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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)
Autoren: Peter James
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Nachforschungen angestellt hatte, darunter auch die letzte Person, die Sandy lebend gesehen hatte. Es war eine Kollegin in der medizinischen Einrichtung gewesen, in der Sandy halbtags gearbeitet hatte. Sie hatte gesehen, wie sie am Tag ihres Verschwindens um 13.00 Uhr das Büro verlassen hatte. Außerdem musste er Unterlagen über die polizeilichen Ermittlungen einreichen und angeben, welche ihrer Arbeitskollegen und Freunde er kontaktiert hatte. Er musste unter Eid erklären, dass er nach ihrem Verschwinden das Haus durchsucht und dass nichts gefehlt hatte außer ihrer Handtasche und ihrem Auto.
    Man hatte ihren Golf vierundzwanzig Stunden später auf dem Kurzzeitparkplatz am Flughafen Gatwick gefunden. Am Morgen ihres Verschwindens hatte es zwei Transaktionen mit ihrer Kreditkarte gegeben, einmal 7,50 Pfund beim Drogeriemarkt Boots und 16,42 Pfund an der Tankstelle des Tesco-Supermarktes. Sie hatte keine Kleidung und auch sonst nichts mitgenommen. Sie war auf keiner Überwachungskamera innerhalb der Stadt gesehen worden.
    Er empfand es in gewisser Weise als Therapie, diese Formulare auszufüllen. Endlich konnte er die Suche abschließen. Und mit etwas Glück würde das Verfahren rechtzeitig erledigt sein, damit sie noch vor der Geburt des Babys heiraten konnten.
    Er seufzte schweren Herzens und drückte Cleo wieder die Hand. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustieße. Das könnte ich nicht.

12
    IN SEINEN ACHT JAHREN bei der Verkehrspolizei hatte PC Dan Pattenden gelernt, dass man gewöhnlich das blanke Chaos vorfand, wenn man als Erster an der Unfallstelle eintraf. Das galt vor allem bei Regen. Am schlimmsten aber war, dass er dank der Budgetkürzungen allein im Wagen saß, als er mit Blaulicht und Sirene die Portland Road entlangraste.
    Die Informationen, die er über Display und Funk empfing, waren total chaotisch. Dass es sich um einen schwerwiegenden Unfall handelte, erkannte man schon daran, wie viele Personen ihn gemeldet hatten. Bisher waren bereits acht Anrufe in der Zentrale eingegangen.
    »Lkw und Fahrrad; ein Pkw ist auch beteiligt«, hatte man ihm gesagt.
    Lkw und Fahrrad, das war nie gut.
    Er fuhr langsamer, als er sich der Unfallstelle näherte. Durch die regennasse Windschutzscheibe bot sich wie erwartet ein absolut chaotisches Bild. Ein Kühltransporter stand auf der Straße, daneben ein Rettungswagen. Auf dem Asphalt lag ein verbogenes Fahrrad. Ein zerbrochener Reflektor. Eine Baseballkappe. Ein Turnschuh. Überall standen Menschen, manche ganz starr vor Schock, andere machten Fotos mit dem Handy. Eine kleine Menge hatte sich an der hinteren Seite des Lkw versammelt. Auf der anderen Straßenseite hatte ein schwarzes Audi Cabrio die Außenmauer eines Cafés gerammt.
    Er stellte den BMW-Streifenwagen quer auf der Straße ab, das war immer der erste Schritt, um den Unfallort abzusperren. Hoffentlich kam bald Verstärkung, er brauchte etwa zwanzig Leute gleichzeitig. Um sicherzugehen, forderte er per Funk weitere Streifenwagen an. Dann setzte er die Mütze auf, zog die fluoreszierende Jacke über und schnappte sich den Block mit den Unfallberichten. Er versuchte, sich rasch ein Bild zu machen und alle Schritte zu berücksichtigen, die ihm seine Ausbildung und die eigene beträchtliche Erfahrung diktierten.
    Ein durchnässter junger Mann im Jogginganzug eilte auf ihn zu. »Ein Lieferwagen, ein weißer Lieferwagen hat eine rote Ampel überfahren. Er hat ihn erwischt und ist weggefahren.«
    »Haben Sie das Kennzeichen erkannt?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein – tut mir leid – es ging so schnell.«
    »Können Sie den Lieferwagen beschreiben?«
    »Ich glaube, es war ein Ford. Ein Transit. Und ich meine, er hatte keine Aufschrift.«
    Pattenden notierte sich das und schaute den jungen Mann wieder an. Oft verschwanden Zeugen, vor allem bei solchem Wetter. »Ich brauche Ihren Namen und Ihre Telefonnummer. Könnten Sie im Wagen auf mich warten?«
    Der Mann nickte.
    Pattenden hoffte, dass der Zeuge dablieb, wenn er es warm und trocken hatte. Er gab die Informationen an die Zentrale weiter und eilte zu dem Lkw. Er registrierte das abgetrennte Bein auf der Straße, ging aber weiter und kniete sich neben die Sanitäter. Er warf einen kurzen Blick auf den verstümmelten, bewusstlosen Radfahrer und die Eingeweide auf der Straße. Im Augenblick war er zu beschäftigt, um sich von dem Anblick abschrecken zu lassen. »Was können Sie mir sagen?« Eigentlich war die Frage überflüssig.
    Der
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