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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende
Autoren: Larry Niven
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Magnetsandalen nach draußen.
    Die Sekunden verstrichen, während Brennan und der Outsider sich gegenseitig musterten. Sieht wirklich ziemlich menschlich aus, dachte Brennan. Zweibeiner. Kopf auf den Schultern. Aber wenn er menschlich ist und seine Rasse lange genug im Weltraum war, um ein Sternenschiff zu bauen, dann kann er nicht ganz so töricht sein, wie dieses Schiffes nahe legt.
    Ich muß herausfinden, was er an Bord hat. Vielleicht stimmt es ja tatsächlich. Vielleicht ist die Fracht tatsächlich wertvoller als das Leben des Piloten.
    Der Outsider sprang.
    Er schoß vor wie ein herabstürzender Falke. Brennan hielt tapfer seine Position. Er empfand Furcht, doch das Geschick des Aliens imponierte ihm. Der Outsider verzichtete darauf, seine Rückstoßpistole einzusetzen. Sein Sprung war absolut perfekt. Er würde direkt neben Brennan landen.
    Der Outsider traf federnd auf der Hülle auf und absorbierte seinen Schwung wie ein geübter Belter. Er war kleiner als Brennan, nicht mehr als fünf Fuß groß.
    Brennan erkannte undeutlich das Gesicht durch die Helmplatte seines Gegenübers und wich erschrocken einen weiteren Schritt zurück. Das Ding war unglaublich häßlich! Chauvinismus oder nicht, mit dem Gesicht des Outsiders konnte man sogar einen Computer erschrecken.
    Der eine Schritt rettete ihn nicht.
    Der Outsider war zu nah.
    Er streckte den Arm aus, legte eine in einem Fäustling verborgene Hand um Brennans Handgelenk und sprang.
    Brennan ächzte erschrocken und versuchte – zu spät – sich loszureißen. Der Griff des Outsiders war wie Federstahl. Sie wirbelten durch den Raum auf das augapfelförmige Lebenserhaltungssystem des Alien zu, und es gab absolut nichts, was Brennan dagegen hätte unternehmen können.
     
    »Nick«, ertönte es aus dem Interkom.
    »Hier«, antwortete Nick. Er hatte die Leitung offen gelassen.
    »Das Dossier, das Sie gesucht haben, trägt die Aufschrift ›Jack Brennan‹.«
    »Wie haben Sie das herausgefunden?«
    »Wir haben seine Frau angerufen. Er hat nur eine, eine Charlotte Wiggs, und zwei Kinder. Wir konnten sie davon überzeugen, daß es dringend ist. Schließlich hat sie uns verraten, daß er losgezogen ist, um die Trojaner vom Uranus abzusuchen.«
    »Uranus … das könnte hinhauen. Cutter, tun Sie mir einen Gefallen?«
    »Sicher. Offiziell?«
    »Ja. Sehen Sie zu, daß die Hummingbird aufgetankt, mit Vorräten ausgerüstet und im Bereitschaftszustand gehalten wird, bis ich etwas anderes sage. Rüsten Sie sie mit Zusatzraketen aus. Und dann richten Sie einen Kom-Laser auf das ARM-Hauptquartier in New York und lassen Sie ihn eingeschaltet. Oh, Sie brauchen wahrscheinlich drei. Mindestens.« Um die Relaissatelliten zu erreichen, welche die Erdrotation kompensierten.
    »In Ordnung. Noch keine Nachricht abschicken?«
    »Nein. Halten Sie den Laser nur bereit, für den Fall, daß wir ihn brauchen.«
    Die Situation war so verdammt ungewiß. Falls Nick Hilfe von der Erde benötigte, dann rasch und verzweifelt. Der sicherste Weg, die Flatlander zu überzeugen, bestand darin, daß er selbst zu ihnen flog.
    Kein Erster Sprecher hatte je die Erde betreten … er rechnete nicht damit, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen war, doch: Die Perversität des Universums strebt einem Maximum zu.
    Nick wandte sich Jack Brennans Dossier zu. Zu dumm, daß der Mann Kinder hatte.
     
    Phssthpoks erste klare Erinnerung reichte bis zu dem Tag zurück, an dem er erwachte und feststellte, daß er ein Protektor geworden war.
    Von der Zeit davor waren nur verschwommene Eindrücke übrig: Schmerz, Kämpfe, die Entdeckung neuer Nahrung, Erfahrungen in Sexualität und Zuneigung und Haß und Auf-Bäume-Klettern im Pitchok-Tal … ein halbes Dutzend Mal hatte er neugierig zugesehen, wie verschiedene weibliche Brüter Kinder gebaren, die er am Geruch als die seinen erkannte. Doch war zu diesem Zeitpunkt sein Verstand noch zerfahren und unscharf gewesen.
    Als Protektor vermochte er klar und konzentriert zu denken. Zuerst war es eine unangenehme Erfahrung gewesen. Er hatte sich erst daran gewöhnen müssen. Es hatte andere gegeben, die ihm geholfen hatten, Lehrer und Mentoren.
    Dann hatte es einen Krieg gegeben, und er war mehr und mehr in ihn hineingewachsen. Und weil er zuerst die Gewohnheit hatte entwickeln müssen, Fragen zu stellen, hatte es Jahre gedauert, bis er seine Geschichte verstand:
    Dreihundert Jahre zuvor hatten sich mehrere größere Pak-Familien zusammengeschlossen, um ein großes Wüstenareal auf
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