Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)
Autoren: Antje Ippensen
Vom Netzwerk:
Ozeansegler an!“

    So trennten sich ihre Wege am nächsten Morgen. Sie hatten im warmen Sand, unter einem prachtvollen Sternenhimmel, eine erholsame Nacht verbracht. Zuvor ging Hoky angeln in einer nahen Lagune, und sie genossen knusprigen Fisch, gewürzt mit Meersalz und Seetang. Eine Süßwasserquelle gab es auch in der Nähe.
    Nohtal, seine Anhänger und die Namenlosen Sümpfe schienen sehr weit weg zu sein.

    „Nimm den Blutstein, Hoky“, sagte Riyala beim Abschied. „Als Dank für alles, was du für mich getan hast – und damit du mich nicht vergisst.“
    „Werd ich wohl kaum“, erwiderte er rau, und wieder blinkte es verdächtig in seinen Augen. Er wusste genau, was ihre Heilsteine für sie bedeuteten, und so nahm er das metallische Mineral mit großer Achtung an.
    „Es war mir eine große Ehre, dich kennenzulernen, Riyala ... und übrigens hab ich’s so im Gefühl, dass wir uns eines Tages wiedersehen.“
    „Das wäre schön, mein Freund.“ Riyala lächelte.
    Sie umarmten sich und wünschten einander alles Gute.
    Der Zwerg ging als erster in Richtung Westen davon.
    „Und halte du das Schwert in Ehren, das ich dir gab! Wirf es nicht so leichtfertig von dir wie das Wurfbeil!“, rief er ihr noch über die Schulter zu. „Denk daran, dass sich nicht alles im Leben durch Magie lösen lässt! Manchmal musst du auch die blanke Klinge ziehen!“
    Riyala nickte lachend und winkte ihm nach, bis seine ohnehin kurze, vierschrötige Gestalt zu einem kleinen schwarzen Fleck zusammengeschrumpft war, der sich immer weiter entfernte.
    Dann erst drehte sie selbst sich um und wanderte in nördlicher Richtung am Strand entlang.
    Nun war sie also wieder allein und auf sich gestellt – und nur noch im Besitz von drei Steinen. Sie vermisste die Gesellschaft Hokys schon bald, spürte aber, dass ihre Trennung notwendig gewesen war.

5. Kapitel: Orkania
    Die Küstengegend war zwar dünn besiedelt, doch allzu lange musste Riyala nicht in Einsamkeit wandern. Sie passierte mehrere Fischerdörfer und verdiente sich Nahrung und Obdach mit Hilfe ihrer Heilkunst.
    Eines Tages begegnete sie einem Jungen, der ebenfalls eindeutig begabt war in der Heilkunst, und ihm schenkte sie ihr „Herz der Rose“. Sie wusste nicht recht warum, aber es schien ihr richtig zu sein, und sie folgte diesem starken Gefühl. Und als sie das strahlende Gesicht des Jungen sah, seine schmutzigen Hände, die sich sanft um den Rosenquarz schlossen, wusste sie, dass sie es nie bereuen würde. Bedeutete das nun aber auch, dass sie selbst keine „Edelsteinhexe“ mehr sein wollte? Riyala wusste es nicht. Eine Magierin gab doch nicht ihre wichtigsten Artefakte weg, es sei denn, sie suchte einen Nachfolger ...
    Sie dachte oft über ihre vergangenen Abenteuer nach. Sie glaubte daran, dass ihre Aufgabe eine andere war, dass ihr Lebenssinn nicht darin bestand, für immer umherzuwandern und kranken Menschen zu helfen ...
Obwohl es schön wäre, wenn es so einfach wäre ...
dachte sie oft sehnsüchtig.
Es könnte so wunderbar sein, auf diese Weise meine Schuld zu sühnen ...
    Doch sie hatte zu viele Zeichen empfangen. Ihr Weg war ein anderer.

    Was ihr am meisten Pein bereitete, sowohl seelisch wie körperlich, das war der nach wie vor grässliche Zustand ihrer linken Hand. Sie sah entstellt aus, fast verkrüppelt, und immer fühlte sie diesen bohrenden Schmerz. Längst stand für sie fest, dass dies keine normale Wunde war – ganz gewöhnlichen Wundbrand hätte sie behandeln können; außerdem hätten sich dann schon längst rote Streifen an ihrem Arm zeigen müssen. Sie gewöhnte es sich an, einen lockeren weißen Handschuh zu tragen, damit niemand einen Schreck bekam bei diesem abstoßenden Anblick. Außerdem war so etwas bei einer Heilerin nicht gerade vertraueneinflößend. Die Hand war fast nicht mehr zu gebrauchen; Riyala tat fast alles mit rechts.

    Hokys Rat schien zunächst wenig Erfolg zu versprechen; all die braven Fischersleute, denen sie begegnete und denen sie aufopfernd half, ohne jemals Geld zu verlangen, hatten noch nie zuvor vom Land des Magischen Schattens gehört.
    Mehr denn je aber wünschte sie sich, an diesen Ort zu kommen ... sie wollte endlich einen neuen Lebenssinn finden und die alte Riyala weit hinter sich lassen ... Aber was, wenn sie ihn niemals entdeckte? Wenn sie nicht würdig war, dieses Land zu betreten?
    Ihre quälenden Gedanken drehten sich wieder einmal im Kreis.

    Doch eines Tages, etwa zwei Wochen, nachdem sie sich von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher