzte es sie. Die beiden Männer, die ihr Leben für eine Frau riskiert hatten, die sie erst vor knapp vier Tagen kennen gelernt hatten, sollten sterben.
    “Bitte, James, wenn du Roarke nicht tötest …”
    “Aber sicher werde ich das tun, Liebling, glaube mir. Ich werde mich sogar persönlich um euch beide kümmern. Die O’Malleys sind mir schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Das begann nicht erst, als Roarke beschloss, mit meiner Verlobten zu schlafen. Es wird mir ein Vergnügen sein, wenn die beiden um Gnade betteln.”
    “Sie werden niemals betteln.”
    Er streichelte ihre Wange. “Glaube mir, Daria, nach einigen Stunden werden sie mich anflehen, sie von ihrem Elend zu erlösen.” Er ließ die Fingerspitzen über ihren Hals und in das Sweatshirt gleiten. “Weißt du, vielleicht möchtest du zusehen, bevor ich dann ein letztes Mal mit dir ins Bett gehen.”
    Daria schwor sich, dass dieser Mörder sie nie wieder berühren sollte. Da es ganz danach aussah, dass sie sterben musste, wollte sie wenigstens kämpfend untergehen. Verzweifelt überlegte sie, wie sie das Messer am besten einsetzen konnte, als ein Knistern und Knacken sie ablenkte.
    “Verdammt.” James griff nach dem Funkgerät an seinem Gürtel. “Was ist los?”
    “Vom Golf her zieht ein Gewitter auf”, sagte eine Stimme. “Wenn wir nicht sofort aufbrechen, werden wir womöglich hier festsitzen.”
    James fluchte und ließ wieder seinen kalten Blick über Daria gleiten. “Dann müssen wir mit dem Vergnügen warten. Wenn ich mit dir fertig bin, könnte ich dich eigentlich den anderen Mitgliedern des Tribunals überlassen – als Belohnung für gute Arbeit.”
    Bevor sie das zuließ, wollte sie das Messer gegen sich selbst richten. Doch noch hatte sie Zeit.
    Er zog eine Pistole aus dem Schulterhalfter unter der Jacke und richtete die Waffe auf sie. “Vorwärts.”
    Daria stieg die Treppe hinunter. Wenn sie erst einmal im Hubschrauber war, würde Roarke sie nie finden.
    Sie war ganz auf sich gestellt.
    Daria erkannte sofort den Polizisten im Hubschrauber. Es war der Mann, der sie beinahe auf dem Friedhof getötet hätte. Er besaß die Frechheit, sogar noch zu grinsen. “Freut mich, Sie wiederzusehen”, sagte er mit einem lüsternen Blick.
    “Ist die Welt nicht klein”, erwiderte sie. “Wenn wir schon zusammentreffen, könnten Sie doch James verraten, wie Sie wirklich über ihn denken.”
    “Wovon redet sie?” fragte James.
    “Was weiß ich?” meinte der Pilot achselzuckend. “Sie ist eine Frau. Die lügen doch alle.” Er startete von dem festen Boden, den er mitten im Sumpf gefunden hatte. Daria verließ der Mut, als Roarkes Hütte unter ihr immer kleiner wurde.
    “Er hält dich für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher