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Richtig einkaufen bei Fructose-Intoleranz

Richtig einkaufen bei Fructose-Intoleranz

Titel: Richtig einkaufen bei Fructose-Intoleranz
Autoren: Thilo Schleip
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und mit ausreichendem zeitlichen Abstand getestet werden. Sie vermeiden so Fehldeutungen, die durch Überlagerungen entstehen könnten. Im Zweifel oder bei Speisen, die Ihnen besonderswichtig sind, kommt auch eine zweite oder dritte Austestung infrage. Starten Sie stets mit nur geringen Mengen und üben Sie diese Methode zu Anfang an Lebensmitteln, die ohnehin einen niedrigen Fructosegehalt aufweisen. Es wird Ihnen sicher nicht auf Anhieb gelingen, sich ein klares Bild zu verschaffen. Das Ermitteln der Verträglichkeit von Lebensmitteln ist besonders schwierig und wird häufig von verschiedenen Faktoren überlagert. So können die persönliche Verfassung, Lebensumstände, weitere Ernährungsgewohnheiten oder auch Reifegrad und Sorte einer Speise das Ergebnis beeinträchtigen.
Gut verdauen dank gesunder Darmflora
    Auch Zustand und Beschaffenheit der menschlichen Darmflora wirken sich auf die Fructoseverdauung aus. Wer jahrelang unter Magen-Darm-Problemen unbekannten Ursprungs gelitten hat, sollte seiner Darmflora Gelegenheit zum Aufbau und zur Regeneration bieten. Daher ist es besonders für Menschen mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten wichtig, durch den Verzehr von pro- und prebiotischen Lebensmitteln lebende Mikroorganismen wie Milchsäure- und Bifidobakterien zuzuführen. Diese Bakterienstämme, die ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Verdauung sind, siedeln sich in der Darmschleimhaut der unteren Darmregionen an und helfen bei der Zersetzung der unverdaulichen Nahrungsbestandteile.
Pro- und Prebiotika
    Man unterscheidet zwischen lebenden Mikroorganismen (Probiotika), welche sich in großer Zahl in Sauermilchprodukten befinden, und deren Nahrungsgrundlage, den Prebiotika. Diese unverdaulichen Oligosaccharide kommen in Chicoree, Knoblauch, Spargel und Zwiebeln sowie ebenfallsin Milchprodukten vor. Leider werden gerade die Sauermilchprodukte von Menschen mit Fructose-Intoleranz häufig schlecht vertragen. Grund dafür ist eine Laktose-Intoleranz, welche überproportional häufig gemeinsam mit der Fructose-Intoleranz auftritt. Auch der Verzehr von prebiotischen Speisen ist nicht jedem in ausreichendem Maße möglich. Daher ist die Lebensmittelindustrie dazu übergegangen, bestimmte Produkte mit Pro- und Prebiotika anzureichern. Leider ist die Anzahl der eingebrachten Bakterienstämme aber nicht immer ausreichend hoch, sodass für eine optimale Vorsorge dauerhaft große Mengen dieses so genannten Functional Food verzehrt werden müssten. Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, Pro- und Prebiotika in Form von diätetischen Lebensmitteln zuzuführen. Diese sind in Apotheken oder per Versand (z.B. unter → www.pseudoallergie.de ) erhältlich.
Traubenzucker verbessert die Fructoseaufnahme
    Das Monosaccarid Glucose, besser bekannt unter dem Namen Traubenzucker, unterstützt den Körper bei der Verdauung von Fructose. Diesen durch Studien belegten Umstand können Sie sich zunutze machen, indem Sie beispielsweise fruchtzuckerhaltige Obstspeisen mit Traubenzucker anstelle von Haushaltszucker bestreuen und so ihre Verträglichkeit verbessern. Ein anderer »Trick« besteht in der Einnahme von Traubenzuckerdragees vor fructosehaltigen Mahlzeiten. Allerdings ist diese Methode nicht uneingeschränkt wirksam, da die Glucose nur unterstützend wirkt. Hinzu kommt, dass Traubenzucker bereits ab geringen Mengen abführend wirken kann und so die eigentliche Symptomatik verschleiert oder überlagert. Ein Wundermittel gegen die Unverträglichkeit stellt diese Methode also keineswegs dar. Dennoch lohnt es sich, zumindest versuchsweise zu ergründen, ob sich ein spürbar positiver Effekt durch die Einnahme herbeiführen lässt. Traubenzucker finden Sie inForm von Dragees und Pulver in Apotheken oder im Lebensmittelhandel. Zum Thema Haushaltszucker lesen Sie bitte → Seite 32 .
Meiden Sie Zuckeraustauschstoffe
    Zuckeraustauschstoffe sind für Menschen mit Fructose-Intoleranz von besonderer Bedeutung. Diese auch als Zuckeralkohole bezeichneten Süßungsmittel blockieren nämlich das für den Abbau der Fructose zuständige GLUT-5. Die geringe Restaktivität dieses Transportproteins wird beim Verzehr eines Lebensmittels mit Sorbit (E 420), Mannit (E 421), Isomalt (E 953) und Xylit (E 967) komplett aufgebraucht und steht dann nicht mehr für den Abbau von Fructose zur Verfügung. Außerdem können bereits geringe Mengen von Zuckeraustauschstoffen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und durchfallartige Störungen
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