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Ring aus Feuer

Ring aus Feuer

Titel: Ring aus Feuer
Autoren: Annie West
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empfinde als bloßes Verlangen. Erst als du fort warst, habe ich verstanden, was ich dir alles angetan habe.“ Er legte behutsam die Arme um sie, und Tessa wich dieses Mal nicht aus.
    „Ich verdiene keine zweite Chance, nachdem ich dich so enttäuscht habe. Das ist mir bewusst. Aber ich fühle mich nicht vollständig ohne dich. Deswegen werde ich nach Australien mitkommen und in aller Form um dich werben, so wie du es verdienst.“
    „Nicht nötig“, widersprach sie unter Tränen.
    „Natürlich ist es nötig – mehr als nötig! Himmel! Jetzt habe ich dich schon wieder zum Weinen gebracht. Tessa, ich möchte dich nur glücklich machen. Deshalb habe ich sogar in den letzten Wochen deine Großeltern ausfindig machen lassen. Ich wollte dich überraschen. Ich dachte, vielleicht könnte es dir ja helfen, mit deiner Vergangenheit zurechtzukommen, wenn du deine Herkunft kennst.“
    „Meine Großeltern?“ Entgeistert schüttelte sie den Kopf und bemühte sich vergeblich, den Sinn seiner Worte zu verstehen. Sie war vollkommen überfordert.
    „Ja, ich habe den Bericht meiner Privatdetektive gerade erst erhalten. Die Eltern deiner Mutter leben in irgendeiner unaussprechlichen Stadt im Süden Australiens. Obendrein hast du zwei Onkel, eine Tante und ungefähr ein Dutzend Cousins und Cousinen.“
    Cousinen?, dachte sie wie betäubt. Ich habe so viele Verwandte?
    Endlos lange starrte Tessa auf den aufrichtigen Ausdruck im Gesicht des Mannes, den sie über alles liebte. Und ganz allmählich verschwanden ihre Zweifel und ihre Verwirrung.
    „Wir könnten sie besuchen“, schlug sie vor und sah ihn erwartungsvoll an.
    Stavros wurde ganz still. Es dauerte eine Weile, bis er tief Luft holte und sie ansah.
    „Können wir nicht zusammen reisen?“, fragte sie unschuldig und streichelte seine unrasierte Wange.
    „Dann vergibst du mir?“ Seine Worte waren von dem Zweifel erfüllt, den Tessa selbst noch vor wenigen Augenblicken verspürt hatte.
    Mit dem Daumen strich sie über sein Kinn und war unendlich glücklich, ihn endlich wieder berühren zu können. „Ich liebe dich so sehr, Stavros. Natürlich vergebe ich dir.“
    Die nächsten Minuten vergingen in einem Strudel von Zärtlichkeiten. Tessa und Stavros konnten nun nicht mehr voneinander lassen. Es gab keine Hemmungen mehr, keine falsche Zurückhaltung, keine Ablehnung. Hungrig holten sie nach, was ihnen in den letzten bangen Stunden versagt geblieben war.
    Es war ein herrlich vertrautes Gefühl, und trotzdem war alles anders. Etwas Starkes, Wahres und Unzerbrechliches war zwischen ihnen ausgesprochen worden und hielt sie beide für immer zusammen. Liebe.
    Nach einer Weile lösten sie sich voneinander, um ein paarmal tief durchzuatmen. Ihre Leidenschaft füreinander hatte sie völlig blind für ihre Umgebung gemacht.
    Seufzend sank Tessa gegen seine Brust und genoss das Gefühl der Geborgenheit in seinen Armen.
    „Du bist eine fantastische Frau, Tessa. Großzügig und sensibel.“
    Sie lächelte und hatte das untrügliche Gefühl, nun endlich nach Hause gekommen zu sein. Und dafür war nicht die Nachricht verantwortlich, dass sie Verwandte in ihrer Heimat Australien hatte. Es brauchte nur die Liebe dieses einen besonderen Mannes.
    „Aber erwarte nicht von mir, dass ich es dir leicht machen werde.“
    Er lachte amüsiert. „Damit komme ich zurecht, Liebes, solange ich dich behalten darf. Dafür bin ich bereit, mir täglich von dir das Leben schwer machen zu lassen, wenn es sein muss. Ich liebe dich für dein Wesen, deine Eigenheiten und diese ganz spezielle Art, mit der du all die Menschen um dich herum bezauberst.“
    Seine Komplimente schmeichelten ihr sehr. Niemand hatte ihr je das Gefühl gegeben, ein einzigartiger Mensch zu sein, der um seiner selbst willen geliebt werden konnte.
    „Und ich habe Pläne“, verkündete sie. „Ich will studieren.“
    Er nickte zustimmend. „Tu, was immer du magst. Du hast genug Entbehrungen für ein ganzes Leben erlitten und möchtest bestimmt vieles nachholen. Ich habe absolutes Verständnis dafür und werde dich in allem unterstützen, was du vorhast. Ich bin wahnsinnig stolz auf dich!“
    „Aber wenn ich meinen Abschluss habe, will ich auch anfangen zu arbeiten. Das heißt, wenn ich kann. Also falls ich nicht zu beschäftigt bin …“
    „Dich um unsere Familie zu kümmern?“, vervollständigte er und zog beide Augenbrauen hoch. „Keine Sorge, Tessa. Ich werde dich nicht wegen unserer süßen Kinder ans Haus ketten.“
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