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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
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gilt Kochen als Männerarbeit.”
    “Wie faszinierend”, erwiderte sie und gab ein Stück Butter in eine gusseiserne Pfanne.
    Er verdiente diese Behandlung, wollte jedoch nicht gehen, ohne sich auszusprechen. “Ich hätte nie gedacht, dass du der Typ bist, der lange grollt.”
    Seufzend stellte sie die Schüssel auf die Theke und drehte sich um. “Der bin ich auch nicht. Ich könnte meinen Beruf gar nicht ausüben, wenn ich nicht fähig wäre, innerlich einen Schlussstrich zu ziehen, wenn ein Fall abgeschlossen ist.”
    “Dabei handelt es sich um deine Arbeit. Zwischen uns ist es anders.”
    “Ja.” Sie biss sich auf die Unterlippe, was sie vor Gericht sicher nie tat.
    Am liebsten hätte Roarke den Schmerz weggeküsst, den er mit seinen Worten ausgelöst hatte. Die Butter in der Pfanne, in der er für gewöhnlich Fisch briet, begann zu rauchen. Er stellte die Flamme ab. “Wir können später essen. Jetzt müssen wir miteinander reden … über Moskau, Natascha und vor allem über uns.”
    Es war schon ein Fortschritt, dass er “uns” sagte. Daria antwortete nicht, wehrte sich jedoch auch nicht, als er sie auf die Veranda hinausführte.
    Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr sein Leben schildern würde. Er begann mit seiner Kindheit und beschrieb, wie er mit Mike und Shayne aufgewachsen war. Bestimmt hatte er noch nicht oft darüber gesprochen.
    “Natürlich hatte Mom eine große Familie, die für unseren Dad einspringen konnte”, berichtete er. “Aber das war nicht dasselbe.”
    “Nein.” Daria dachte an die Jahre, die sie allein in Privatschulen verbracht hatte, während ihre Eltern um die Welt reisten. “Aber du hattest wenigstens deine Mutter.”
    “Stimmt”, bestätigte er mit einem warmen Lächeln. “Sie ist großartig. Du wirst sie mögen, und ich bin überzeugt, sie dich auch.”
    “Werde ich sie denn kennen lernen?”
    “Würde sie nicht in New Iberia ihre Schwester besuchen, wäre sie schon längst bei uns aufgetaucht. Und Mike hat ihr mittlerweile garantiert erzählt, dass ihr zweitältester Sohn eine Freundin hat.”
    “Ich kann mir kaum vorstellen, dass das ungewöhnlich ist”, stellte sie fest. Kein Mann erreichte eine solche Meisterschaft in der Liebe, ohne gehörig trainiert zu haben.
    “Mit dir ist es anders. Mike ist das sofort aufgefallen.”
    Hoffnung stieg in Daria hoch. “Das kommt wahrscheinlich daher, dass er Detektiv ist.”
    Roarke lachte. “Mike war ein großartiger Polizist. Und er wird auch einmal ein großartiger Ehemann sein.”
    “Das hast du schon mal gesagt. Guter Versuch, aber du wirst mich nicht an deinen Bruder weitergeben, wenn du genug von mir hast. Da mache ich nämlich nicht mit. Vermutlich wäre Michael auch nicht einverstanden.”
    Roarke hätte ihr sagen können, dass er wahrscheinlich nie genug von ihr haben würde. Doch diese Erkenntnis war für ihn selbst noch so neu, dass er schwieg.
    “Ich wollte dich nur warnen …”
    “Ich bin gewarnt. Seid ihr O’Malley-Brüder eigentlich nie auf den Gedanken gekommen, dass eure Mutter ihr Leben möglicherweise gar nicht als verpfuscht betrachtet? Vielleicht war die Zeit, die sie mit eurem Vater verbracht hat, all die Jahre wert, die er fort war, um seinem Traum hinterherzujagen.”
    “So habe ich das noch nie gesehen”, gestand er. Mike sicher auch nicht. Von ihnen dreien hasste Mike seinen Vater am meisten, weil er die Familie verlassen hatte.
    “Du bist eben ein Mann.”
    “Und was ist mit dir?” fragte er interessiert. “Wärst du mit einem Ehemann zufrieden, der sich nur alle paar Monate oder sogar Jahre unerwartet bei dir zeigt?”
    “Nein.” Das war die Antwort, mit der er gerechnet hatte. “Wenn ich heirate, dann will ich einen Mann, der sich auf eine gleichwertige Partnerschaft einlässt. Und das wäre unmöglich, wenn er nie daheim ist.”
    Genau das war Roarkes Problem, sofern er an ein gemeinsames Leben mit Daria dachte … was er natürlich nicht tat.
    “Du könntest ihn auf seinen Reisen begleiten.”
    “Ich mag Kriege nicht. Ich lese nicht gern darüber in der Zeitung, ich sehe nicht gern Berichte darüber im Fernsehen, und ich brauche nicht an einen Kriegsschauplatz zu reisen, um zu wissen, dass ich dort nicht sein will.”
    “Niemand will dort sein.”
    “Du hast mit Kriegsberichten Karriere gemacht.”
    “Stimmt, aber bist du noch nicht auf die Idee gekommen, dass ich vielleicht müde werde? Dass ich nicht mehr sehen will, wie unschuldige Menschen sterben, nur weil einige
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