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Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis
Autoren: Dirk van den Boom
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dass die Gefahr gebannt ist und ja, ich bin über Jorans
Tod zufrieden. Oder ist es nicht das, was Sie wissen wollten?«
    »Doch, ja, auch. Ich habe gehört, man will Ihnen ein ziemlich beeindruckendes
Angebot machen.«
    »Das Angebot wurde mir bereits gemacht.« Natürlich war Sally
bestens darüber informiert, alles andere hätte Sentenza auch sehr
gewundert. »Es ist durchaus attraktiv. Als Kaiser des Multimperiums hätte
ich vor allem interessante Einblicke in die inneren Verhältnisse des Raumcorps,
die ich natürlich zum Nutzen des Reiches einsetzen könnte. Bei rechtem
Licht betrachtet, wäre ich in der Lage, vor allem Ihnen mächtig viel
Ärger zu bereiten, Direktorin.«
    Sally machte keinerlei Anstalten, beeindruckt zu wirken. Sie nickte vielmehr
bedächtig, als habe sie sich exakt das auch schon überlegt. Was wahrscheinlich
sogar der Wahrheit entsprach.
    »Dann haben Sie sich bereits entschieden?«
    »Selbstverständlich. Sie kennen mich doch als einen Mann schneller
Entschlüsse, oder?« Sentenzas süffisante Antwort ließ Sallys
Maske ein wenig bröckeln und kurzer Ärger flog über ihr Gesicht.
Der Captain merkte, dass sie in der Tat gewisse Befürchtungen hegte. Er
genoss diese Situation, nahm mit ostentativer Gelassenheit einen Schluck Saft
und lächelte Sally mit falscher Fröhlichkeit an.
    »Die Aussicht, das Multimperium zu beherrschen, wird mit jeder Minute,
in der ich mich damit befasse, angenehmer. Gewisse Dinge in der Galaxis bedürfen
der Korrektur, und als Imperator hätte ich den Einfluss, diese Korrektur
vorzunehmen.«
    »Was käme Ihnen denn da vor allem in den Sinn?«, hakte Sally
nach. Sie schien kein allzu großes Vertrauen in die politischen Entscheidungsfähigkeiten
Sentenzas zu haben.
    Dieser begann, sich erstmals an diesem Abend zu amüsieren.
    »Och, so einiges«, erwiderte er bewusst vage und machte ein nachdenkliches
Gesicht. »Ich muss mir das mal im Detail überlegen. Aber mir fällt
sicher das eine oder andere ein, mit dem ich mir die Zeit vertreiben könnte.«
    Sally sah etwas unglücklich aus. Offenbar vermochte sie nicht vollständig
zu ermessen, ob Sentenza das Gesagte nun ernst meinte oder sich nur an ihrem
Unwohlsein delektierte.
    »Wann werden Sie Ihre Entscheidung bekannt geben?«
    »Ich habe morgen einen Termin mit dem Freiherrn. Ich habe ihm bereits versprochen,
dass er dann eine definitive Antwort von mir erhält.«
    »Sie werden mich vorher konsultieren.«
    Das war keine Frage gewesen. Sentenza mochte so was nicht. Er setzte ein imperiales
Gesicht auf.
    »Das ist eine innere Angelegenheit des Multimperiums«, antwortete
er leicht näselnd. »Ich bin zuversichtlich, dass die Kanzlei des Imperators
die Verwaltung des Raumcorps über die üblichen diplomatischen Kanäle
informieren wird, sollten sich signifikante Veränderungen in der Reichsführung
ergeben.«
    Er ließ sich von einer vorbei eilenden Bedienung ein frisches Glas Saft
geben und spreizte den kleinen Finger ab, als er es zum Munde führte. Sally
merkte, dass sie hier nicht mehr allzu viel würde erreichen können.
Sie lächelte tapfer.
    »Ich bin ebenso zuversichtlich, dass Sie die richtige Entscheidung treffen
werden.«
    »Richtig für wen?«
    »Für Sie. Für das Raumcorps. Für den Kaiser.«
    »Und für Sie, Direktorin?«
    »Ich habe nur die Interessen des Raumcorps im Auge.«
    »Das meine ich nicht. Was hätten Sie denn am liebsten? Welche Entscheidung
soll ich Ihrer Ansicht nach fällen?«
    Sally zögerte einen Moment. Mit dieser Art von Frage hatte sie offenbar
so nicht gerechnet.
    »Mir wäre es lieb, wenn Sie weiterhin Chef der Rettungsabteilung bleiben
würden.«
    »Unter Ihnen als Direktorin?«
    »Ja.«
    »Als Bestandteil des Geheimdienstes?«
    »Ja.« Diesmal kam die Antwort etwas schwächer.
    Sentenza kratzte sich am Kopf.
    »Gefällt mir nicht.«
    »Aber ...«
    »Gefällt mir ganz und gar nicht. Gefällt es dir, Darius?«
    »Gefällt mir auch nicht.«
    »Gefällt uns beiden nicht, Direktorin.«
    Sallys Blick ging von einem Mann zum anderen.
    »Sie verarschen mich gerade!«
    Sentenza sah verletzt aus. Darius Weenderveen suchte die Halle nach einer Bedienung
ab.
    Sally wandte sich wortlos ab. Die beiden Männer blickten ihr nach, beide
durchaus mit sich zufrieden.
    »Okay«, seufzte nun der Captain. »Roher Joksrücken aus Nau.
Ist das zu empfehlen?«
    »Soll widerlich schmecken.«
    »Dann nehmen wir uns was
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