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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt
Autoren: Irene Salzmann
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durchzusetzen. Aber
noch brauchte die KI die Fremden aus einer fernen Galaxie und musste sie bei
Laune halten.
    »Nur noch ein Minimum an Kapillaren versorgt Taisho«, gab Shilla das
Resultat ihrer Untersuchung bekannt. »Ich kann weder innere noch äußere
Verletzungen feststellen. Die alten Wunden sind verheilt, und neue gibt es nicht.
Sein Kopf wurde vollständig freigegeben. Ich frage mich, wie das Moos das
macht, ohne gleichzeitig Schaden anzurichten.«
    »Hm«, erwiderte Jason, während er dachte: »Wissen wir denn,
ob es nicht doch etwas ... zurückgelassen hat und ob es dafür verantwortlich
ist, dass Taisho nicht erwachen will oder darf? Du kannst nicht in ihn hinein
sehen.«
    »Nun hör aber auf«, wies Shilla Jason zurecht. »Nur weil
in alten Monsterholos die Bösewichter seltsame Dinge mit ihren hilflosen
Opfern anstellen, muss das in der Realität noch lange nicht der Fall sein.
Was hast du bloß für eine abartige Phantasie? Moos in unseren Körpern,
Moos in unseren Köpfen, Moos, das uns wie Marionetten lenkt. Es mag zutreffen,
dass manches sonderbar ist, doch noch haben wir keinen Beweis dafür, dass
Celeste und die Tomakk tatsächlich ein falsches Spiel mit uns treiben.
Ja, die Shodan-Krone hat Nebenwirkungen. Auch die Blutwäsche scheint mehr
zu können, als dich nur von der Owari-Sucht zu heilen und dich zu befähigen,
mit Celeste die Bindung einzugehen. Aber muss es gleich etwas Schlechtes sein?«
    »Doch ausschließlich Gutes zu erwarten, wäre ... naiv.«
    »Mir ist klar geworden, dass ich tatsächlich die Tomakk und Celeste
als meine Freunde betrachten will und es mir schwer fällt, ihnen
zu misstrauen. Aber bei dir hat die Behandlung das genaue Gegenteil bewirkt.
Du siehst überall Gespenster, mehr als je zuvor. Dass die Tomakk mich manipulieren,
damit ich ihre Befehle ausführe, macht Sinn, aber weshalb sollten sie dich
dazu bringen, ihnen Widerstand zu leisten?«
    »Wollen sie uns entzweien?«
    »Wozu? Celeste sagte, dass wir alle benötigt werden.«
    »Wirklich? Wahrscheinlich sind wir lediglich die bequemere von zwei Möglichkeiten.
Vergiss nicht, dass sie andeutete, dass Nirat Vorkehrungen getroffen hat, falls
wir ausfallen. Machen wir zu viel Ärger, könnte Celeste der Alternative
sehr schnell den Vorzug geben.«
    Shillas Miene spiegelte nichts von dem wider, was in ihr vor sich ging, als
sie sich erhob und vor Jason stehen blieb.
    »Ich vermute, dass etwas schief gegangen ist.«
    »Was? Mit Nirats Notlösung?«
    »Nein, bei unserer ... Behandlung. Wir, ausgenommen Taisho, stammen aus
einer fremden Galaxie. Selbst wenn wir alle einst dieselben Vorfahren hatten,
entwickelten sich unsere Völker durch natürliche Mutation weiter und
schlugen andere Wege der Evolution ein.«
    Jason stieß sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte. »Wir sprechen
also nicht in einer Weise auf die Blutwäsche oder die Shodan-Krone an,
wie Celeste es wartet hat. Das hieße, wir sind weniger kompatibel, als
bisher angenommen?«
    »So ist es. Bei den Angeli und den meisten anderen Völkern des Nexoversums
dürfte die tomakksche Biochemie wunschgemäß wirken. Geringfügige
Abweichungen der DNA, die uns von den hiesigen Lebensformen unterscheiden, mögen
die Ursache sein, dass es bei uns nicht geklappt hat. Und dass wir anders sind,
daran besteht kein Zweifel. Denk daran, welche Schwierigkeiten ich zunächst
hatte, die Gedanken von Taisho, Sessha und allen anderen zu lesen. Diese minimalen
Unterschiede können ausreichen, um die ursprüngliche Funktionsweise
der Shodan-Krone und der Blutwäsche abzuschwächen, ja, sie zu verändern.«
    »Wenn das zutrifft, dann hat dich das Gestrüpp weniger in seiner Gewalt,
als von den Tomakk geplant, und bei mir hat sich die Wirkung gänzlich umgekehrt?«
    »Simpel ausgedrückt: ja. Aber das ist bloß eine Theorie. Ohne
Beweise können wir uns nicht sicher sein.«
    »Beweise? Sind wir denn nicht Beweis genug?«
    »Diese Überlegungen beruhen rein auf Vermutungen. Wir können
durchaus völlig daneben liegen, weil uns unser Misstrauen in eine Sackgasse
geführt hat. Stimmen jedoch die Annahmen, dann machen sich vielleicht noch
weitere Nebeneffekte bemerkbar.«
    »Und ich habe zu viele Monsterholos gesehen?« Jason stöhnte.
»Wie passt Taisho in dieses Bild? Er ist ein Kind dieser Galaxie, doch
auch bei ihm versagt das Wissen der Tomakk.«
    »In seinem Fall kommen mehrere
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