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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung
Autoren: Achim Hiltrop
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bin Alidor Lepitides. Mir wurde gesagt, Sie haben eine Lieferung für mich?«
»Ja, so könnte man es ausdrücken«, erwiderte Skyta mit einem süßlichen Lächeln.
Lepitides hob fragend die Augenbrauen. »Darf ich fragen, wo sich das Konzentrat befindet?«
»Das Konzentrat«, echote Skyta. »Das befindet sich noch an Ort und Stelle. Ich habe Ihnen gleich den ganzen Mister Firrek Stevinsin mitgebracht. Oder vielmehr das, was seine Mörder von ihm übrig gelassen haben.«
Die Uniformierten sahen sich ratlos an. Dann wandte sich Lepitides zögernd an Skyta. »Ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe, Ma'am. Sie hatten doch Anweisungen, die geborgene Leiche entsprechend zuzubereiten und nur die extrahierten Körperflüssigkeiten zurück zum Hauptquartier zu bringen. Sind Ihnen diese Befehle etwa nicht zugegangen?«
»Doch, doch«, sagte Skyta liebenswürdig. »Aber erstens bin ich auf Nahkampf spezialisiert, nicht auf derartige medizinische Prozesse. Und zweitens will ich verdammt noch mal endlich wissen, was hier gespielt wird.«
»Das wird den Zerodayyin nicht gefallen«, murmelte einer der Söldner.
Lepitides kratzte sich am Kopf.
»Das glaube ich allerdings auch. Ma'am, ich fürchte, Sie haben sich mit ihrer Vorgehensweise eine Privataudienz bei den Zerodayyin eingehandelt.«
»Ausgezeichnet«, entgegnete Skyta kühl. »Zu denen wollte ich. Vielleicht sagen mir unsere Chefs ja endlich, was los ist.«

    Skyta sah mit teilnahmsloser Miene zu, wie die Männer die schwere Kühltruhe, welche die sterblichen Überreste von Firrek Stevinsin enthielt, aus dem Schiff trugen und sie auf eine Schwebetrage wuchteten. Doch auch wenn sie äußerlich so kühl wirkte wie der Tote in seinem frostigen Sarkophag, innerlich glich die junge Frau einem brodelnden Vulkan. Sie war maßlos wütend auf die Zerodayyin, die Mitglieder des Führungszirkels der Organisation, deren kryptische Handlungsanweisungen sie nicht länger kommentarlos zu folgen bereit war.
Dass es Usus bei der Schwarzen Flamme war, niemanden auf dem Schlachtfeld zurück zu lassen, war nichts Neues. Jeder wusste das. Auf allen Welten der Galaxis konnten Augenzeugen davon berichten, wie sich Mitglieder der Organisation todesmutig in feindliches Feuer begaben, um einen gefallenen Kameraden zu bergen – ganz gleich, ob dieser nur verwundet oder schon tot war. Niemand – absolut niemand! – blieb jemals zurück. So war es immer schon gewesen, und auch Skyta hatte sich in all den Jahren ihrer Mitgliedschaft immer strikt an diesen Grundsatz gehalten. Sie sah darin eine gewisse romantische Note, und abgesehen davon festigte das Wissen, dass man sich im Ernstfall auf seine Kameraden verlassen konnte, den Zusammenhalt innerhalb der Truppe. Wem außer seinen Teamkameraden konnte ein Söldner schon bedingungslos vertrauen?
Verletzte und Tote zu bergen, auch wenn man sich selbst dadurch in Gefahr brachte, war kein Problem für Skyta. Dass dabei zuweilen weitere Kameraden fielen, welche dann ebenfalls in Sicherheit gebracht werden musste, entbehrte nicht einer gewissen Ironie, aber das brachte diese Tradition nun mal mit sich und wurde von der Söldnerin schulterzuckend akzeptiert. Der letzte Befehl der Einsatzleitung, was den Leichnam von Firrek Stevinsin betraf, hatte für Skyta aber das Fass zum Überlaufen gebracht. »Bergen Sie den Toten« , hatte es geheißen, »und extrahieren Sie die Körperflüssigkeiten der Inneren Organe mit dem dafür vorgesehenen Notfall-Kit.« Jedes Schiff der Schwarzen Flamme war mit dem ominösen roten Köfferchen ausgestattet, der ganz hinten in der Bordapotheke verstaut war, der so gut wie nie benutzt wurde und von dem nie jemand öffentlich sprach. Erst jetzt wusste Skyta, was für ein bizarres Sammelsurium an Pumpen, Kathetern und Phiolen sich darin befand. Und auch wenn sie sonst nicht zimperlich war, was die Anwendung von Gewalt anging, hier hatte sich eine innere Stimme gegen diese augenscheinlich unsinnige Arbeit gewehrt. Und da sie partout nicht einsehen wollte, warum sie nach dem anstrengenden und verlustreichen Einsatz auch noch unter die Metzger gehen und den armen Kerl um seine Körperflüssigkeiten erleichtern sollte, hatte sie kurzerhand beschlossen, Stevinsin ihren Chefs als Ganzes auf den Besprechungstisch zu legen. Sollten die Herren ihn doch selbst ausweiden – und vor allem wollte sie verdammt noch mal den Sinn hinter diesem seltsamen Befehl verstehen!
Sie folgte Lepitides und seinen Leuten, welche die
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