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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)
Autoren: Janine Höcker
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seiner Vollrüstung scheppernd auf dem Boden auf.
    N’thaldur winkte die immer noch im Raum anwesenden Dämonen herbei. Stumm forderte er sie auf, das Schlachtbeil und den Thronsaal zu reinigen und die Leiche des Schattenzwerges fortzubringen. Unterwürfig folgten sie seinen Anweisungen.
    Der Finstermagier selbst ließ sich mit siegessicherer Miene auf seinen Thron sinken. Mit honigsüßer Stimme murmelte er: „Hatte ich ihn nicht gewarnt, dass ich ihn töten würde, wenn seine Pläne schief gehen würden? Nun, der Plan ging schief und ein mächtiger Mann, als den er mich offensichtlich ansah, befolgt immer seine Ziele. Somit auch seine Drohungen.“ N’thaldur lächelte ironisch und lehnte sich gemütlich zurück. Zufrieden tippte er die Fingerkuppen gegeneinander. „Nun ist es an der Zeit, dass ich mich dieser Sache selbst annehme. Es kann nicht sein, dass ein einfacher Dunkelelf meine Pläne zunichtemacht und ein dummes Mädchen ihn dabei unterstützt ... Das kann und darf ich nicht zulassen, wenn ich mir meine Macht bewahren möchte.“ Ärgerlich ballte er die Hände zu Fäusten. „Die Ära der Sícyr'Glýnħ in den Nordmarken Bønfjatgars hat noch lange nicht begonnen!“ Seine Stimme donnerte durch die Dunkelheit.
     
    N’thaldur ließ weitere Dämonen heraneilen und befahl ihnen, einige Dinge für ihn zu erledigen. Unter anderem ordnete er an, dass einige kleinere Dämonen ausziehen sollten, um Rhavîn und Auriel zu beschatten. Den genauen Aufenthaltsort der beiden wollte der Finstermagier in Erfahrung bringen können, wann immer ihm danach war.
    Er selbst verließ den Thronsaal und stieg einige der zahllosen Treppen innerhalb seines Turms empor. Bis auf einige spärlich verteilte magische Lichtquellen war es dunkel in den Gängen.
    Der Plan, der in seinem Kopf zu reifen begann, bescherte N’thaldur glückliche Gefühle und ließ das tote Blut in seinen Adern pochen.
    Ich bin mir sicher, dass ich auf diese Weise nur gewinnen kann , lachte er siegessicher in sich hinein. Wenn ich die beiden nicht mit Gewalt und Kraft besiegen kann, nicht mit Magie und Grausamkeit, muss ich sie von anderer Seite angreifen ... Rhavîn Khervas ist mir zu ähnlich, als dass ich ihn mit Waffengewalt und Blutvergießen einschüchtern könnte. Der Finstermagier rieb sich die mageren Hände und durchschritt eine weitere Tür auf dem Weg in die schwindelerregenden Höhen seiner Festung. Ich werde ihm und dem Mädchen ein Angebot machen, das sie nicht abschlagen können. Nur dann gewinne ich!
    Inzwischen hatte der dunkle Zauberer große Höhe überwunden. Schon spürte er die kalte Nachtluft, die von den oberen Stockwerken in die Gänge hinab blies. Mit wehenden Gewändern und flatterndem Haar eilte er weiter hinauf, bis er nur wenige Augenblicke später vor einer schmiedeeisernen Tür zum Stehen kam. Mit Schwung stieß er sie heftig auf, sodass sie von außen krachend gegen die Wand schlug.
    N’thaldur tat einen tiefen Atemzug, füllte seine uralten Lungen mit der klirrend kalten Bergluft dieser Nacht. Vor ihm lagen die Zinnen der Festung Monnovrek, um ihn herum nichts als die Wipfel der schneebedeckten Berge. Der Turm besaß in diesen luftigen Höhen eine groß angelegte Plattform, die von riesigen, filigran gearbeiteten Zinnen gesäumt wurde und aus völlig schwarzem Stein gearbeitet war.
    Es gab mehrere Zugänge. Alle waren auf magische Weise versiegelt – lediglich N’thaldur vermochte es, diese Zugänge ohne langwierige Zauberrituale zu öffnen. Gegen Eindringlinge, Gewalteinwirkung und Ausbruchsversuche waren diese Pforten weitestgehend immun.
    Der Finstermagier trat aus der Tür und schritt auf das höchste Plateau seines Turms, in dessen Mitte ein okkulter Platz eingerichtet worden war, der durch unzählige große magische Symbole gekennzeichnet war. Diese Symbole konnten für Rituale, als Orakelplätze oder zur Verstärkung verschiedener Zaubersprüche gebraucht werden. Überdies waren sie mit solch starker, finsterer Magie aufgeladen, dass sie zur Verteidigung gegen mögliche Angreifer fungieren konnten – diese wurden dann mithilfe sich selbst entladender Magie attackiert und zurückgedrängt.
    N’thaldur ging aufrechten Schrittes zu dem größten dieser Symbole hinüber. Als er in seiner Mitte zum Stehen kam, durchfuhr die Linien auf dem Boden ein Ruck. Lila Glanz erhob sich und erstrahlte alsbald in glühendem Licht.
    Das magische Leuchten der Linien wurde von der hellen Haut des Zauberers reflektiert. Lila
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