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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)
Autoren: Antje Ippensen
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verlieren während ihrer langen Tagesmärsche.
    Am Abend des dritten Tages machte der Basaltpfad auf einmal einen scharfen Knick nach Westen, und Hoky fluchte ausgiebig. Wütend schleuderte er seine Axt zu Boden.
    „Jetzt sitzen wir wirklich im Dreck! Müssen in den Sumpf rein oder uns vom Meer entfernen. Osten, das wär nicht so schlimm gewesen, aber so ...“
    Sie wussten beide, in welche Gefahr sie sich begeben würden, wenn sie den halbwegs schützenden festen Weg verließen. Die feindlichen Sumpfbewohner bewegten sich so geschmeidig wie Molche durch den Schlamm, während sie beide bei jeder Bewegung behindert wären.
    „Machen wir erst einmal Rast. Dann fällt uns bestimmt etwas ein“, schlug Riyala mit mehr Zuversicht vor, als sie tatsächlich empfand. „Lass uns in Ruhe nach einer Lösung suchen ...“
    „Der Proviant geht auch zur Neige“, bemerkte Hoky besorgt. Er war sehr niedergeschlagen.
    Wenn doch meine Magie endlich einmal zu mehr nütze wäre und uns einen Ausweg zeigen könnte ...
ging es der jungen Frau mit dem zweifarbigen Haar (das sie mittlerweile in zwei Zöpfen trug) durch den Sinn.
    „Wie geht es deiner Hand?“, fragte Hoky, als sie am leise knackenden Feuer saßen.
    „Es geht so“, erwiderte Riyala, was auch stimmte. Jedoch kam es ihr so vor, als ob diese Wunde niemals heilen, dieses Mal ihrer Schuld nie verblassen würde. Manchmal ebbte der Schmerz zu einem leisen Pochen ab; dann wieder flackerte er heftig auf und fraß sich tief in ihr Fleisch hinein. Es gab Zeiten, da hätte sie sich die Hand am liebsten abgehackt ... ein- oder zweimal war sie tatsächlich nahe daran gewesen, zu Hokys scharfer Axt zu greifen.
    Und nichts half! Wieder einmal holte sie Chrysopal hervor und betrachtete den blaugrünen Stein gedankenvoll.
    „Seltsam, dass uns Nohtal und seine schlammbedeckten Anhänger nicht schon längst wieder angegriffen haben“, äußerte sie.
    „Vielleicht macht ihm sein kleines Jagdspiel zuviel Spaß“, mutmaßte der Zwerg. „Vielleicht will er, dass es möglichst lang dauert ... er weiß doch sicher, dass wir nicht einfach davonfliegen können aus seinen hundertfach verfluchten Sümpfen!“ Verbittert starrte er in die Flammen; das Funkeln seiner Augen war beinahe ganz erloschen.
    Einfach davonfliegen ... sich an einen anderen Ort versetzen ... noch vor kurzer Zeit gehörte dies zu meinem Leben,
dachte Riyala.
Als ich noch die Kräfte des Falkenauges in mir spürte ... Hoky vermisst das Meer wirklich sehr, er sehnt sich danach. Stärker als ich, die ich ja gar nicht weiß, was ich will.
    Sie blickte ihren Gefährten voller Mitgefühl an.

    Plötzlich leuchtete der Stein in ihrer Hand auf wie pures türkisfarbenes Feuer.
    Gleichzeitig sprang Hoky auf und presste zwischen den Zähnen hervor: „Verdammt! Es war ein Fehler, hier zu rasten! Jetzt sitzen wir in der Falle!“
    In der Tat, es sah ganz danach aus, als ob Nohtal nun doch rasch ans Ziel seiner finsteren, mysteriösen Absichten kommen wollte: Eine ganze Armee des schlickfarbenen Sumpfvolkes schälte sich aus den Umrissen der Sträucher und Riesengrasbüschel heraus und umzingelte die beiden Gefährten auf ihrem Basaltwall. Ja, dieses Mal wagten es einige der glitschigen Gestalten sogar, auf den erhöhten Weg hinaufzuklettern – ein mächtiger Wille trieb sie an. Hoky hatte gemeint, er habe die Wesen noch nie mit Waffen gesehen; jetzt aber trugen sie auf einmal lange dünne Speere.
    Lautlos näherten sie sich dem Zwerg und der jungen Frau. Ihre kleinen Augen blitzten tückisch wie zahllose Glühwürmchen. Es waren so viele ...
    Hektisch riss Hoky seinen Bogen hoch und packte den ersten Pfeil, um die mit Pech präparierte Spitze sogleich ins Feuer zu halten ... im ersten Moment ließ Riyala sich davon anstecken und warf ihrerseits ihr Beil, ohne nachzudenken. Es wirbelte rasend schnell durch die Luft, und sie hatte gut gezielt – aber was nützte es, dass einer der Schlickmänner wie ein gefällter Baum zusammenbrach? Das Wurfbeil stak in seiner Brust und war verloren; die Feinde blieben in der Überzahl und wirkten nicht gerade eingeschüchtert. Keiner kümmerte sich um den Gefallenen.
    Da fiel Riyalas Blick abermals auf den Stein in ihrer Linken. Chrysopal kribbelte warm auf ihrer Haut, und ihre Wundschmerzen waren kaum noch spürbar.
    Und ... endlich
sprach
der Stein zu ihr.
    Jetzt ist nicht die Zeit des Kampfes.
    Klare Worte waren es, die nur sie vernehmen konnte, und sie waren begleitet von einem sanften
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