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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
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unersättlich gierige Leute hartnäckig ihre Ziele verfolgen, obwohl andere deswegen ihr Leben verlieren?”
    “Wenn es so ist, solltest du vielleicht über deine berufliche Zukunft nachdenken”, sagte sie leise und bekam plötzlich Herzklopfen.
    “Aus diesem Grund bin ich heimgekehrt.” Er fing ihren hoffnungsvollen Blick auf. “Ich war bereit, beim Sender zu kündigen.”
    “Du wolltest kündigen? Warum?”
    “Ich dachte, wenn ich nicht kündige, nimmt es mit mir ein schlimmes Ende. Ich hätte beinahe den Kerl umgebracht, der für den Bombenanschlag verantwortlich war, durch den Natascha starb. Mit bloßen Händen!”
    Seine Chefs beim Sender hatten Recht gehabt. Er war wirklich zu weit gegangen. Die jahrelange Berichterstattung über die schlimmsten Verbrechen der Menschheit hatte seine menschlichen Instinkte abgestumpft.
    Daria betrachtete seine Hand. “Das kann ich mir nur schwer vorstellen.”
    “Du hättest dort sein müssen”, meinte er. “Natascha war die Geliebte eines russischen Bandenführers. Ich saß in der Bar meines Hotels, als sie zu mir kam und mir Informationen über die Arbeit des organisierten Verbrechens anbot. Und sie sagte, sie fürchte, ihr Geliebter wolle sie umbringen.”
    “Kein Wunder, dass du mir nicht vertraut hast”, sagte Daria leise.
    “Die äußeren Umstände glichen sich fast aufs Haar.”
    “Es muss schwer sein, den edlen Ritter zu spielen und in Not geratene Frauen zu retten. Trotzdem hast du dich um mich gekümmert”, fügte Daria hinzu. “Um eine Story zu bekommen.”
    “Nein”, versicherte er. “Das habe ich mir zwar anfangs eingeredet, aber du warst für mich mehr als nur eine Story. Glaubst du an Schicksal?”
    “Nein.”
    “Ich bisher auch nicht, aber in den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, was in Moskau schief ging. Wieso hatte ich einen so schlimmen Fehler begangen, obwohl ich mich auf meine Menschenkenntnis immer verlassen konnte? Jetzt ist mir klar, dass alles vorherbestimmt war, damit ich wieder hier in New Orleans lande – genau zu diesem Zeitpunkt und bei dir.”
    Daria staunte über seine Offenheit. Jetzt wollte sie genauso ehrlich sein. “Ich muss gestehen, dass ich schon seit Jahren für dich schwärme.”
    “Das ist nicht dein Ernst.”
    Etwas Ähnliches hatte er schon von anderen gehört, aber das waren Frauen, die sich in den Hotelbars herumtrieben, in denen sich Presseleute trafen. Sie verhielten sich ähnlich wie Frauen, die sich in Sportlerkreisen bewegten, weil sie hofften, mit einem der Athleten schlafen zu können. In jüngeren Jahren hatte er entsprechende Angebote angenommen. Mittlerweile war er zwar kein Heiliger, aber doch wählerischer geworden.
    “Du brauchst mich nicht so überrascht anzusehen”, meinte sie und wurde verlegen. “Du machst deine Arbeit sehr gut, und du hast immer so toll ausgesehen. Als ich dich in der Hotelbar entdeckte, habe ich vermutlich dein Fernseh-Image mit dem wahren Menschen verwechselt.”
    So war es allen ergangen, die mit ihm ins Bett wollten. “Und jetzt?”
    “Ich weiß jetzt, dass der wahre Mensch viel besser als der Fernsehreporter ist.” Daria entschied, dass die anderen Frauen sich noch so bemühen konnten. Es würde ihnen nichts mehr helfen, weil sie fest entschlossen war, mit Roarke zusammenzubleiben, auch wenn er das noch nicht ahnte.
    “Genau diese Worte habe ich von dir erhofft, Schatz.” Er küsste sie liebevoll, und mit diesem Kuss versprach er ihr eine Zukunft, die er ihr noch nicht offen anbieten konnte. “Allerdings hast du dich bisher nicht gerade bewährt, wenn es um die Beurteilung von Männern geht.”
    Sie zog sich ein Stück zurück. “Jetzt sind wir wieder bei James angelangt, nicht wahr?”
    “Der Kerl taugt nichts, Daria. Er war schon als Jugendlicher ein unangenehmer Typ, und seit er Macht gewonnen hat, ist er wahrscheinlich noch schlimmer geworden. Ich begreife nicht, dass eine intelligente Frau wie du sich mit ihm einlassen konnte.”
    “Er war eine Zeit lang Staatsanwalt.”
    “Na und?”
    “Es war nett, jemanden zu haben, mit dem ich über meine Arbeit sprechen konnte.”
    “Ich fachsimple auch gern mit Reporterinnen. Trotzdem wollte ich noch keine heiraten.”
    “Ich weiß nicht, wieso ich mich verlobt habe”, räumte sie ein. “Vor einem halben Jahr kam er über das Wochenende heim. Wir gingen zum Abendessen aus, und er holte plötzlich einen Ring hervor. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte …”
    “Wie wäre es mit
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