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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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versehentlich ihr rechtes Knie zu berühren.
    Sie trat mit dem gesunden Bein auf und verzog das Gesicht. »Scheiße!«
    »Ich fürchte, ich kann dir den kleinen Endspurt nicht ersparen«,
sagte Jason. Er schleifte sie regelrecht neben sich her und sie musste auf dem
linken Bein in großen Sätzen hüpfen, um mit dem rothaarigen
Raumfahrer überhaupt Schritt zu halten. Taisho folgte ihnen mit Shillas
Schwebetrage. Der junge Mann war kreidebleich und schien sich nur noch mit reiner
Willenskraft auf den Füßen zu halten.
    Doch sie hatten es nicht mehr weit. Der Gang machte ein paar weitere Biegungen,
und als sie an eine Kreuzung kamen, hielten sie kurz an und lauschten. Das Geräusch
des Alarmsignals, dem sie folgten, wurde mit jedem Meter, den sie zurücklegten,
lauter.
    Jason lachte spöttisch. »Der Gesang der Sirenen ...«
    Asahi sah ihn verständnislos an. Als er ihren Blick bemerkte, grinste er
schief. »Ach nichts. Ich musste nur gerade an eine Anekdote aus der irdischen
Mythologie denken. Was ist, wenn vor uns eine noch größere Gefahr
liegt als die, vor der wir weglaufen?«
    »Das Risiko gehe ich gerne ein«, schnaubte sie. Auf ihrer Stirn sammelte
sich kalter Schweiß. In ihrem rechten Bein pochte es dumpf, ein sicheres
Zeichen dafür, dass die Wirkung des Schmerzmittels bereits wieder nachließ.
Der Schmerz strahlte bis in die Hüfte aus. Sie fragte sich allmählich,
ob Jason bei seiner schnellen Diagnose irgendetwas übersehen haben mochte.
Sie war schon mehrfach verwundet worden, doch seit dem Verlust ihres Auges hatte
sie nicht mehr solche bohrenden Schmerzen aushalten müssen.
    Dann bogen sie um eine weitere Kurve und blieben wie angewurzelt stehen.
     

 
3.
     
    Als das Loch groß genug war, dass ein Drunar hindurchpasste, legte Browker
schnaufend seinen Morgenstern beiseite. Auf sein Zeichen hin warf Potorr eine
Blendgranate in die Halle, und alle Drunar wandten sich mit zusammengekniffenen
Augen ab.
    Die Granate detonierte mit einem grellen Lichtblitz, den Browker sogar noch
durch die geschlossenen Lider und das polarisierende Helmvisier wahrnahm. Im
nächsten Moment sprangen Trasher und Dobrar schon durch das Loch, aus allen
Rohren feuernd. Krasher, Bossko und Potorr folgten ihnen auf dem Fuße.
    »Gesichert«, meldete Dobrar nach einigen Sekunden, und Browker folgte
seinen Leuten. Die fünf Drunar hatten sich in einem Halbkreis vor dem aufgebrochenen
Eingang positioniert und visierten mit ihren Sturmgewehren die Eingänge
der Tunnel an, die von der großen Halle abzweigten.
    Browker versuchte, die Tunneleingänge zu zählen, kam bis zehn und
gab dann frustriert auf. Wen interessierte schon, wie viele Korridore es waren?
Er wollte lediglich wissen, wo seine Beute sich versteckt hatte.
    »Spuren«, sagte Potorr und zeigte auf den staubigen Höhlenboden.
    Browker fletschte siegesgewiss die Zähne. In der Tat, die Feinde seiner
Herren hatten ziemlich viele Fußabdrücke im Staub hinterlassen.
    »Drei Paar Spuren«, stellte Browker fachkundig fest. Drei mögliche
Gefangene also! Dabei hatten seine Herren nur davon gesprochen, dass sie nach zwei Leuten suchen sollten, einem rothaarigen Mann und einer blauhäutigen
Frau. Browker grinste breit. Es gab drei Flüchtlinge, aber sie brauchten
nur zwei Gefangene – das konnte nur heißen, dass sie doch wenigstens
einen von ihnen töten durften. Und natürlich würde ihm als Anführer
der Gruppe die Ehre zufallen, dem Opfer den Schädel zu spalten. Die Vorfreude
ließ ihn sabbern.
    Langsam und vorsichtig rückten die Drunar vor. Browker und Potorr versuchten,
die Spuren ihrer Gegner zu interpretieren; was nicht einfach war, denn viele
davon waren verwischt und liefen durcheinander. Andere endeten abrupt vor einem
Tunneleingang, der mit einem glatten Felsquader verbarrikadiert worden war.
Wieder ein Rätsel, über das Browker am liebsten nicht nachdenken wollte.
    Es führte kein Weg daran vorbei: Wenn sie wissen wollten, in welchen Tunnel
ihre Beute zuletzt gegangen war, mussten sie jeden Gang einzeln kontrollieren.
Mit kurzen, präzisen Befehlen bildete Browker drei Zweierteams: Krasher
ging mit Dobrar, Potorr mit Bossko, und Browker behielt sicherheitshalber Trasher,
den Stärksten des Teams, in seiner Nähe.
    Aus den Augenwinkeln sah Browker, wie Dobrar in einem Korridor verschwand, während
Krasher ihm Feuerschutz gab. Browker wollte sich gerade an die Erkundung eines
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