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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
Autoren: Keri Arthur
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oder Moss ganz sicher auch nicht tun.
    Ich blieb in der Mitte der Arena stehen. Moss schritt mit einem Messer in jeder Hand auf mich zu. Ich sah ihm in die Augen und wartete, dass er das Messer warf. Er lächelte selbstbewusst und sah den Sieg offenbar bereits deutlich vor sich.
    Als er weiter auf mich zustapfte, veränderte ich meine Haltung und bereitete mich auf einen Angriff vor.
    Die meisten Leute deuten unbewusst mit den Augen ihre nächste Bewegung an. Nur ganz kurz. Moss gehörte nicht zu ihnen. Er hob mit einer rasend schnellen Bewegung die Hand, und ich sah das Messer in Form eines Silberstreifens auf mich zufliegen.
    Ich wich zur Seite aus, hob die Hand und fing das Messer auf. Dabei schlitzte ich mir mit der Spitze der Klinge die Haut auf. Ein Schmerz schoss meinen Arm hinauf, aber ich achtete nicht weiter darauf, drehte das Messer um und fasste den Griff.
    »Danke für die Waffe.« Moss lachte. »Auf einen guten Kampf«, sagte er und salutierte mit der Klinge seines eigenen Messers. »Auf deinen Tod und die Geister, die sich schon darauf freuen, deine Seele zu quälen.« Er hob spöttisch eine Braue. »Geister machen mir keine Angst.« »Dann bist du ein Idiot.« »Und du blutest. Das ist nur der erste von vielen Schnitten.«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er auch schon mit unbändiger Kraft und Geschwindigkeit auf mich zustürzte. Er war schnell. Eindeutig. Aber er war größer und schwerer, und der Sand behinderte ihn mehr als mich.
    Schließlich durchbrach er mit einigen Stichen meine Deckung und fügte mir eine Stichwunde an der linken Brust und am Bauch zu. Aber nachdem wir bereits einige Minuten heftig gekämpft hatten, stand ich immer noch aufrecht und war relativ unverletzt. Das Beste war, dass ich Moss gezeichnet hatte. Das machte ihn genauso wütend, wie ich gehofft hatte.
    Wieder stürzte er auf mich zu, eine geballte Portion Muskelkraft, Wut und Entschlossenheit. Ich tänzelte und wich ihm aus, ließ mich jedoch immer weiter zurückdrängen.
    Wenn du irgendwie Hilfe brauchst, ich bin hier. Quinns Stimme strich so angenehm durch meinen Kopf wie eine kühle Brise an einem Sommertag . Ich habe einen Wächter gefunden, der ungefähr meine Größe, mein Gewicht und meine Haarfarbe hatte.
    Und der jetzt mit ziemlicher Sicherheit als Fischfutter im Teich lag. Ich wich einer Messerattacke aus, fuhr herum und trat mit dem Fuß nach Moss. Er zog den Bauch ein, und ich verfehlte ihn. Aber leider nicht sein Messer. Er schlitzte mir den Fuß auf, was mich beinahe einen Zeh gekostet hätte. Als ich vor Verzweiflung und Schmerz stöhnte, lachte Moss. Er hatte richtig Spaß. Das gönnte ich ihm. Ehrlich. Ein zum Tode Verurteilter sollte das letzte Mahl genießen.
    Ich beobachtete ihn aufmerksam, während ich zu Quinn sagte: Du bist hier und nutzt nicht die Gelegenheit, Starr selbst umzubringen? Ich lehnte mich zurück, um einem Faustschlag von Moss auszuweichen, und zielte mit dem Messer auf seinen Arm, den ich knapp verfehlte. Doch das war mir in dem Moment egal. Warum?
    Weil sich gegenüber von Starr auf der anderen Seite der Arena ein Scharfschütze versteckt hält. Er hat den Befehl, dich zu töten, wenn du gewinnst.
    Ich wich zurück und wischte mir mit dem blutenden Arm den Schweiß von der Stirn. Moss verströmte mit jeder Pore Selbstvertrauen, und dennoch wirkte er etwas gereizt. Das war merkwürdig, wenn er sich seines Sieges doch so sicher war. Mein Blick glitt über seinen Körper, und auf einmal verstand ich das Problem. Er bekam keine Erektion. Um einen hochzubekommen, musste er spüren, dass jemand Angst hatte, und das würde er von mir nicht bekommen.
    Ich deutete mit dem Messer auf seine schlaffen Genitalien. »Es ist schwierig, ein Mädchen zu vergewaltigen, wenn da unten nichts passiert. Vieleicht stehst du ja doch mehr auf Männer.« Moss knurrte und griff an. Immer wieder. Ich wich aus und startete bei passender Gelegenheit einen Gegenangriff. Dabei bekam ich den einen oder anderen Kratzer ab, doch keiner ging wirklich tief. Und gleichzeitig wich ich immer weiter zurück. Der Geruch von Blut und Tod stieg mir in die Nase. Wir kämpften in der Nähe der Leichen. Dicht neben ihnen.
    Er stürzte erneut nach vorn. Wieder trat ich einen Schritt zurück und stolperte über Merles Leiche. Ich versuchte gar nicht erst, mich zu fangen, sondern ließ mich auf den Boden fallen. Moss lachte und hob drohend das Messer, so dass die blutige Klinge im Licht der Scheinwerfer silbern glänzte.
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