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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)
Autoren: Antje Ippensen
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ihren Gefährten an. Dann berichtete sie ihm von dem seltsamen Verhalten des Sumpfvolkes, von den beschwörenden „Noh-TAL“-Rufen, die Hoky nicht gehört hatte ... Hokys Miene wurde sehr nachdenklich und finster. Davon hatte er nichts gewusst.
    Alarmiert erklärte er: „Ich hab’s doch geahnt! Er hat es auf dich abgesehen, Riyala! Von Anfang an! – Und das heißt auch, dass er nicht so schnell aufgeben wird. Wenn die Schlickleute ihn anbeten, dann werden sie auch alles tun, was er von ihnen verlangt.“
    Der Zwerg verstummte.
    „Es war komisch ... Nohtals Entführungsplan hätte ja fast funktioniert, Riyala ... aber ich bin urplötzlich aus dem Schlaf hochgeschreckt, weil ich glaubte, deine Stimme zu hören.“
    Er musterte seine Weggefährtin forschend. „War das etwa deine vielbeschworene, aber leider nicht ganz so wirkungsvolle Magie, endlich einmal?“
    Sie nickte lächelnd.
    „Na, wenn das so ist ... dann darfste auch mal versuchen, die kleine Schramme hier zu verarzten“, erklärte Hoky daraufhin gnädig.
    Die „kleine Schramme“ entpuppte sich als gezackter Schnitt über dem linken Knie des Zwerges, wo sein Beinkleid und seine Haut von einem spitzen Ast aufgerissen worden waren. – Riyala untersuchte die Wunde sorgsam und nahm dann den Blutstein zur Hand, um die Blutung zu stillen. Sanft strömte ihre Heilmagie auf den Zwerg über, und der Schnitt schloss sich, langsam aber sicher. Nur eine schwache Rötung blieb zurück, und widerwilliges Staunen zeichnete sich auf dem bärtigen Gesicht Hokys ab.
    Riyala sprach insgeheim, still für sich, ein dankbares Gebet. Sie dankte der Großen Göttin, dass ihre Magie in ihr wieder lebte.
    – Der metallisch glänzende dunkle Stein gefiel dem Zwerg außerordentlich. Er wollte ihn gerne berühren, und Riyala legte ihn in seine harte, hornige Hand.
    „Spricht er zu dir?“, fragte die junge Edelsteinmagierin.
    „Was heißt das?“ Neugierig sah Hoky sie an.
    „Ich meine, spürst du, dass er warm wird, vielleicht sogar ein leises Pochen?“
    „So ist’s.“
    „Dann passt er zu dir.“
    Beinahe zögernd gab der Zwerg ihr den Blutstein zurück.

    Fortan waren sie noch vorsichtiger ... ständig auf der Hut, und sie schliefen auch weniger ... doch die Tage und Nächte verstrichen, und allmählich gab sogar der abgehärtete Zwerg Anzeichen von Erschöpfung zu erkennen. Riyala litt unter Blasen an den Füßen und noch mehr an ihrem entzündeten Handgelenk, das infolge der rauen Behandlung durch ihre Entführer nicht gerade besser geworden war. Seit jenem nächtlichen Überfall hatten sie keine weiteren dieser Sumpfwesen mehr wahrgenommen, aber die ständige Anspannung begann die beiden zu zermürben.

    Riyala war sehr nachdenklich. Nun verdankte sie Hoky bereits zum zweiten Mal ihre Freiheit, sogar ihr Leben; er meinte, sie hätte umgekehrt bestimmt das gleiche für ihn getan. Das gab ihr den entscheidenden Anstoß, und sie begann mit Waffen zu üben und Kampftechniken zu erlernen. Hoky war ein hervorragender Lehrer. Anfangs stellte sich Riyala zwar so ungeschickt an, dass sich der Zwerg vor Lachen bog und sie schließlich nicht anders konnte, als mit einzustimmen ... aber im Grunde war er geduldig und sogar einfühlsam.
    „Für eine Frau ist das halt schwierig“, sagte er allerdings manchmal herablassend. „Ich habe zwar im Laufe der Jahre ein paar Kriegerinnen kennengelernt, aber sie waren doch Ausnahmen. Es liegt euch nicht im Blut.“
    „Ich glaube eher, es liegt daran, dass ich zu einer Magierin ausgebildet wurde“, entgegnete Riyala. Sie vertrat die Meinung, dass jeder Mensch, gleich welchen Geschlechts, alles erlernen könne ... Und ihre langsam wachsenden Fortschritte in der Selbstverteidigung gaben ihr recht.
    Hoky trug ein ganzes Arsenal zusammenklappbarer Waffen in seinem Kettenhemd – Riyala staunte ein ums andere Mal über seine Körperkraft. Wie schaffte der unglaublich zähe Zwerg es nur, so viel Eisen mit sich zu schleppen und dabei noch stundenlang stramm zu marschieren?
    Es stellte sich heraus, dass Riyala besonders gut mit dem Wurfbeil umgehen konnte. Aber auch im Schwertkampf erwarb sie sich bald einige Fertigkeiten, und Hoky überließ ihr ein leichtes Kurzschwert aus seiner Sammlung.
    Schon bald fühlte Riyala sich selbstbewusster und sicherer; ihre Sinne und Reflexe wurden schärfer und schneller ... und das ständige Üben hatte noch einen weiteren Vorteil: Sie beide blieben wacher und hatten Abwechslung, ohne viel an Tempo zu
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