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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
Autoren: Keri Arthur
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Niemand konnte sie retten. Eine Bewegung in den dunklen Ecken des Raumes nahm meine Aufmerksamkeit gefangen. Die Toten versammelten sich, um sich zu rächen.
    Ich ließ den Blick zurück in die Arena gleiten. Merle hatte die Waffe gesenkt und trat neben die Fuchswandlerin. Unter ihrer Brust hatte sich eine rote Pfütze gebildet, die sich immer weiter ausbreitete. Nerida schien nicht mehr zu atmen, aber die Toten im Schatten hielten sich dennoch zurück.
    Vieleicht verstellte sich der Fuchs. Merle blieb stehen und trat sie in die Seite. Sie reagierte nicht. Er trat noch einmal zu, diesmal heftiger. Sie reagierte immer noch nicht. Daraufhin beugte er sich hinunter und legte vorsichtig einen Finger an ihren Hals. »Sie ist noch nicht tot«, sagte er und blickte nach oben zu Starr. »Aber so gut wie.« Starr winkte ab. »Verfüttert sie an die Raubtiere im Zoo. Sie werden sich über die Abwechslung freuen.«
    »Nein!«, schalte Bernas Stimme durch die Halle. »Sie lebt noch. Das könnt ihr nicht machen. Das ist unmenschlich.« »Die wenigsten von uns hier sind Menschen.« Starr richtete seinen kalten Blick auf mich, und die Schauer, die meinen Rücken hinunterliefen, nahmen von meinem gesamten Körper Besitz. Er wusste Bescheid. Er wusste, wer ich war und warum ich hier war. Ich sah es in seinen verdorbenen Augen, dem arroganten Lächeln auf seinen dünnen Lippen. »Aber wenn sich jemand für diese Person einsetzen will, gestatte ich einen weiteren Kampf.«
    Er lockte mich, wollte mich herausfordern. Ich ging nicht darauf ein. Ich konnte nicht. rst wenn ich etwas von Jack gehört hatte.
    »Was? Damit Sie Ihrem feigen Adjutanten erlauben, sie auch noch zu erschießen?«, schrie Berna und wehrte sich gegen die Männer, die sie festhielten. »Das kann man wohl kaum als fair bezeichnen.« »Das ist meine Arena. Hier bestimme ich die Regeln. Wer mir nicht gehorcht oder versucht, mich zu hintergehen, muss sich auf eine entsprechende Strafe gefasst machen. Gerechtigkeit spielt dabei keine Rolle.« Diese Warnung war mehr für die Leiter der anderen Kartelle im Raum bestimmt als für Berna. Und ich wette, das hatte jeder hier verstanden.
    Als ich meinen Blick wieder der Arena zuwandte, drehte Merle Nerida den Rücken zu, wobei er die Hand mit der Waffe lässig an der Seite herunterhängen ließ. Direkt neben Nerida. Plötzlich stürzte sich diese mit der Kraft einer Person nach vorn, die nichts mehr zu verlieren hat, riss Merle die Waffe aus der Hand, fiel zurück in den Sand, schoss und sprengte ihm den Hinterkopf weg.

15
    Während Knochen, Blut und graue Gehirnmasse über den Sand spritzten, brach sie zusammen und rührte sich nicht mehr. Merle sank wie ein Stein neben ihr zu Boden. Etwas wie Rauch stieg von ihrem Körper auf, das deutlich mehr als nur ein bisschen Dampf war. Die Toten kamen und forderten ihren Tribut.
    Ich schloss die Augen, weil mir plötzlich Tränen in den Augen brannten. Nerida hatte ihre Rache erhalten – zumindest zum Teil. Aber der Himmel oder an was auch immer Fuchswandler glaubten, war ihr verschlossen. Sie würde in die Hölle kommen, wo sie bis in alle Ewigkeit von den Geistern derer gequält werden würde, die sie umgebracht hatte.
    »Nein!« Bernas Schrei halte wieder und wieder durch die Arena. Niemand rührte sich, niemand sagte etwas. Selbst ich nicht. »Nun, das kam etwas unerwartet«, bemerkte Starr amüsiert.
    Vieleicht produzierte er noch andere Merles, und der Verlust machte ihm deshalb nichts aus. Er starrte mich weiterhin herausfordernd an. Seine seelenlosen Augen sagten eindeutig, dass er bekommen würde, was er wollte. Und er wollte, dass ich kämpfte. Aber anders als Nerida erwartete mich nicht der Tod, sondern etwas noch Schlimmeres. Eine Fahrt ohne Wiederkehr in die Hölle der Zuchtlabore. Doch während ich dort saß und seinen arroganten, selbstherrlichen, geisteskranken Blick erwiderte, regte sich der Wolf in mir und fletschte die Zähne. Dieser Mistkerl hatte mich geschlagen, unter Drogen gesetzt und meinen Traum von einer heilen Familie zerstört. Und was noch schlimmer war – er hatte meinen Bruder zu Brei geschlagen. Nicht weil er es musste, sondern weil er es wollte . Weil es ihm Spaß bereitet hatte.
    Ich musste mich rächen. Ich konnte nicht anders. Sofort. Ich hatte zwar Angst vor dem, was mir der Blick in seinen Augen verhieß, und vor dem Mann selbst, aber ich konnte hier nicht länger wie ein kleines braves Hündchen herumsitzen. Wenn ich kämpfen würde, dann auf
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