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Ring aus Feuer

Ring aus Feuer

Titel: Ring aus Feuer
Autoren: Annie West
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er Gastgeber auf seiner eigenen Verlobungsparty! Wie konnte sie ihn nur in diese Position bringen?
    Mit einem Ruck fuhr er herum, um sie mit seinen Vorwürfen zu konfrontieren, doch seine Worte blieben ihm buchstäblich im Hals stecken.
    Sie hatte ihr Gesicht an die weiche Sofalehne gedrückt und weinte leise vor sich hin. Ihre Verzweiflung berührte sein Herz, obwohl sein Verstand ihn daran erinnerte, dass sie es nur auf sein Mitgefühl abgesehen hatte. Ihre Scharade funktionierte.
    Widerwillig dachte er an ihre erste Begegnung zurück. An das Echo von Schüssen in der Ferne und die im Gegensatz dazu erdrückende Stille in der engen, übel riechenden Zelle. In der Luft hingen Angst und Verzweiflung.
    Auch damals hatte sie Tränen in den Augen gehabt, sie aber eilig weggeblinzelt, als sie auf die Füße gesprungen war. Ihre defensive Haltung hatte ihm einen Eindruck davon vermittelt, wie sie behandelt worden war. Sie hatte das Schlimmste erwartet, war aber bereit gewesen, dagegen anzukämpfen.
    Und er hatte sofort reagiert. Nicht nur auf den Drang, ihr aus einer misslichen Lage heraushelfen zu wollen, sondern auch auf ihr schönes Gesicht und ihren verführerischen Körper.
    Nein! Er musste sich vor derartige Gedanken schützen. Was immer auch vor vier Jahren geschehen war, er wusste doch ganz genau, warum sie heute hier bei ihm war. Sie wollte aus ihm herausholen, was sie nur bekommen konnte!
    Aber er war kein Idiot, der sich so einfach von einer Frau manipulieren ließ. Sie hatte ihn unterschätzt, wenn sie glaubte, ihn mit ein paar Tränen ernsthaft beeindrucken zu können.
    „Ich bin immer noch ganz Ohr“, sagte er schneidend, stemmte die Hände in die Hüften und verschloss die Augen davor, wie heftig Tessa unter seinem Tonfall zusammenzuckte. „Wie hoch ist dein Preis?“
    Mit letzter Kraft versuchte Tessa, ihre Tränen zu trocknen. Es ärgerte sie, wie leicht sie in dieser kraftlosen Verfassung die Nerven verlor. Auf keinen Fall wollte sie ihre ganze Schwäche vor diesem impertinenten Mann ausbreiten.
    „Es gibt keinen Preis.“
    „Ich bin mit meiner Geduld allmählich am Ende“, bellte er. „Du wirst nicht mehr herausschlagen können, indem du die Sache in die Länge ziehst. Im Gegenteil, ich werde dir deinen Lohn für jede weitere Minute kürzen, die du mich hier warten lässt.“
    Sie zog die Stirn kraus. „Ich verstehe nicht ganz.“
    Aufgebracht gab er sich einem griechischen Redeschwall hin und beugte sich bedrohlich über sie. Erschrocken verkroch Tessa sich in eine Ecke des Sofas, aber Stavros zog sie mit einem Ruck zu sich heran und setzte sich neben sie.
    Seine Berührung, seine funkelnden Augen, seine grimmigen Gesichtszüge – in Tessas Augen war Stavros nicht nur Furcht einflößend. In erster Linie war er unbeschreiblich sexy.
    „Sag mir sofort, was es mich kostet, dich loszuwerden!“, flüsterte er gefährlich leise.
    „Ich … nichts!“, krächzte sie und fragte sich plötzlich, ob sie tatsächlich Angst vor ihm haben musste.
    „Wir werden eine Annullierung oder eine Scheidung beantragen – was von beidem eben schneller geht. Und ich werde mir dein Schweigen einiges kosten lassen. Und ich werde dich mit einem wasserdichten Vertrag an dieses Stillschweigen binden.“
    Das ist verrückt!, schoss es ihr durch den Kopf.
    „Aber das ist doch vollkommen überflüssig. Wir haben nie geheiratet.“
    „ Sto diavolo! Natürlich haben wir geheiratet. Warum besitzt du wohl meinen Ring? Warum sonst bist du hier und streckst deine Finger nach meinem Geld aus?“
    „Aber der Mann, der die Zeremonie abgehalten hat, war doch kein echter Priester. Es war eine Finte, um mir die Flucht zu ermöglichen.“
    Für einen Moment schlichen sich deutliche Zweifel in seinen harten Blick. „Er war kein Priester, sondern ein Standesbeamter, der uns rechtmäßig getraut hat“, erklärte er ruhig. „Alles ging seinen korrekten, offiziellen Gang, inklusive der Trauzeugen, die anwesend waren.“
    Fassungslos schnappte Tessa nach Luft.
    „Die Ehe ist rechtskräftig“, sprach er weiter und verzog angewidert seinen Mund zu einem freudlosen Lächeln. „Wir sind Mann und Frau.“

3. KAPITEL
    Tessas Puls raste, während seine Worte in ihrem Kopf widerhallten. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    „Das ist kein Scherz, oder?“, wisperte sie, nachdem sie ihre Stimme wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte.
    Ironisch zog er eine Augenbraue hoch. „Über solche Dinge mache ich keine Witze.“ Damit lehnte er
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